Rezension: Penguindrum – Vol. 1 (Blu-ray)

Um ihre jüngere Schwester Himari zu retten, müssen Kanba und Shōma in Penguindrum Volume 1 einen mysteriösen Gegenstand finden.

Schon lange leidet die junge Himari an einer unheilbaren Krankheit und hat viel Zeit im Krankenhaus verbracht. Bei einem seltenen Ausflug ins Aquarium mit ihren Brüdern Kanba und Shōma, bricht sie plötzlich zusammen. Die Ärzte können ihr nicht mehr helfen. Die tief sitzende Trauer führt zu einem Streit zwischen Kanba und Shōma. Genau in diesem Moment richtet sich Himari mit einem Pinguinhut aus dem Aquarium auf dem Kopf auf und verkündet, dass ihr Leben verlängert wurde. Eine fremde Präsenz scheint mit Hilfe des Huts Kontrolle über Himari zu übernehmen und sie von ihrer Krankheit befreit zu haben. Damit es dabei bleibt, sollen Kanba und Shōma das Penguindum finden. Um was es sich dabei handelt, wissen sie allerdings nicht. Sie erfahren nur, dass es sich im Besitz von Ringo Oginome befindet. Außerdem tauchen drei Pinguine bei ihnen auf, die nur sie sehen können.

Überlebensstrategie

Bereits von Juli bis Dezember 2011 wurde die vierundzwanzig-teilige Original-Anime-Serie Penguindrum von Studio Brain’s Base im japanischen Fernsehen erstmals ausgestrahlt. Peppermint Anime spendiert der Mystery-Drama-Comedy-Serie die lange verdiente deutsche Veröffentlichung. Die Geschichte erzählt von den Takakura-Geschwistern Kanba, Shōma und Himari, die ohne ihre Eltern in einem winzigen Haus leben. Dabei steigt Penguindrum Volume 1 mit einem Monolog über das Schicksal ein, bevor das fröhliche Zusammenleben der Geschwister gezeigt wird. Mit Hilfe eines Rückblicks, ein erzählerisches Mittel, das sehr oft zum Einsatz kommt, wird mehr über die vorherigen Ereignisse verraten. So leidet Himari an einer unheilbaren Krankheit und hat nur noch wenige Monate zu leben. Bei einem Aquarium-Besuch bricht sie plötzlich zusammen und muss dringend ins Krankenhaus. Schon hier zeigt sich, dass Penguindum Volume 1 rasant zwischen Stimmungen wechselt und von humorvoller Fröhlichkeit plötzlich in emotional mitnehmende Ernsthaftigkeit wechselt. Das funktioniert so gut, dass die zwölf Episoden eine regelrechte Achterbahn der Gefühle werden und zugleich mit einer verworrenen und faszinierenden Geschichte fesseln.

So erhalten Kanba und Shōma von einer unbekannten Präsenz, die mit Hilfe eines Pinguinhuts aus dem Aquarium die Kontrolle über Himari übernimmt, den Auftrag das titelgebende Penguindrum zu suchen. Nur unter dieser Bedingung wird Himaris Leben verlängert. Da schon früh in der Serie massive Wendungen, Geheimnisse, Fragen, Antworten und Entwicklungen auftreten, soll nicht vielmehr verraten werden. Sicher ist nur, dass Kanba und Shōma die Schülerin Ringo Oginome finden müssen, da sie das Penguindrum besitzen soll. Als vierter Hauptcharakter, schafft es Ringo schon in der zweiten Episode viel Profil zu erhalten und überrascht letztlich mit einer charakterlichen Wandlung, die so kaum zu erwarten ist. Allgemein gelingt es Penguindrum Volume 1 in den zwölf Episoden immer wieder zu überraschen. Dabei sollte beachtet werden, dass die Mystery-Drama-Comedy-Serie auf allerlei skurrile, eigenwillige, seltsame, abgedrehte und verrückte Elemente setzt. So nimmt die Geschichte teilweise Wendungen, die mehr sind als nur überraschend und vieles wirkt derart ungewöhnlich, dass es kaum möglich ist, ohne Verwirrung dem Geschehen zu folgen und davon fasziniert zu sein.

Penguindrum Volume 1 zeigt in der ersten Hälfte bereits, dass die Serie sehr individuell und speziell ist. Gerade deshalb sticht sie aus der Masse hervor und wird zu etwas Besonderem. Zudem versteht es die erste Serienhälfte immer mehr anzuziehen, die Charaktere glaubhaft und vielschichtig darzustellen und besonders zum Ende mit einer Überraschung nach der anderen aufzuwarten. Das gipfelt letztlich in einem harten Cliffhanger, nach dem es schwerfällt, nicht sofort die Fortsetzung sehen zu können. Optisch trumpft die Serie mit flüssigen, detailreichen Animationen und Zeichnungen sowie einem eigenständigen Charakterdesign auf. Beides lässt kaum erahnen, dass Penguindrum bereits über dreizehn Jahre alt ist. Der fantastische Soundtrack und die hochwertige deutsche Synchronisation runden die ungewöhnliche Mystery-Drama-Comedy-Serie ab.

Fazit

Penguindrum ist bisher komplett an mir vorbeigegangen. Umso mehr freue ich mich, dass ich nun die Gelegenheit hatte, mit Penguindrum Volume 1 die erste Serienhälfte zu sehen. Die Mystery-Drama-Comedy-Serie ist eigenwillig, skurril, abgedreht und faszinierend. Immer wieder haben mich Wendungen, Enthüllungen und Geheimnisse aufs Neue gefesselt, sodass mich die zwölf Episoden bis zum harten Cliffhanger nicht mehr losgelassen haben. Zu verdanken ist das auch den großartigen, vielschichtigen Charakteren, die die Serie wunderbar tragen. Gerade in der zweiten Hälfte des ersten Volumes werden so viele neue Fragen aufgeworfen und Geheimnisse enthüllt, dass ich unbedingt wissen will, wie die Geschichte weitergeht und endet. Entsprechend kann ich den Nachfolger kaum noch erwarten. Fans ungewöhnlicher Anime-Serien sollten sich Penguindrum Volume 1 auf keinen Fall entgehen lassen.

Kurzfazit: Faszinierende, eigenwillige Mystery-Drama-Comedy-Serie, die mit großartigen Charakteren, fesselnder Geschichte, wechselhafter Stimmung und zahlreicher Wendungen einzigartige Genre-Unterhaltung bietet.

Vielen Dank an peppermint anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Penguindrum – Vol. 1!

Details
Titel: Penguindrum – Vol. 1
Originaltitel: Mawaru Penguindrum
Genre: Drama, Mystery, Comedy
Regie: Kunihiko Ikuhara; Shouko Nakamura
Studio: Brain’s Base
Produktionsjahr: 2011
Laufzeit: ca. 300 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Clean Opening, Clean Ending
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungstermin: 08. Dezember 2023
Herstellerseite: peppermint anime
Herstellerpartnershop: Penguindrum – Vol. 1 bei Akiba Pass Shop

©ikunichawder/pingroup
© 2023 peppermint anime gmbh