Rezension: No Guns Life – Vol. 2 (Blu-ray)

Juzo Inui stellt sich in No Guns Life Volume 2 einem gefährlichen Attentäter-Extender und versucht seine Freunde zu schützen.

Von Olivier van de Berme, Direktorin der Behörde für den Wiederaufbau, hat Juzo den Auftrag erhalten, den entkommenen Sträfling Gondry lebend zurückzubringen. Allerdings sind nicht alle Mächtigen daran interessiert, den Amok laufenden Extender und Ex-Soldaten festzunehmen. Deshalb wird Olivier ihres Amtes enthoben und ein Exekutionsbefehl für Gondry ausgegeben. Derweil kann Juzo gemeinsam mit dem Ermittler Kronen von Wolf ein Attentat Gondrys auf den als Held gefeierten Extender Mega-Armed-Sai Tokisada verhindern. Doch dieser hat ein Geheimnis, das er mit allen Mitteln schützen will. Auch der Konzern Berühren, hat ein Interesse daran, die Wahrheit zu vertuschen. Außerdem lässt sich der junge Extender Colt zu einem Anschlag auf den Konzern überreden, um Geld für die Operation seiner Mutter zu verdienen.

Gefährliche Geheimnisse

No Guns Life Volume 2 setzt direkt am Ende des Vorgängers ein. Der als Held verehrte Extender Mega-Armed-Sai Tokisada wird vom Amok laufenden Gondry, der bereits alle anderen aus der ehemaligen Einheit der beiden getötet hat, angegriffen. Allerdings können Juzo und Kronen das Attentat verhindern und Mega-Armed-Sai retten. Dennoch wartet auf Juzo ein harter Kampf und ein unerwarteter Gegner. Hier zeigt sich schnell, dass No Guns Life auch mit den Episoden sieben bis zwölf auf actionreiche und dystopische Hard-Boiled-Science-Fiction setzt. Juzo muss sich mit Verrat, Intrigen, einem mächtigen Konzern, kaltherzigen Verbündeten und gefährlichen Kriminellen auseinandersetzen. Dabei bleibt die Serie dem eingeschlagenen Weg des Vorgängers treu, vermischt gut geschriebene Hauptcharaktere mit einem hervorragend umgesetzten Setting und einer durchaus spannenden, in der Erzählweise aber manchmal schwächelnden Geschichte.

Wie schon beim ersten Volume, können die Storyschwächen jedoch wenig am Unterhaltungswert der Serie ändern. Dafür ist No Guns Life Volume 2 zu mitreißend und abwechslungsreich. Besonders gelungen sind die fließenden Übergänge zwischen den Folgen und von Handlungsbogen zu Handlungsbogen. Alles wirkt wie aus einem Guss, geht nahezu nahtlos ineinander über und hat Einfluss auf kommende Ereignisse. So weckt Juzo beispielsweise durch seinen Einsatz im Fall von Gondry, die Aufmerksamkeit einer Person, die kurz darauf erneut eine nicht unwichtige Rolle einnimmt. Gerade hier zeigt sich, dass auch Nebencharaktere mehr Tiefe erhalten, als in den ersten sechs Episoden. Dass trotzdem noch gängige Klischees und Stereotypen zum Einsatz kommen, ist angesichts der angenehmen Genre-Kost die geboten wird, alles andere als negativ. Gerade die manchmal überzeichneten Standard-Eigenschaften einiger Charaktere, tragen viel zu Geschichte und Szenario der Serie bei.

Allgemein gelingt es No Guns Life Volume 2 sehr gut, eine Mischung aus den sympathischen Hauptcharakteren, fiesen Antagonisten, dem düster-dystopischen Szenario und der kurzweiligen Geschichte aufzubauen. Dadurch werden die vorhandenen Schwächen stets irgendwie ausgeglichen, so dass ein angenehmer und unterhaltsamer Fluss entsteht. Dadurch vergeht die Zeit wesentlich schneller, was deutlich zeigt wie kurzweilig die sechs Episoden tatsächlich sind. Der gut platzierte Humor, angemessen ernste Themen wie Terror, Sozialmissstände oder Ängste vor Extendern, runden No Guns Life Volume 2 wunderbar ab und sorgen dafür, dass gelungene Hard-Boild-Science-Fiction-Unterhaltung geboten wird.

Fazit

Nach dem Vorgänger war ich neugierig wie es in No Guns Life Volume 2 weitergeht und die sechs Episoden haben mich nicht enttäuscht. Eine packende Auflösung des Cliffhangers, ein angenehmer Handlungsaufbau, das grandiose Szenario und die gut geschriebenen Charaktere können die manchmal etwas schwächelnde Erzählweise sowie stereotypische Nebenfiguren locker aufwiegen. Zumal auch die Schwächen ihren Teil zur Identität der Serie beitragen und kaum zu missen sind. Manch überzeichneter Antagonist ist genauso erforderlich wie kleinere holprige Storyschwächen, da dadurch nicht nur die Stärken noch besser zur Geltung kommen, sondern weil sie viel zum Unterhaltungswert der Serie beitragen. Es muss nicht immer alles perfekt sein, wenn die Mängel vor allem der grundsätzlichen Qualität dienen, wie es bei No Guns Life Volume 2 der Fall ist. Genre-Fans, besonders alle die den Vorgänger mochten, können bedenkenlos zugreifen.

Kurzfazit: Spannende und abwechslungsreiche Fortsetzung die trotz Erzählschwächen packende Hard-Boild-Science-Fiction-Unterhaltung mit gut geschriebenen Hauptfiguren bietet.

Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von No Guns Life – Vol. 2!

Details
Titel: No Guns Life – Vol. 2
Originaltitel: No Guns Life
Genre: Science-Fiction, Action
Regie: Naoyuki Itou
Studio: Madhouse Inc.
Produktionsjahr: 2019
Laufzeit: ca. 150 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Extras: 12-seitiges Booklet, 24-seitiges Artbook
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 16
Erscheinungstermin: 02. Dezember 2021
Herstellerseite: No Guns Life – Vol. 2 bei Kazé Anime

©Tasuku Karasuma/Shueisha,NGL PROJECT

Lesetipp: Rezension: No Guns Life – Vol. 1 (Blu-ray)