Rezension: Übel Blatt – Band 12 (Manga)

uebel-blatt-band-12-coverÜbel Blatt Band 12 rückt neben Keinzell Rebelonts Kinder in den Mittelpunkt der Ereignisse.

Die Schlacht um die Burg Rajgredii ist in vollem Gang und angesichts der Übermacht der von Rebelonts Sohn Guerod befehligten Angreifer, ist ein Sieg von Kurfürst Arksard Rachankreb ungewiss. Auch die Unterstützung seiner Tochter Elsaria, die in einem neuen Flugdrachenmutterschiff an der Verteidigung beteiligt ist, reicht scheinbar nicht aus. Selbst Ato, die mit Geranpen und Piepsi an der Schlacht teilnimmt, droht im Kampf gegen die Belagerer zu verlieren. Erst Keinzells unerwartetes Erscheinen bringt die Wendung. In dem Wahn sich seinem Vater zu beweisen, setzt Guerod alles daran, um den Heldenmörder endgültig zu töten und bezahlt dabei mit seinem eigenen Leben. Schwer getroffen von diesem Verlust gleitet Rebelont noch weiter in den Wahnsinn ab und fordert unablässig nach Rache für seinen ermordeten Sohn.

Grafenkinder

Wie schon so oft in der Reihe, knüpft Übel Blatt Band 12 nahtlos an den Cliffhanger des Vorgängers an und zeigt Keinzells Eingriff in die Schlacht um die Burg Rajgredii. Es überrascht wenig, dass er dabei wieder sein großes Talent beweist, doch gleichzeitig werden durch Rückblicke auch neue Details über die Vergangenheit des Heldenmörders, als er noch der junge Schwertmeister Ascheriit war, verraten. Insbesondere mit einer Figur, die erst im elften Band eingeführt wurde, hat Keinzel eine Verbindung, die maßgeblichen Einfluss auf die Schlacht selbst hat.

Ebenfalls wichtig für den weiteren Verlauf der Geschichte und einige Entwicklungen ist Rebelonts jüngstes Kind Guerod, der die Angriffsflotte gegen Burg Rajgredii befehligt. Sein Handeln ist es, das starken Einfluss auf den Werdegang von Keinzells aktuell größtem Gegenspieler Rebelont hat. Allgemein konzentriert sich der zwölfte Band zeitweise stark auf die Kinder des mächtigen Grafen und stellt diese zumindest ein wenig genauer vor, wofür ebenfalls Rückblicke in die Vergangenheit genutzt werden. Besonders die Rolle von Guerod wird dadurch noch deutlicher, aber auch Barant erhält ein klareres Profil. Hier spielt Übel Blatt ein weiteres Mal eine der größten Stärken der Reihe aus, in dem das starke Charakterensemble ausgebaut wird und zugleich wichtigen Figuren Auftritte beschert.

Kriegsvorzeichen

Bereits im elften Band hat Übel Blatt gezeigt, dass langsam ein Bürgerkrieg aufkommt, der das Kaiserreich spalten könnte. Durch den Konflikt zwischen Rebelont und seinen Kindern auf der einen und den Kurfürsten auf der anderen Seite, wird dieser Eindruck noch verstärkt. Offene Kampfhandlungen und strategische Überlegungen zur Machtsicherungen zeichnen sich deutlich ab, dass der Frieden im Kaiserreich zu Ende geht. Auch wenn die politischen Intrigen in Übel Blatt Band 12 etwas mehr im Hintergrund bleiben, gelingt es das gespaltene Reich hervorragend darzustellen und dadurch für enorme Spannung und einige gut inszenierte Kampfszenen zu sorgen.

Dass Übel Blatt im Kern immer noch die Geschichte von Keinzell, der Rache an seinen ehemaligen Kameraden nehmen möchte, ist, wird gegen Ende noch einmal deutlich. Trotz aller Ereignisse und auch Keinzells Verdiensten, betrachtet auch er selbst sich noch als rebellischen Heldenmörder und seine bloße Unterstützung von Kurfürst Rachankreb bei der Schlacht um die Burg Rajgredii, könnte bereits Probleme mit sich bringen. Allerdings verschiebt sich diese Wahrnehmung auch ein wenig und einige Figuren – wie beispielsweise Elsaria – sehen Keinzell längst in einem anderen Licht. Weitaus wichtiger für die ursprüngliche Geschichte ist allerdings, dass der Protagonist auch weiter zu versuchen scheint an Rebelont heranzukommen. Lediglich die Beweggründe von Keinzell sind nicht ganz deutlich, da er im Gegensatz zu vielen anderen Charakteren im zwölften Band ein wenig blass bleibt. Das stört jedoch nur bedingt, da seine Rolle sich meist sowieso mehr auf die des Kämpfers beschränkt. Außerdem gelingt es Mangaka Etorouji Shiono nicht nur durch die Ereignisse um Keinzell und Rebelont, sondern auch mit einer völlig unerwarteten Wendung, das Interesse am Nachfolger hochzuhalten.

Fazit

Übel Blatt Band 12 konnte mich nicht so sehr packen wie einige der Vorgänger. Das heißt sicherlich nicht, dass der mittlerweile dreizehnte Manga der Reihe schlecht wäre. Vielmehr wirken die Ereignisse stellenweise zu stark wie eine Überleitung hin zu einem großen Showdown, der hoffentlich im dreizehnten Band bevorsteht. Das offene Ende deutet Vergleichbares bereits an, überrascht aber weitaus mehr mit einer völlig unerwarteten Wendung. Bis dahin konnte mich Übel Blatt Band 12 dank actionreicher Kämpfe, teilweise guter Charakterdarstellung und interessanten Rückblicken in die Vergangenheit von Keinzell, aber auch der Familie von Rebelont, überzeugen. Zudem ist die Geschichte spannend erzählt und schafft es bis zum Ende und darüber hinaus das Interesse an den weiteren Geschehnissen hochzuhalten.

Kurzfazit: Übel Blatt Band 12 ist etwas weniger packend und atmosphärisch als der Vorgänger, überzeugt dafür aber mit interessanten Rückblicken, unerwarteten Wendungen und spannenden Kämpfen.

Vielen Dank an Kazé für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Übel Blatt – Band 12!

Details
Titel: Übel Blatt – Band 12
Genre: Fantasy, Action
Verlag: Kazé Manga
Autor/Zeichner: Etorouji Shiono
Seiten: 226
Preis: 6,95 €
ISBN: 978-2-88921-580-5
Verlagsseite: Übel Blatt Band 12 bei Kazé Manga
Erscheinungsdatum: 06. Oktober 2016

Bilder Copyright Kazé Manga

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