Rezension: Star Wars: Die Hohe Republik – Am Rande des Gleichgewichts: Präzedenzfall (Manga)
Ein geheimnisvolles Ereignis während der Schlacht von Dalna, weckt in Star Wars: Die Hohe Republik – Am Rande des Gleichgewichts: Präzedenzfall Arkoffs Aufmerksamkeit.
Banchii ist gefallen. Die Siedler und Jedi waren gezwungen, den abgelegenen Planeten zu verlassen und den Nihil zu überlassen. Dort entdeckt der Harch-Söldner Vol Garat das wohlgehütete Geheimnis des Jedi-Tempels. Ein Objekt, das Marchion Ro, das Auge der Nihil, sucht. Allerdings wird es von dem Droiden ZZ gehütet, den Vol von früher kennt. Um zu erfahren, was damals passiert ist, lässt sich Vol die Geschichte, wieso ZZ dort ist, erzählen. Eine Geschichte, die hundertfünfzig Jahre zuvor passiert ist und an der Vol selbst beteiligt war.
Mysteriöse Macht
Star Wars: Die Hohe Republik – Am Rande des Gleichgewichts: Präzedenzfall gehört zwar zur zweiten Phase des Literaturprojektes, setzt aber trotzdem die Geschichte der Manga-Reihe fort. Dafür verwendet Autor Daniel José Older den Kniff des Rückblicks. Während die Rahmenhandlung des Mangas an die beiden von Shima Shinya geschriebenen Vorgänger anknüpft, ist der als Erzählung von Droide ZZ eingeflochtene Hauptteil des Mangas hundertfünfzig Jahre früher, zur Zeit der zweiten Phase von Die Hohe Republik angesiedelt. Dadurch wird eine noch engere Verknüpfung der bisherigen Geschichte von Jedi-Ritterin Lily Tora-Asi mit den lange vergangenen Ereignissen möglichen. Ein Auftritt der Protagonistin der beiden Vorgänger, sollte aber nicht erwartet werden. Stattdessen rückt Jedi-Meister Arkoff in jungen Jahren als Padawan von Jedi-Meisterin Ravna in den Mittelpunkt der Geschichte. Gemeinsam mit Ravna, dem Droiden ZZ und Jedi-Ritter Azlin Rell, ist er an der Schlacht von Dalna beteiligt. Bereits hier zeigt sich, dass Am Rande des Gleichgewichts: Präzedenzfall wie im Die-Hohe-Republik-Literaturprojekt üblich, eng mit den anderen Veröffentlichungen verknüpft ist.
Allerdings funktioniert der Manga auch unabhängig von den Romanen, Jugendbüchern und Comics. Dafür sorgt die stark auf Arkoff und ZZ fokussierte Geschichte, die mit der Erzählweise begründet wird. Schließlich ist es ZZ, der die Ereignisse wiedergibt. Gänzlich hält sich der Manga jedoch nicht daran. Manche Szenen werden in die Handlung eingeflochten, obwohl weder ZZ noch Arkoff diese erlebt haben. Das ist keineswegs negativ, sondern unterstützt die Handlung stets sinnvoll. So werden zusätzliche Details eingeflochten oder etwas mehr Spannung aufgebaut. Gerade letzteres ist wichtig, da Am Rande des Gleichgewichts: Präzedenzfall zeitweise ziemlich dialog- und geschichtslastig ist. Action und packende Wendungen bleiben dabei weitgehend aus. Das schadet angesichts der interessanten Ereignisse zwar nicht, dennoch sind die auflockernden Kämpfe sowie packende Szenen wichtig, um für genau die richtige Abwechslung zu sorgen. Zumal der Manga stark von der düsteren, mysteriösen Atmosphäre lebt.
Gleichzeitig fällt auf, dass Am Rande des Gleichgewichts: Präzedenzfall nur ein Zwischenspiel ist. Sowohl für die zweite Phase von Die Hohe Republik als auch für die Manga-Reihe, sind die Ereignisse zwar von Belang, alleinstehend funktioniert die Geschichte aber nur bedingt. Vielmehr wird hier eindeutig vorausgesetzt, dass zumindest die beiden Vorgänger rund um Lily bekannt sind. Bestenfalls sogar Kenntnisse zu den anderen Werken der zweiten Phase. Letzteres ist zwar nicht zwingend erforderlich, aber definitiv hilfreich. Als einziger Manga dieser Phase, überrascht es dann auch nicht, dass das offene Ende eine Überleitung zur Fortsetzung in Phase drei darstellt. Das unterstreicht zusätzlich das Gefühl, dass Am Rande des Gleichgewichts: Präzedenzfall ein Zwischenspiel ist. Optisch versteht es der Manga besonders, Charaktere und Atmosphäre hervorragend einzufangen und in schönen Zeichnungen darzustellen. Zugleich wissen die detailreichen Umgebungen zu gefallen.
Fazit
Da ich die beiden bisherigen Die-Hohe-Republik-Manga sehr gerne gelesen habe, war ich schon gespannt, was mich bei Star Wars: Die Hohe Republik – Am Rande des Gleichgewichts: Präzedenzfall erwartet. Der verwendete Kniff mit Rahmenhandlung und Rückblick-Erzählung ist durchaus gelungen und sorgt dafür, dass die Manga-Reihe nur bedingt unterbrochen wird. Gleichzeitig entsteht dadurch jedoch der Eindruck, dass die Geschichte lediglich ein Zwischenspiel ist. Dieses wird zwar benötigt, ist aber weit weniger packend als die beiden Vorgänger. Dennoch hat mich Am Rande des Gleichgewichts: Präzedenzfall gut unterhalten und ich war wirklich interessiert, was Arkoff und ZZ über die geheimnisvollen Ereignisse auf Dalna herausfinden. Wie bei allen anderen Die-Hohe-Republik-Werken ist es sinnvoll, nicht nur die anderen Manga, sondern auch möglichst viele weitere Geschichten zu kennen. Besonders die Haupthandlungsbögen können hilfreich sein. Zwingend notwendig ist das aber nicht. Fans der beiden Vorgänger und der Hohen Republik, können bedenkenlos zugreifen.
Kurzfazit: Kurzweiliger Star-Wars-Die-Hohe-Republik-Manga, der trotz der etwas seichten Geschichte stimmungsvolle und spannende Unterhaltung bietet.
Vielen Dank an Panini für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Star Wars: Die Hohe Republik – Am Rande des Gleichgewichts: Präzedenzfall!
Details
Titel: Star Wars: Die Hohe Republik – Am Rande des Gleichgewichts: Präzedenzfall
Originaltitel: Star Wars: The High Republic – The Edge of Balace: Precedent
Genre: Science-Fiction
Verlag: Panini Manga
Redaktionelle Leitung: Lucasfilm
Story: Daniel José Older
Text und Zeichnungen: Tomio Ogata
Seiten: 164
Preis: 10,00 €
ISBN: 978-3-7416-3436-9
Verlagsseite: Star Wars: Die Hohe Republik – Am Rande des Gleichgewichts: Präzedenzfall bei Panini Manga
Erscheinungsdatum: 31. Oktober 2023
© & TM Lucasfilm Ltd. / © Walt Disney Company / VIZ Media, LLC / Panini Manga
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