Anime-Simulcast-Frühlingssaison 2018 Teil 4
Die Anime-Frühlingssaison läuft bereits auf Hochtouren. Einige weitere Ersteindrücke zu Simulcasts gibt es im vierten Teil der Artikel-Reihe.
In der vergangenen Woche sind noch weitere Serien als Simulcast gestartet, außerdem möchte ich mich im vierten Teil noch mit einem Nachzügler beschäftigen. Dieses Mal widme ich mich Okko’s Inn, Wotakoi: Keine Cheats für die Liebe und Isekai Izakaya: Japanese Food From Another World.
Okko’s Inn (Wakaokami wa Shougakusei!)
Studio: DLE, Madhouse
Genre: Comedy, Slice of Life
Termin: 08. April 2018
Stream bei Anime on Demand
Worum geht’s?
Nachdem Oriko Seki, von allen Okko genannt, bei einem Autounfall ihre Eltern verloren hat, zieht sie zu ihrer Großmutter. Diese leitet eine kleine Onsen-Herberge. Bereits kurz nach ihrer Ankunft begegnet Okko dem Geist Uri-Bo, den sie als einzige sehen kann und der ihr schon bald ungeahnten Ärger einhandelt. Fortan wird sie von ihrer Großmutter als Nachfolgerin für die Leitung des Hotels ausgebildet.
Ersteindruck
Bei Okko’s Inn handelt es sich um eine Kurzserie mit etwa 12-minütigen Episoden. Die Light-Novel-Adaption präsentiert sich in den ersten beiden bereits erschienen Episoden als leichtgängige Slice-of-Life-Comedy mit Fantasy-Elementen. Im Mittelpunkt steht die Grundschülerin Okko, die mich bisher nicht vollends überzeugen konnte, aber trotz einiger anstrengender Eigenschaften eigentlich recht sympathisch ist. Gerade im Zusammenspiel mit dem frechen Geist Uri-Bo, kann die Protagonistin überzeugen, hat aber auch einige andere starke Momente, die dann doch dafür gesorgt haben, dass ich sie bisher gerne begleitet habe. Allerdings plätschert Okko’s Inn gelegentlich etwas vor sich hin, schafft es aber auch durch kleinere Höhepunkte für Abwechslung zu sorgen. Es ist dieser Zwiespalt, der der Serie am meisten schadet und verhindert, dass mehr als kurzweilige Durchschnittsunterhaltung geboten wird.
Wotakoi: Keine Cheats für die Liebe (Otaku ni wa Koi wa Muzukashii)
Studio: A-1 Pictures
Genre: Romantik, Komödie
Termin: 12. April 2018
Stream bei Amazon Prime Video
Worum geht’s?
Narumi Momose hat nach dem Ende ihrer Beziehung mit einem Arbeitskollegen die Firma gewechselt und ist umgezogen. Davon verspricht sich die junge Frau einen Neustart. Das Wichtigste dabei: Niemand darf von ihrem Geheimnis erfahren. Denn Narumi ist ein Nerd und hat als Fujoshi eine Vorliebe für Boys-Love-Geschichten. An ihrem neuen Arbeitsplatz begegnet sie Hirotaka Nifuji, Videospiel-Nerd und ein Kindheitsfreund von Narumi, den sie seit der Mittelschule nicht mehr gesehen hat.
Ersteindruck
Wotakoi: Keine Cheats für die Liebe basiert auf der Manga-Reihe Otaku ni Koi wa Muzukashii, die unter dem Titel Keine Cheats für die Liebe ab Ende April bei altraverse auch auf deutsch erscheint. Die erste Episode der Anime-Adaption von A-1 Pictures hat mich überraschend gut unterhalten. Die Nerd-Thematik und der unterschiedliche Umgang der handelnden Figuren damit sorgt für einige überaus gelungene Witze. Gleichzeitig ist Narumi als Protagonistin absolut herrlich. Einerseits will sie nach außen normal wirken und als einfache junge Frau wahrgenommen werden, andererseits scheint sie ihr Nerd-Dasein recht ausgiebig auszuleben. Das zeigen besonders die Gespräche mit dem sehr ruhigen und gelassenen Hirotaka, der ganz offen zeigt, dass er ein Videospiel-Nerd ist. Dazu gesellen sich diverse Momente bei der Arbeit, die zum Lachen oder Schmunzeln einladen. Natürlich ist die Romantik-Thematik trotz des gelungenen Humors stets präsent, wird aber niemals zu sehr in den Mittelpunkt gestellt. Viel mehr wirkt Wotakoi: Keine Cheats für die Liebe wie eine Slice-of-Life-Serie rund um Nerds in ihren Mittzwanzigern. Das erinnert in der Art ein wenig an Recovery of an MMO Junkie. Gelingt es eine ähnliche Qualität ohne zu viel Kitsch über die noch kommenden zehn Episoden zu halten, könnte Wotakoi: Keine Cheats für die Liebe ein ähnlicher Genre-Hit werden. Weiter ansehen werde ich mir die Serie definitiv.
Isekai Izakaya: Japanese Food From Another World (Isekai Izakaya: Koto Aitheria no Izakaya Nobu)
Studio: Sunrise
Genre: Slice of Life, Fantasy, Comedy
Termin: 12. April 2018
Stream bei Crunchyroll
Worum geht’s?
Das Izakaya Nobu ist ein ganz besonderes japanisches Restaurant, da die Eingangstür in eine parallele Fantasy-Welt führt. Hier arbeiten der Besitzer und Koch Nobuyuki Yazawa und die Kellnerin Shinobu Senke und servieren den Gästen allerlei japanische Köstlichkeiten. Angesichts des unbekannten Essens und der günstigen Preise, zeigen sich die Bewohner der anderen Welt begeistert von den Speisen des Izakaya Nobu.
Ersteindruck
Schon die Geschichte hat mich stark an Restaurant to Another World erinnert und im Kern scheint Isekai Izakaya: Japanese Food From Another World auch kaum etwas anderes zu sein. Unterschiede sind natürlich trotzdem vorhanden. So gehen die Episoden lediglich knapp 15 Minuten, inklusive kurzer Kochanweisungen am Ende einer Folge. Große Storyereignisse oder Spannung wie sie teilweise bei Restaurant to Another World verwendet wurden, lässt Isekai Izakaya bisher vermissen. Stattdessen stehen die Speisen und der Genuss, den die Gäste beim Verzerr haben im Mittelpunkt. Das mag kurzzeitig ganz unterhaltsam sein, kann aber nicht wirklich lange fesseln oder großes Interesse an den insgesamt zwölf Episoden wecken. Es hängt viel davon ab, ob die Serie noch spannende Storywendungen innerhalb der Fantasy-Parallel-Welt erfahren darf oder ob diese auch weiterhin eher oberflächlich behandelt wird. Wirklich viel erwarte ich mir allerdings nicht von Isekai Izakaya. Als kleine Unterhaltung für Zwischendurch könnten die Episoden, sofern sich das Konzept nicht noch mehr abnutzt, allerdings dienen.