Rezension: Übel Blatt – Band 10 (Manga)

uebel-blatt-band-10-coverEin Ultimatum bringt in Übel Blatt Band 10 die Bevölkerung in Gefahr und treibt Keinzell zu einem erneuten Showdown mit einem starken Widersacher.

Keinzell und seine Begleiter haben sich von ihren Gastgebern des Seevohleeaa-Klans zu den Grabstätten der verräterischen Lanzen begeben. Jenen Ehrplatz, den Graf Glenn erbauen ließ. Dort trifft Keinzell auf Myrieda, die Frau seines verstorbenen Kameraden und Freundes Kfer, einst Herrscher über Jebr. Doch die aufziehenden Truppen von Graf Rebelont unterbrechen das Treffen. Ein Ultimatum zwingt die Krieger-Klans dazu Keinzell zu jagen, da sonst ihr Land brennen wird. Auch der Heldenmörder selbst begibt sich auf den Weg zur großen Schlucht, da er sich selbst stellen will, um Schaden von der Bevölkerung abzuwenden. Auf dem Weg dorthin versperrt ihm eine ungeahnte Gefahr den Weg. Doch auch an seinem Ziel wartet eine Herausforderung auf Keinzell.

Nahender Showdown

Nahtlos schließt Übel Blatt Band 10 an das offene Ende des Vorgängers an. Die ruhigen Zeiten des neunten Bandes sind vorbei. Graf Rebelont bringt mittels Luftschiffen seine Truppen unter dem Kommando seiner Kinder nach Jebr und stellt der Bevölkerung ein knappes Ultimatum. Nur zehn Tage haben sie Zeit Keinzell zu fangen oder zu töten. Es überrascht wenig, dass sich Keinzell zum Schutz der Bevölkerung dazu entschließt selbst zur großen Schlucht, wo Rebelont einen Stützpunkt errichtet hat, zu begeben. Besonders die geknüpften Verbindungen des Vorgängers zeigen auf, welch großen Einfluss der als Rebell und Heldenmörder bezeichnete Protagonist von Übel Blatt mittlerweile auf zahlreiche Bewohner des Kaiserreichs hatte. Sei es die Ritterin Elsaria oder das Oberhaupt des Seevolheeaa-Klans, Fürst Ravan und dessen Schwester Kwelia. Sie alle stehen Keinzell mittlerweile näher und sehen die Falschheit mit der die sieben Helden regieren.

Schnell wird deutlich, dass Rebelonts Taten Angst, aber auch Widerstand gegen seine Herrschaft schüren. Dennoch stehen nur wenige hinter Keinzell, auf dessen Weg das Hauptaugenmerk von Band zehn liegt. Dabei dominieren wieder einmal innerhalb der Reihe actionreiche Kämpfe, in denen der Protagonist und seine Begleiter all ihre Fähigkeiten entfalten dürfen. Allerdings ist früh – auch durch das Cover des Mangas – klar, auf welchen Höhepunkt die Ereignisse in Jebr hinauslaufen. Deshalb mangelt es der Konfrontation von Keinzell, Ato, Piepsi und Geranpen mit einem mächtigen Ungeheuer in den tiefen eines Waldes etwas an Spannung. Ein Sieg der Heldengruppe ist einfach logisch und dennoch sorgt die ausgezeichnet in Szene gesetzte Action für ein Highlight des Bandes. Dieses wird nur von dem Kampf zwischen Keinzell und seinem seit einigen Bänden aufgebauten Widersacher Ikfes übertroffen

Vergangenheit und Gegenwart

Der Sklavenritter hat sich bereits im Vorgängerband Graf Rebelont angeschlossen und strebt eine erneute Konfrontation mit Keinzel an. Dabei kommt die Enthüllung von Ikfes wahrer Herkunft wenig überraschend. Bereits in vorherigen Mangas, spätestens aber zu Beginn des zehnten Bandes, ist diese vorhersehbar. Störend ist das allerdings nicht, da der Moment der Vorstellung durch die Anwesenheit zahlreicher Charaktere, insbesondere aber durch Keinzells Reaktion, genügend Tragweite erhält. Mangaka Etorouji Shiono versteht es die Ereignisse mit gekonnten Blicken in die Vergangenheit zu versehen, um dem Geschehen noch mehr Dramatik und Bedeutung zu verleihen.

Unterstrichen wird der Kampf zwischen Keinzell und Ikfes zusätzlich noch von den Reaktionen wichtiger Charaktere wie Elsaria, Kwelia oder Rosen. Durch sie wird noch deutlicher wie bedeutsam das Aufeinandertreffen ist und welch großartigen Kampf sich die beiden liefern. Dank der Inszenierung übertragen die Bilder dies nahezu perfekt und sorgen zum Showdown dazu, dass die packende, spannungsgeladene Atmosphäre noch einmal anzieht. Es ist von der ersten Seite an schwer den Manga wieder aus der Hand zu legen, doch spätestens nach der Hälfte ist es nahezu unmöglich. Das sorgt schließlich auch dafür, dass das offene Ende viel zu schnell kommt und man im Nachhinein noch immer die fesselnde Wirkung spüren kann. Band elf kann gar nicht schnell genug erscheinen.

Fazit

Übel Blatt Band 10 beweist einmal mehr wie spannend und fesselnd die Reihe auf ihren Höhepunkten sein kann. Dominierten beim direkten Vorgänger ruhige Momente, die wichtig für Charakter- und Geschichtsentwicklung waren und auf ihre eigene Weise gefesselt haben, sind es dieses Mal die actionreichen Kämpfen. Besonders das Duell zwischen Keinzell und Ikfes ist ein Höhepunkt der Reihe. Etorouji Shiono gelingt es durch die Zeichnungen die Wucht des Kampfes perfekt zu transportieren und vermittelt die hervorragenden Fähigkeiten beider Schwerkämpfer ausgezeichnet. Doch auch vor dem Aufeinandertreffen der beiden gelingt es Band zehn durch Geschichte und Action zu überzeugen. Dazu tragen auch die Blicke auf die Klans von Jebr sowie Elsaria bei. Einige Figuren nehmen wichtige Rollen ein und unterstützen die Handlung auf ihre Weise, während sie gleichzeitig relevanter Bestandteil des Showdowns sind. Damit gelingt es Übel Blatt im zehnten Band einen neuen Höhepunkt zu setzen, der mit zu den besten Momenten der Reihe gehört.

Kurzfazit: Packend, spannend, actionreich. Übel Blatt Band 10 weist alle Stärken der Reihe auf und gelingt es eine gute Balance aus Geschichte, Charakterentwicklung und Kämpfen zu finden.

Vielen Dank an Kazé für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Übel Blatt – Band 9!

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Details
Titel: Übel Blatt – Band 10
Genre: Fantasy, Action
Verlag: Kazé Manga
Autor/Zeichner: Etorouji Shiono
Seiten: 226
Preis: 6,95 €
ISBN: 978-2-88921-578-2
Verlagsseite: Übel Blatt Band 10 bei Kazé Manga
Erscheinungsdatum: 02.Juni 2016

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