Rezension: Tokyo Ghoul:re – Vol. 1 – 4 (Blu-ray)

Über zwei Jahre nach dem Finale der zweiten Staffel geht der Kampf zwischen CCG und Ghulen in Tokyo Ghoul:re weiter.

Ungefähr zwei Jahre sind seit dem Kampf zwischen dem CCG und Ghulen im zwanzigsten Bezirk vergangen. In dieser Zeit hat das CCG aufgerüstet und eine neue Spezialeinheit gegründet: die Quinks. Dank experimenteller Operationen verfügen die Mitglieder über Krallen und die Fähigkeiten und Stärke von Ghulen. Unter Leitung ihres Mentors, des Halbghuls Haise Sasaki, ist es die Aufgabe der Quinks Ghule, aufzuspüren und zu vernichten. Fehlender Teamgeist, Selbstzweifel und mangelnde Kontrolle machen dem Team zu schaffen. Trotzdem nehmen die Quinks an großen Einsätzen teil. Derweil muss Haise einen Kampf gegen die innere Stimme seines früheren Ichs führen. Ohne Erinnerungen an sein altes Leben, hat sich Haise ganz den Quinks verschrieben, aber sein einstiges Dasein als Ken Kaneki lässt ihn nicht los. Seine Aufgabe, der Kampf gegen Ghule und Begegnungen wecken alte Erinnerungen und Gefühle. Um seine volle Stärke zu erlangen, muss er sich auf sein zweites Ich einlassen.

Veränderte Welt, andauernder Kampf

Zwei Jahre und acht Monate mussten Tokyo-Ghoule-Fans warten bis die Geschichte nach dem Ende der zweiten Staffel weitergeht. Tokyo Ghoul:re setzt ungefähr zwei Jahre nach den Ereignissen in Tokyo Ghoul Root A ein. Seit dem großen Kampf im zwanzigsten Bezirk hat sich einiges verändert. Der Kampf zwischen CCG und Ghulen tobt aber noch immer. Statt wie in den ersten beiden Staffeln die Geschichte vor allem aus der Sicht der Ghule zu erzählen, rücken in Tokyo Ghoul:re die sie jagenden Ermittler des CCGs in den Vordergrund. Vor allem liegt das an der neuen Spezialeinheit, den Quinks, die von Halbghul Haise Sasaki angeführt werden. Bereits auf den ersten Blick und spätestens am Ende der ersten Episode, wird deutlich, dass es sich bei ihm um niemand anderen als Ken Kaneki handelt. Der Protagonist der ersten beiden Staffeln hat seine Erinnerungen verloren und macht nun für das CCG Jagd auf Ghule. Eine durchaus interessante Wendung, die auch gut genutzt wird.

Haise führt einen inneren Konflikt mit seinem alten Ich und versucht im Lauf der zwölf Episoden mehr über Ken Kaneki zu erfahren. Gleichzeitig reagieren einige Ghule natürlich auf ihn, wenn sie ihn sehen, auch wenn er sich nicht mehr an sie erinnert. So haben einige bekannte Charaktere der ersten beiden Staffeln zumindest kleine Auftritte, während andere zentrale Rollen einnehmen. Hier liegt eine der Schwächen von Tokyo Ghoul. Wichtige Figuren wie Touka kommen etwas zu kurz. Das ist bedauerlich, aber immerhin wird gezeigt, was aus ihnen geworden ist. Tokyo Ghoul:re nutzt die zwei Jahre zwischen den Staffeln, um einige Änderungen zu präsentieren und diese betreffen nicht nur Haise, der mit sich selbst zu kämpfen hat. Auch die Ghul-Lager sind neu aufgestellt und einige bekannte Figuren gehen ungeahnten Aktivitäten nach. Allgemein wird der Eindruck geweckt, das die zwei Jahre so wie der Kampf im zwanzigsten Bezirk beiden Seiten stark zugesetzt hat und der Kampf noch erbitterter geführt wird.

Neue Einheit

Neben Haise nehmen die vier Quinks-Mitglieder zentrale Rollen in Tokyo Ghoul:re ein. Kuki, Ginshi, Toru und Saiko sind gewohnt gelungen und verstehen es, schnell Interesse, wenn auch nicht immer Sympathie, zu wecken. Besonders Kuki erhält viel Aufmerksamkeit. Seine Gedankenwelt spielt eine wichtige Rolle, da er sich innerlich oft abfällig über sein Umfeld äußert. Dadurch wirkt er noch arroganter als sowieso, wird auch zugleich zur unsympathischsten Figur des Teams. Etwas einfacher gestrickt sind da der etwas trottelige, aber an sich herzensgute Ginshi oder die nerdige und faule Saiko. Toru hingegen ist unsicher, macht im Laufe der zwölf Episoden aber eine erkennbare Wandlung mit. Allgemein passiert im Laufe von Tokyo Ghoul:re so einiges. Dabei dreht sich die Geschichte immer um die Fortschritte des Quinks-Teams und besonders Haises inneren Kampf und präsentiert zwei große Höhepunkte im Kampf zwischen CCG und Ghulen. Wie gewohnt fallen die gut inszenierten Auseinandersetzungen brachial und blutig aus. Dem gegenüber steht die spannende, wendungsreiche und von Anfang bis zum Ende fesselnde Geschichte. Tokyo Ghoul:re mag nicht ganz an die Vorgänger heranreichen, bietet aber trotz packende, tiefgründige Dark-Fantasy-Action-Unterhaltung.

Tokyo Ghoul:re zeichnet sich mit hochwertigen, flüssigen Animationen aus. Wie schon in den Vorgänger-Staffeln trumpft Tokyo Ghoul:re mit teils skurillen Charakterdesigns, schicken Umgebungen, einem guten Kontrast und scharfem HD-Bild, das von der Blu-ray profitiert auf. Abgerundet wird der hervorragende audiovisuelle Eindruck von stets passender Musik, guten Soundeffekten und einer gelungenen deutschen Synchronisation, die stark zur düsteren Atmosphäre der Serie beitragen.

Fazit

Lange ist es her, seit ich Tokyo Ghoul Root A gesehen habe. Trotzdem hat sich Tokyo Ghoul:re trotz der Änderungen innerhalb der Serien-Welt schnell vertraut angefühlt. Studio Pierrot schafft es, die bekannte Stimmung einzufangen und der dritten Staffel trotzdem etwas Eigenes zu verleihen. Zu verdanken ist das natürlich auch der spannenden, wendungsreichen Geschichte, die neue Einblicke gewährt und gleichermaßen zeigt, wie stark sich zwei Jahre auswirken können. Ein wenig bedauerlich finde ich aber, dass einige bekannte Charaktere wie Touka nur vergleichsweise kurze Auftritte haben. Auch weil nicht alle neuen Figuren für mich genauso gut funktionieren, wie die in den ersten Staffeln liebgewonnenen Akteure. Das soll aber nicht heißen, dass Tokyo Ghoul:re schlechter geschrieben ist oder die neuen Charakter schlechter funktionieren. Im Gegenteil. Die dritte Staffel hält diesbezüglich die gewohnte Qualität und kann auch bei der Geschichte von Anfang bis zum Ende fesseln und überzeugt mit einer düsteren Atmosphäre. Doch trotz bekannter Story-Elemente oder der gewohnt brachial-blutigen Action, reicht Tokyo Ghoul:re nicht ganz an die beiden Vorgänger-Staffeln heran. Hochwertige und sehr gute Dark-Fantasy-Action-Unterhaltung bietet die Serie aber in jedem Fall und jeder Tokyo-Ghoul-Fan oder Kenner der ersten beiden Staffeln sollte sich Tokyo Ghoul:re nicht entgehen lassen.

Kurzfazit: Packende dritte Tokyo-Ghoul-Staffel, die einen neuen Blickwinkel gewährt und interessante Änderungen aufzeigt sowie eine spannende Geschichte erzählt, aber etwas hinter den Vorgängern zurückbleibt.

Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Tokyo Ghoul:re – Vol. 1 – 4!

Details
Titel: Tokyo Ghoul:re – Vol. 1
Originaltitel: Tokyo Ghoul:re
Genre: Action, Horror, Drama, Mystery
Regie: Toshinori Watanabe
Studio: Pierrot
Produktionsjahr: 2018
Laufzeit: ca. 75 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Schuber, Booklet
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 16
Erscheinungstermin: 29. März 2019
Herstellerseite: Tokyo Ghoul:re – Vol. 1 bei Kazé Anime

Details
Titel: Tokyo Ghoul:re – Vol. 2
Originaltitel: Tokyo Ghoul:re
Genre: Action, Horror, Drama, Mystery
Regie: Toshinori Watanabe
Studio: Pierrot
Produktionsjahr: 2018
Laufzeit: ca. 75 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Booklet
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 16
Erscheinungstermin: 26. April 2019
Herstellerseite: Tokyo Ghoul:re – Vol. 2 bei Kazé Anime

Details
Titel: Tokyo Ghoul:re – Vol. 3
Originaltitel: Tokyo Ghoul:re
Genre: Action, Horror, Drama, Mystery
Regie: Toshinori Watanabe
Studio: Pierrot
Produktionsjahr: 2018
Laufzeit: ca. 75 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Booklet
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 16
Erscheinungstermin: 31. Mai 2019
Herstellerseite: Tokyo Ghoul:re – Vol. 3 bei Kazé Anime

Details
Titel: Tokyo Ghoul:re – Vol. 4
Originaltitel: Tokyo Ghoul:re
Genre: Action, Horror, Drama, Mystery
Regie: Toshinori Watanabe
Studio: Pierrot
Produktionsjahr: 2018
Laufzeit: ca. 75 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Booklet
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 16
Erscheinungstermin: 28. Juni 2019
Herstellerseite: Tokyo Ghoul:re – Vol. 4 bei Kazé Anime

© Sui Ishida/Shueisha, Tokyo Ghoul:re Production Committee

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