Rezension: Übel Blatt – Band 1 (Manga)

uebel-blatt-1-coverWar Übel Blatt Band 0 noch ein etwas überladenes Prequel, zeigt Band 1 noch deutlicher das Potenzial der Reihe. Der etwas kleinere Charakteranteil und die weniger ereignisreiche Geschichte, sind dabei klar ein Vorteil.

Schwierige Grenzüberquerung

Rielde Velem, Grenzstadt und Heimstatt der Kriegermönche, die den Grenzverkehr mit eiserner Hand kontrollieren. Seit die sieben Helden Wischtech besiegt haben verhindert eine riesige Mauer – die sogenannten „Tausend Steinlanzen“ – den Eintritt in das Gebiet der Heldenstraße. Nur wer den Kriegermönchen in Rielde Velem genug zahlt, erhält die Erlaubnis die Grenze in einem der Luftschiff zu überqueren. Blinde Passagiere werden gnadenlos hingerichtet. Auch der mysteriöse Junge Keinzell versucht auf die andere Seite zu gelangen. Dabei trifft er auf den Krieger Wid, das kleine Mädchen Piepsi – zumindest nennt er sie so – und die Schlepperin Althea. Doch der Weg über die Grenze ist nicht so leicht.

Die Geschichte von Übel Blatt Band 1 konzentriert sich im Grunde auf einen kurzen Zeitraum und damit auf einen recht kleinen Abschnitt von Keinzells Reise. Zwischen dem Anfang des Mangas und dem Ende vergehen kaum mehr als ein, zwei Tage. Dennoch passiert in diesem Zeitrahmen so einiges, aber weitaus weniger als noch in Band 0. Das ist aber auch gut so, da die Geschichte dadurch strukturierter und nicht so überladen wirkt. Die Elemente, die bereits beim Prequel zu gefallen wussten, bringt Mangaka Etorouji Shiono aber auch in Band 1 gut rüber. Blutige Action mit gut dargestellten Kämpfen, eine interessante, spannende und fesselnde Geschichte, gut dargestellte Charaktere, die zwar teilweise noch etwas seicht bleiben, aber in den kommenden Bänden ist für eine genauere Zeichnung der Figuren noch mehr als genug Zeit. Natürlich wird auch auf eine Prise Erotik nicht verzichtet.

Der schleppende Einstieg von Band 0, fällt nun gänzlich weg. Von Anfang an kann Übel Blatt Band 1 überzeugen und hält diesen positiven Eindruck bis zum Ende. Dazu kommt noch die gelungene Atmosphäre, die gerade von den schön in Szene gesetzten Bildern getragen wird. Schade ist, dass erneut häufig auf Hintergründe verzichtet wird. Dies rückt allerdings die agierenden Figuren noch mehr in den Vordergrund, was klar ein Vorteil ist. Gänzlich auf Hintergründe hat Etorouji Shiono nicht verzichtet und wenn sie zum Einsatz kommen, sind sie auch überaus gelungen. Hervorheben möchte ich die zeichnerisch wirklich tollen ersten Seiten des 6. Kapitels sowie die letzten Seiten im Band. Alles in allem passen die Zeichnungen wirklich gut zur Geschichte und bringen diese immer gut rüber, gleichzeitig vermitteln sie stets die richtige Atmosphäre.

An der Manga-typischen Erzählweise hat sich auch bei Band 1 nichts geändert. Genauso die bereits in der Rezension zu Band 0 erwähnten Erinnerungen an japanische RPGs und Action-Adventure sind erhalten geblieben. Die Art der Dialoge, in denen Charaktere ihr Handeln oder ihre Beweggründe lauthals hinausschreien, bleibt ebenfalls erhalten, passt aber zum Manga selbst. Ich hatte bereits bei Band 0 die Vermutung aufgestellt, dass ein Einstieg mit Band 0 nicht unbedingt das Beste ist. Dies bestätigt sich bisher nur zum Teil. Leser des Prequels wissen einige Dinge bereits, die in Band 1 höchstens angedeutet oder gänzlich ignoriert werden. Ein Einstieg mit dem Übel Blatt 1 ist aber in jedem Fall möglich, da die Geschehnisse von Band 0 bisher keine wirklich relevante Rolle spielen. Dies dürfte sich aber mit ziemlicher Gewissheit noch ändern.

Fazit

Die klarere, strukturierter Erzählweise gefällt mir überaus gut und erhöht das Lesevergnügen im Vergleich zum Prequel Band etwas. Auch die Tatsache, dass deutlich weniger handelnde Charaktere vorhanden sind, macht das Lesen des Mangas etwas einfacher. Der kürzere Handlungszeitraum hat nichts mit der Länge des Mangas an sich zu tun, sondern mit der etwas anderen Erzählweise, die sich nun einfach mehr Zeit lässt. Dadurch entwickelt sich die Geschichte natürlich auch langsamer, was meiner Meinung nach aber ein deutlicher Vorteil ist. In Sachen Zeichnungen hat sich wenig geändert. Noch immer weiß Übel Blatt hier zu überzeugen. Besonders die Kämpfe wissen zu gefallen und die Atmosphäre ist durchaus packend. Alles in allem hat mir Band 1 noch etwas besser gefallen als Band 0.

Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Übel Blatt – Band 1!

Lesetipp: Rezension von Übel Blatt – Band 0

Details
Titel: Übel Blatt – Band 1
Genre: Fantasy, Action
Verlag: Kazé Manga
Autor/Zeichner: Etorouji Shiono
Seiten: 226
Preis: 6,95 €
ISBN: 978-2-88921-569-0
Verlagsseite: Übel Blatt bei Kazé Manga
Erscheinungsdatum: Dezember 2014

Bilder Copyright Kazé Manga

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