Rezension: Yomotsuhegui: Die Frucht aus dem Totenreich – Band 1 (Manga)
Ex-Polizist Kanetsugu Nawa gerät in Yomotsuhegui: Die Frucht aus dem Totenreich Band 1 auf seinem Rachefeldzug in den Kampf der Unsterblichen.
Acht Jahre nachdem Kanetsugu Nawa wegen Mordes und versuchten Mordes an den Mördern seiner Frau und Tochter verurteilt wurde, wird der Ex-Polizist aus dem Gefängnis entlassen. Angetrieben von Rache an dem überlebenden Täter, kennt Kanetsugu nur noch einen Lebenszweck. Als er Shinichi Sakase endlich gefunden und entführt hat, scheint er sein Ziel erreicht zu haben. Doch Sakase ist ein Unsterblicher und auch in Kanetsugu ruht ein Yomotsuhegui-Samen, weshalb er nicht mehr sterben kann. Doch der Ex-Polizist ist etwas besonderes und soll dem Shinigami-Mädchen Ren im Kampf gegen die Unsterblichen helfen.
Unsterbliche Rache
Yomotsuhegui: Die Frucht aus dem Totenreich Band 1 verbindet brutalen Horror mit einer harten Thriller-Geschichte. Ex-Polizist Kanetsugu Nawa sitzt zu Beginn des Mangas von Rainbow-Zeichner Masasumi Kakizaki wegen Mordes im Gefängnis. Ein erschreckender Alptraum konfrontiert ihn unwissend bereits mit den Schrecken, die ihn im Laufe der Geschichte erwarten. Zuvor befasst sich der Auftaktband jedoch mit Kanetsugus Leben als verhasster Insasse, der sich stets korrekt verhält und letztlich wegen guter Führung und gezeigter Reue vorzeitig entlassen wird. Dabei wird auch deutlich, dass der Ex-Polizist die Mörder seiner Frau und Tochter getötet hat. Oder vielmehr einen der Mörder. Denn der zweite Täter hat wie durch ein Wunder überlebt. Die Rache an ihm ist der einzige Grund, weshalb Kanetsugu noch lebt. Bereits hier zeigt sich die düstere, teilweise melancholische, ernste und mitnehmende Grundstimmung von Yomotsuhegui Band 1. Suizid ist genauso wie grausame Verbrechen inklusive Folter ein wiederkehrendes Thema. Besonders in der zweiten Hälfte wird der Manga zeitweise heftig, verzichtet aber glücklicherweise darauf, sich in den harten Szenen zu verlieren und nutzt sie zur Charakterdarstellung von Kanetsugu und anderen Figuren.
Bevor es aber soweit ist, versucht Kanetsugu seine Rache an Shinichi Sakase, dem überlebenden Mörder seiner Familie, zu nehmen. Hier wirkt Yomotsuhegui Band 1 wie ein klassischer Rache-Thriller. Spannend inszeniert, widmet sich Kanetsugu direkt nach seiner Gefängnisentlassung der Suche und Entführung von Sakase. Allerdings nimmt der Manga hier eine entscheidende Wendung und leitet somit nach knapp einem Viertel die eigentliche Horror-Action-Thriller-Geschichte ein. Dabei wird Kanetsugu mit Unsterblichen und dem Kampf des Shinigami-Mädchens Ren gegen jene, die einen Yomotsuhegui-Samen in sich tragen und deshalb nicht sterben können, in den Mittelpunkt gerückt. Es überrascht nicht, dass auch Kanetsugu kein normaler Mensch ist, schließlich verraten Handlung und Cover das bereits. Vielmehr ist der Ex-Polizist sogar besonders, weshalb er Ren im Kampf gegen die Unsterblichen unterstützen soll. Doch für Kanetsugu, dessen Persönlichkeit im Verlauf des Mangas immer vielschichtiger wird und stark vom Verlust seiner Familie geprägt ist, zählt nur seine Rache. Ein Umstand, der letztlich zu den bereits erwähnten heftigen Szenen in der zweiten Hälfte führt.
Bis zum Ende bleibt Yomotsuhegui Band 1 durchweg spannend und versteht es, mit der packenden Atmosphäre an den Manga zu fesseln. Die Kapitel gehen fließend ineinander über, weshalb ein gelungener Lesefluss, der von der düsteren, harten, brutalen Geschichte gekonnt unterstützt wird. Ähnliches gilt für die brachial inszenierten Action-Szenen sowie die gut eingebauten ruhigen Momente, die viel zur Charakterdarstellung sowie Geschichte beitragen. Verpackt ist das alles in stimmungsvollen, detailreichen Zeichnungen, die zwar bei manchen Gesichtsausdrücken nicht immer natürlich wirken, dafür aber umso besser die Atmosphäre unterstützen und mit eklig-widerlichen Monstern aufwarten. Bis zum gelungenen Ende, das eine gute Überleitung zum Nachfolger aufbaut, versteht es Yomotsuhegui Band 1 fesselnde Action-Horror-Thriller-Unterhaltung zu bieten.
Fazit
Yomotsuhegui: Die Frucht aus dem Totenreich Band 1 ist etwas anders als ich erwartet habe. Allerdings bedeutet das nicht, dass mich der Manga enttäuscht hat. Eher im Gegenteil. Die spannende Geschichte hat mich früh gefesselt und bis zum Ende nicht mehr losgelassen. Dabei mögen nicht alle Elemente gänzlich neu und einige Handlungsaspekte könnten besser ausgearbeitet sein, doch das ist meckern auf hohem Niveau. Schließlich versteht es Yomotsuhegui Band 1 mit einer düsteren Atmosphäre, brachialer Action und gelungener Charakterdarstellung packende Action-Horror-Thriller-Unterhaltung zu bieten. Dazu tragen auch die teilweise heftigen Szenen und ernsten Themen bei. Neben Suizid thematisiert Yomotsuhegui Band 1 auch Folter und brutale Verbrechen. Deshalb ist der Manga sicherlich nicht für jeden geeignet. Genre-Fans, die damit kein Problem haben, sollten dem Auftaktband der dreiteiligen Reihe aber unbedingt eine Chance geben.
Kurzfazit: Düsterer, brutaler und beklemmender Action-Horror-Thriller-Manga, der eine spannende Geschichte mit gelungenem Hauptcharakter, harten Szenen, ernsten Themen und brachialen Kämpfen erzählt.
Vielen Dank an Panini für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Yomotsuhegui: Die Frucht aus dem Totenreich – Band 1!
Details
Titel: Yomotsuhegui: Die Frucht aus dem Totenreich – Band 1
Originaltitel: Yomotsuhegui: Shisha no Kuni no Kajitsu
Genre: Action, Horror, Thriller
Verlag: Panini Manga
Mangaka: Masasumi Kakizaki
Seiten: 240
Preis: 8,99 €
ISBN: 978-3-7416-3739-1
Verlagsseite: Yomotsuhegui: Die Frucht aus dem Totenreich – Band 1 bei Panini Manga
Erscheinungsdatum: 16. April 2024
© 2022 Masasumi Kakizaki / Kodansha Ltd.
© 2024 Panini-Verlags GmbH