Rezension: Aldnoah.Zero – Vol. 1 (Blu-ray)

aldnoah-zero-vol-1-coverNach den ersten beiden Manga-Bänden von Aldnoah.Zero, habe ich mir nun auch die erste Volume der zugehörigen Anime-Serie genauer angesehen.

Im Gegensatz zu vielen Animes dient bei Aldnoah.Zero nicht der Manga als Vorlage für die Serie. Viel mehr ist es umgekehrt. Die von A-1 Pictures und TROYCA produzierte Serie setzt genauso wie der Manga die Original-Geschichte von Olympus Knights um. Dabei fallen bereits auf den ersten Blick die großen Gemeinsamkeiten und die nah am Anime liegende Umsetzung des Mangas auf.

Krieg um die Erde

Aldnoah.Zero ist in einer alternativen Realität angesiedelt. Fünfzehn Jahre ist es her, seit ein Krieg zwischen der Erde und einer Kolonie auf dem Mars mit der teilweisen Zerstörung des Mondes endete. Seit diesem als „Heaven’s Fall“ bekannten Ereignis, bei dem Teile des Erdtrabanten auf die Erde stürzten, herrscht Waffenstillstand. Die versianische Kronprinzessin Asseylum Vers Allusia befindet sich auf einem Freundschaftsbesuch auf der Erde, als ein Attentat auf sie verübt wird. Dies wirft das halbwegs normale Leben des Schülers Inaho und seiner älteren Schwester Yuki aus der Bahn. Ein neuer Krieg zwischen der Erde und Vers beginnt.

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Die Geschichte des Anime beginnt recht rasant. Bereits nach der ersten Folge beginnt der erneute Konflikt zwischen der Erde und dem Mars. Dies ist natürlich auch den lediglich zwölf Episoden der Serie geschuldet. Zugleich entsteht dadurch aber auch ein recht guter Flow, da die Mech-Action nicht lange auf sich warten lässt. Dennoch erhalten zumindest die wichtigsten Charaktere durch kleinere Ereignisse ein gewisses Profil, obwohl tiefer gehende Persönlichkeiten vorerst ausbleiben. Immerhin wecken die Protagonisten in den ersten drei Episoden genügend Interesse, um nicht als unsympathisch zu wirken. Dabei rücken gerade Inaho, der in den Diensten von Vers stehende Erdenmensch Slaine Troyard und Prinzessin Asseylum in den Mittelpunkt der Handlung.

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Inaho wirkt oft ruhig, gelassen, manchmal sogar beinah Gleichgültig. Die Gründe dafür sind zum einen die Mimik des Schülers, aber auch die Synchronstimme, die eher trocken und emotionslos klingt. Das wirkt allerdings nicht so, als würde der Sprecher einen schlechten Job abliefern, viel mehr wirkt es so, als wäre es sogar gewollt. Der Eindruck wird noch durch den japanischen Originalsprecher verstärkt, der Inaho auf ähnliche Weise vertont hat. Gleichzeitig gelingt es Prinzessin Asseylum unschuldig, zugleich aber auch stark in ihren Überzeugungen darzustellen.

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Kampf der Kataphrakte

Die als Kataphrakte bezeichneten Mechs in Aldnoah.Zero fallen auf Seiten der Erde eher standardmäßig aus und wirken wie am Fließband gefertigt. Dafür verwendet Vers individuellere Modelle der bemannten Kampfroboter. Dadurch wird bereits am Design der Kampfmaschinen deutlich, dass die Mars-Kolonie über fortschrittlichere Technologie verfügt als die Erde. Immerhin gibt es farbliche Unterschiede bei den Kataphrakten wodurch die militärischen Einheiten von den Trainingsmechs der Schüler zu unterscheiden sind.

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Bei den Kataphrakten haben A-1 Pictures und TROYCA auf CGI-Elemente gesetzt, die sich meist recht gut in die standardmäßigen Animationen einfügen. Selten wirken sie dennoch ein wenig wie Fremdkörper in der Umgebung. Dies hält sich aber in Grenzen und gerade bei den Action-Szenen wird deutlich, welchen Vorteil die Verwendung von CGI-Effekten bringt. Allgemein sind die Kämpfe gut umgesetzt und wirken brachial. Die Bewegungen der Mechs machen einen glaubhaften, realistischen Eindruck, so sind die Kataphrakte der Erde eher langsam im Laufen, während sie beim Gleiten deutlich schneller voran kommen.

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Die Konzentration liegt jedoch nicht alleine auf der Action, sondern immer wieder auch auf der Weiterentwicklung der Geschichte sowie der Vorstellung der wichtigen Charaktere. Neben den drei Hauptfiguren nehmen gerade Inahos Freunde sowie seine Schwester Yuki und Hauptmann Marito wichtige Rollen ein. Dazu gesellen sich die versianischen Ritter des Orbits, die ebenfalls relevant für die Handlung sind. Insgesamt verfügt Aldnoah.Zero über ein recht großes Ensemble, das aber leichter voneinander zu unterscheiden ist als bei der Manga-Umsetzung. Dies liegt stark an den Synchronstimmen, die genauso wie die bewegliche Mimik die Charaktere etwas besser vermitteln. Einen noch größeren Gewinn haben jedoch die Action-Szenen, in denen beim Anime im Gegensatz zum Manga niemals Übersichtsprobleme vorhanden sind. Dazu kommt eine tolle Musikuntermalung, die gerade während der Kämpfe schön zur Geltung kommt. Passend dazu liegt der limitierten Erstauflage von Aldnoah.Zero Volume 1 neben einem Booklet und dem Schuber auch eine Soundtrack-CD bei.

Fazit

Wie bereits von mir erwartet, kann der Anime von Aldnoah.Zero etwas mehr Überzeugen, als der bereits gelungene Manga. Gerade die Action-Szenen erhalten durch die besser Übersicht einen größere Wirkung, aber auch die Synchronsprecher und die allgemeinen Möglichkeiten von Animationen unterstützen die Ereignisse innerhalb der Geschichte. Dass Anime und Manga nah beieinander liegen fällt Kennern beider Werke sofort auf. Die Kapitel des Mangas tragen sogar original die Namen der Episoden und umfassen den gleichen Inhalt wie in der Anime-Serie. Einige Szenen sind sogar fast eins zu eins umgesetzt worden. Dennoch haben sowohl Anime als auch Manga kleinere Vorteile, die in ihrem jeweiligen Medium verankert sind. Die ersten drei Episoden von Aldnoah.Zero sind ein gelungener Einstieg in die Serie und machen Lust auf mehr. Es wird definitiv genügend Spannung geboten, um das Interesse am weiteren Schicksal von Inaho, Slaine und Asseylum zu wecken.

Kurzfazit: Gelungene Mecha-Action-Serie mit brachialen Action-Szenen und spannender Geschichte.

Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Aldnoah.Zero – Vol. 1!

Lesetipp: Rezension von Aldnoah.Zero – Band 2 (Manga)
Lesetipp: Rezension von Aldnoah.Zero – Band 1 (Manga)

Details
Titel: Aldnoah.Zero – Vol. 1
Genre: Science-Fiction, Action
Regie: Ei Aoki
Studio: A-1 Pictures, TROYCA
Produktionsjahr: 2014
Laufzeit: ca. 75 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch (DTS HD MA 2.0)
Untertitel: Deutsch
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungstermin: 29. Mai 2015
Herstellerseite: Aldnoah.Zero – Vol. 1 bei Kazé Anime

Bilder Copyright A-1 Picture / TROYCA / Kazé Anime

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