Rezension: Aldnoah.Zero – Vol. 5 (Blu-ray)

Über zwei Jahre nach Veröffentlichung der ersten Staffel setzt Kazé Anime den Krieg zwischen Mars und Erde in Aldnoah.Zero Volume 5 fort.

Vor 19 Monaten trafen die Erde und der Mars in der letzten großen Schlacht aufeinander. Der Krieg um den blauen Planeten tobt noch immer und die Invasion des marsianischen Kaiserreichs Vers schreitet voran. Unter ihnen kämpft Slaine Troyard an vorderster Front. Doch auch Inaho hat das blutige Duell knapp überlebt und tritt erneut mit seinen Freunden auf der Deucalion gegen die versianischen Orbitalritter und deren Untergebene an. Derweil scheint sich Prinzessin Asseylum, die in der Schlacht schwer verwundet wurde, vollständig gegen die Erde gestellt zu haben und hält reißende Reden, um die Versianer für den Kampf gegen den Feind zu motivieren. Inaho kommen bei einer Übertragung jedoch Zweifel an den Worten der Prinzessin. Hat Asseylum wirklich überlebt und sich zur Kriegstreiberin entwickelt? Oder steckt jemand anderes dahinter?

Mechs und Intrigen

Seit November 2015 müssen Anime-Fans auf die Veröffentlichung der zweiten Aldnoah.Zero-Staffel in Deutschland warten. Nun endlich wird der Krieg zwischen Erde und Mars in zwölf neuen Episoden, die in Japan bereits Anfang 2015 im Fernsehen ausgestrahlt wurden, weiter. Kazé Anime verzichtet dabei auf eine neue Nummerierung von Volumes und Episoden. Der Staffel-Auftakt knüpft direkt an den spannenden Cliffhanger der zwölften Folge an. Die letzten Ereignisse und das Aufeinandertreffen von Inaho und Slaine im versianischen Landungsschiff werden noch einmal gezeigt, bevor ein zeitlicher Sprung erfolgt und die Geschichte 19 Monate nach der großen Schlacht einsetzt. Dank gut eingesetzter, kurzer Rückblicke werden die wichtigen Momente direkt nach dem Cliffhanger früh behandelt, gleichzeitig schafft Episode eins aber auch die Grundlagen für den Fortlauf der Serie. Dieser Kniff ist so gut umgesetzt, dass selbst das vorhersehbare Überleben von Inaho eine spannende Note erhält. Schließlich bleibt zumindest eine Zeitlang unklar, was genau mit ihm geschehen ist und unter welchen Bedingungen der Aldnoah-Drive der Deucalion wieder in Betrieb genommen werden kann. Zu lange hält sich die Serie damit aber auch nicht auf und bietet recht schnell die bekannte Mecha-Action.

Sowohl Slaine als auch Inaho können wieder Ihr Können als Kataphrakt-Piloten unter Beweis stellen. Dank der guten CGI-Einbindung wirken die hervorragend inszenierten Action-Sequenzen noch besser und zeigen, wie gut Mecha-Action sein kann – und das dieses Mal auch noch im Weltall nahe des Erdorbits mit all den sich daraus ergebenden Vor- und Nachteilen. Allgemein setzt Aldnoah.Zero wieder auf einige wissenschaftliche und technische Begriffe und Einbindungen, die jedoch eher oberflächlich bleiben und in erster Linie dazu dienen, die Intelligenz und Begabung der Akteure – insbesondere von Inaho und Slaine – zu verdeutlichen. Aldnoah.Zero Volume 5 kann mit den drei ersten Episoden der zweiten Staffel jedoch nicht nur in Sachen Action überzeugen, sondern bietet eine überaus spannende Geschichte, die bereits zum Auftakt der im Hintergrund agierenden politischen Intrigen, offenbart. Besonders unter den Versianern herrscht ein Machtspiel um die eigenen Vorteile, doch auch bei den Alliierten der Erde zeigen sich Ansätze für die Ausnutzung vorhandener Vorteile. Allerdings sind die Politik der blauen Planeten sowie seine Strukturen wie schon in Staffel eins deutlich weniger ausgearbeitet als das bei Vers der Fall ist. Auf Seiten der Mars-Bewohner werden sogar noch neue Verflechtungen, wie etwa die zweite Prinzessin Lemrina Vers Envers, hinzugefügt. Das sorgt für zusätzliche Möglichkeiten und zeigt das Story-Potenzial der Serie.

Neue Kämpfer, alter Kämpfer

Außerdem profitiert die Serie vom erneut gelungenen Ensemble, das von Inaho und Slaine zwar eindeutig angeführt wird, aber zusätzlich über sympathische, interessante und hassenswerte Nebenfiguren verfügt. Egal ob nun Inahos einstige Klassenkameraden Inko, Calm und Nina, das eigentlich vom Mars stammende Deucalion-Besatzungsmitglied Rayet oder auf Seiten von Vers Prinzessin Lemrina, Harklight und Graf Saazbaum, Aldnoah.Zero weiß die vorhandenen Charaktere gekonnt einzusetzen. Es gelingt einen glaubhaften und lebendigen Eindruck der beiden Seiten zu entwickeln. Zudem überrascht die Serie bereits im ersten Volume mit unerwarteten Entwicklungen und überraschenden Wendungen, die die Ausgangslage für die noch kommenden neun Episoden erkennbar verändern. Hand in Hand mit dem Cliffhanger wird so Spannung aufgebaut, die zu fesseln weiß, weshalb die kommenden Volumes nicht schnell genug erscheinen können.

Auf der technischen Seite überzeugt Aldnoah.Zero Volume 5 genauso wie die nur ein halbes Jahr jüngere erste Staffel von 2014. Die Animationen sind flüssig, das Charakterdesign weiß sowohl bei den Figuren und ihrer Kleidung als auch der gut umgesetzten Mimik zu gefallen. Durch die gut eingesetzten CGI-Effekte stechen die individuell gestalteten Kataphrakte hervor und verleihen Aldnoah.Zero den fürs Mecha-Genre wichtigen Stil. Dem schließt sich der erneut hervorragend passende Soundtrack sowie die gelungene deutsche Synchronisation, bei der auf die bekannten Sprecher der ersten Staffel gesetzt wurde, an. Als Bonus liegen dem ersten Volume ein Schuber für die gesamte Staffel sowie ein Booklet bei.

Fazit

Endlich geht Aldnoah.Zero weiter. Nach dem Cliffhanger-Ende des vierten Volumes habe ich die Fortsetzung herbei gesehnt. Lange hat sich Kazé Anime Zeit gelassen, doch nun ist es endlich soweit und die Serie wird fortgesetzt. Dabei überzeugt Aldnoah.Zero Volume 5 zum Auftakt der zweiten Staffel mit den bekannten Stärken und schafft es neben gut inszenierter Action auch eine spannende Geschichte zu etablieren. Egal ob nun einfach nur zu erleben was Inaho, Slaine und die anderen 19 Monate nach dem Ende der ersten Staffel machen, genügt schon, doch dazu gesellt sich bereits der Ansatz neuer Intrigen und des weiter schwellenden Krieges, der bereits in den ersten drei Episoden einen Höhepunkt samt unerwarteter und überaus spannender Wendung erhält. Alleine dieses Ende von Volume 5 sorgt dafür, dass ich unbedingt wissen will wie der Kampf um die Erde weiter geht. Fans der ersten Staffel sollten unbedingt zugreifen, doch auch Anhänger von Mechs und spannenden Science-Fiction-Action-Serien machen mit Aldnoah.Zero nichts falsch, sollten aber im Zweifelsfall erst die ersten vier Volume ansehen.

Kurzfazit: Hervorragender Staffel-Auftakt, der alle Stärken der Serie vereint und mit gut inszenierter Mecha-Action, einer spannenden Geschichte und einem gelungenen Charakterfeld überzeugt.

Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Aldnoah.Zero – Vol. 5!

Details
Titel: Aldnoah.Zero – Vol. 5
Originaltitel: Aldnoah.Zero
Genre: Science-Fiction, Action
Regie: Ei Aoki
Studio: A-1 Pictures, TROYCA
Produktionsjahr: 2014
Laufzeit: ca. 75 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch (DTS HD MA 2.0)
Untertitel: Deutsch
Extras: Booklet, Schuber
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungstermin: 23. Februar 2018
Herstellerseite: Aldnoah.Zero – Vol. 5 bei Kazé Anime

Bilder Copyright A-1 Picture / TROYCA / Kazé Anime

Lesetipp: Rezension von Aldnoah.Zero – Vol. 4 (Blu-ray)
Lesetipp: Rezension von Aldnoah.Zero – Vol. 3 (Blu-ray)
Lesetipp: Rezension von Aldnoah.Zero – Vol. 2 (Blu-ray)
Lesetipp: Rezension von Aldnoah.Zero – Vol. 1 (Blu-ray)
Lesetipp: Rezension von Aldnoah.Zero – Band 4 (Manga)
Lesetipp: Rezension von Aldnoah.Zero – Band 3 (Manga)
Lesetipp: Rezension von Aldnoah.Zero – Band 2 (Manga)
Lesetipp: Rezension von Aldnoah.Zero – Band 1 (Manga)