Rezension: Aldnoah.Zero – Band 1 (Manga)

 

aldnoah-zero-band-1-coverMit Aldnoah.Zero hat Kazé einen neuen Vertreter des Mecha-Genres als Anime und Manga im Programm. Den ersten Band der vierbändigen Manga-Reihe habe ich mir bereits genauer angesehen.

Seit Anfang Mai ist der erste Band des Mecha-Science-Fiction-Mangas Aldnoah.Zero erhältlich. Dabei dient der Manga nicht als Vorlage für die gleichnamige Anime-Serie, die ebenfalls bei Kazé auf deutsch erscheint, sondern ist in Japan begleitend zur Produktion von A-1 Pictures erschienen. Angesiedelt ist Aldnoah.Zero in einer alternativen Realität. Im Jahr 2014 begibt sich die kaiserliche Prinzessin Asseylum von Vers als diplomatische Friedensgeste zur Erde, da zwischen ihrer Heimat und dem Ursprung der Menschen einst ein großer und langer Krieg herrschte, auf den ein fünfzehn Jahre andauernder kalter Krieg folgte. Doch statt Annäherung zwischen Erde und dem auf dem Mars gelegenen Kaiserreich zu erreichen, wird ein Anschlag auf die Prinzessin verübt. Sofort bricht der Krieg von neuem aus und die in den Überresten des zerstörten Mondes auf genau diesen Moment wartenden Orbitalritter von Vers setzen zum Angriff auf die Erde an. Dabei geraten auch der Schüler Inaho und seine Freunde in den Konflikt, während der von der Erde stammende, aber auf Vers aufgewachsene Slaine Troyard als Vertrauter der Prinzessin, ihren Tod sühnen will.

Gewohnte Mecha-Action

An sich erzählt Aldnoah.Zero eine recht typische Mecha-Action-Geschichte: Ein Krieg zwischen zwei Großmächten bricht erneut aus, wobei eine Seite über eine besondere Technologie verfügt und der anderen dadurch scheinbar überlegen ist. Das ist diesmal Vers, das sich der als Aldnoah bekannten Technologie bemächtigt hat, auch wenn im ersten Band nur teilweise klar wird, um was es sich dabei genau handelt. Allgemein bleiben viele Details noch im unklaren, auch wenn bereits ein paar interessante Andeutungen und Wendungen aufkommen. Die Geschichte weiß jedoch zu unterhalten und geht auch eigene Wege. Gerade die Aldnoah-Technologie und das Geheimnis um das Hypergate, sofern es denn noch genauer beleuchtet wird, bieten Potenzial. Ansonsten kann Aldnoah.Zero auch durch die gebotene Action überzeugen. Die Kämpfe der als Kataphrakte bezeichneten Mechs sind meist gut in Szene gesetzt, auch wenn sie bisher noch etwas kurz ausfallen. Leider leidet manchmal auch etwas die Übersicht. Das liegt besonders daran, dass nicht immer klar ist, wer in welchem Mech sitzt oder etwas sagt. Das ist aber nur ein kleines Problem, das den Lesespaß kaum beeinflusst.

Genauso wie bei der Geschichte, setzt Aldnoah.Zero auf eher stereotypische Charaktere, die dennoch sympathisch sind und auch interessante Facetten zeigen. So haben wir mit Slaine Troyard den typischen Außenseiter unter den Truppen von Vers, was natürlich an seiner Herkunft liegt. Zugleich fühlt er sich aber auch gerade Prinzessin Asseylum verbunden, die als strahlende Kämpferin für den Frieden zwischen Erde und Vers vorgestellt wird. Inaho hingegen ist ein erstklassiger Oberschüler der eher gelassenen Art. Er wird auch im Umgang mit Mechs unterrichtet. Doch das alles stört nicht, da die Figuren ihre Rollen gut ausfüllen und ihren Teil zur Geschichte beitragen. Gerade einige Charaktere könnten im weiteren Verlauf der Reihe noch interessante Entwicklungen durchlaufen. Das Potenzial wäre da.

In Sachen Zeichnungen wird recht konventionelle Kost geboten. Die Figuren haben klare Wiedererkennungsmerkmale und Eigenheiten, entsprechend aber in Teilen auch dem Anime- und Manga-Standard. Die bisherigen Mechs fallen nicht durch großartige Besonderheiten auf. Ausnahme hierbei sind allerdings die Landungsschiffe von Vers, die im Design wirklich zu gefallen wissen. Die Action ist insgesamt gut umgesetzt, Bewegungen werden durch häufigen Einsatz von Geräuschtexten noch einmal hervorgehoben. Die Hintergründe können sich sehen lassen und tragen zum guten Gesamteindruck bei. Besonders gelungen sind aber die Gesichtsausdrücke, die den Figuren Persönlichkeit verleihen und immer deutlich machen, was gerade in ihnen vorgeht. So braucht es manchmal auch keine Dialoge, um eine Situation verständlich darzustellen.

Fazit

Der erste Band von Aldnoah.Zero kann durch gute Action und eine spannende Handlung überzeugen. Zwar wird bei Geschichte und Charakteren immer wieder auf stereotypische Elemente zurückgegriffen, das stört aber zu keiner Zeit, auch weil der Manga trotzdem frisch wirkt. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass die Aldnoah.Zero als Anime noch besser funktioniert, da gerade die schnellen Kämpfe der Mechs in Bewegung noch besser wirken dürften. Fans von Science-Fiction, Mechs und Action sollten einen Blick wagen. Gerade wer Animes und Mangas wie Neon Genesis Evangelion mag, könnte Gefallen an Aldnoah.Zero finden.

Vielen Dank an Kazé Manga für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Aldnoah.Zero – Band 1!

Details
Titel: Aldnoah.Zero – Band 1
Genre: Science-Fiction, Action
Verlag: Kazé Manga
Vorlage: Gen Urobuchi
Text/Zeichnungen: Pinakes, Olympus Knights
Seiten: 146
Preis: 6,95 €
ISBN: 978-2-88921-145-6
Verlagsseite: Aldnoah.Zero – Band 1 bei Kazé Manga
Erscheinungsdatum: 07. Mai 2015

Bilder Copyright Kazé Manga