Rezension: Zombie Land Saga Revenge – Vol. 2 (Blu-ray)

Franchouchous Geheimnis könnte in Zombie Land Saga Revenge Volume 2 enthüllt werden, doch eine noch größere Herausforderung wartet auf die untoten Idols.

Taes Wettgewinn beim Bootsrennen hat Franchouchou sofort von all ihren Schulden befreit. Entsprechend groß ist die Freude bei den sieben Zombie-Mädchen. Damit sind die Überraschungen jedoch noch nicht vorbei. Kotaro präsentiert den untoten Idols plötzlich ein neues Mitglied. Allerdings ist die vermeintlich bei einem Unfall im Badehaus, an dem Kotaro nicht unbeteiligt war, gestorbene Oberschülerin keinesfalls tot. Gar nicht gut für Franchouchou, schließlich kennt nun jemand außerhalb der Gruppe ihr Geheimnis. Doch Maimai stellt sich nicht nur als riesiger Fan der Zombie-Idols heraus, sondern will Teil ihrer Gruppe werden. Aufgrund ihres mangelnden Talents ist das jedoch gar nicht so einfach. Außerdem plant Kotaro, endgültig Revanche für das gescheiterte Konzert im Ekimae-Stadion zu nehmen. Doch eine große Katastrophe bedroht Franchouchous Rachepläne.

Rächende Zombie-Idols

Zum Einstieg in die zweite Staffelhälfte widmet sich Zombie Land Saga Revenge Volume 2 einem kleinen Zusatzhandlungsbogen über die Oberschülerin Maimai. Diese wird durch eine Aneinanderreihung verschiedener Zufälle das achte Mitglied von Franchouchou. Zumindest ist so die Planung, um zu verhindern, dass sie ihr Wissen über das Zombie-Dasein von Sakura, Saki, Ai, Junko, Yuugiri, Lily und Tae teilt. Witzig erzählt, gelingt es der Episode, ein Gefühl für die Fans von Franchouchou zu wecken. Es ist leicht nachvollziehbar, weshalb Maimai die Idolgruppe liebt und was es für sie bedeutet, den Mädchen nahe zu sein. Zugleich wird unterstrichen, dass die untoten Idols nicht zwingend überall auf Ablehnung stoßen. Dadurch erhält der Auftakt von Zombie Land Saga Revenge Volume 2 ausreichend Tiefe und hat zudem spürbaren Einfluss auf die sieben Zombie-Idols.

Allerdings endet mit der Maimai-Episode auch die leichte Slice-of-Life- und Figurenausrichtung der Serie. Hat sich Zombie Land Saga Revenge bisher vor allem auf amüsante Alltagsgeschichten, den Fortschritt der Idolgruppe oder die Entwicklung der Charaktere konzentriert, rückt nun die Vergangenheit stärker in den Mittelpunkt. Das ist wirklich wörtlich zu nehmen, da in einer zwei Episoden umfassenden Geschichte das Leben von Yuugiri beleuchtet wird. Erstmals wird damit mehr über die legendäre Oiran von Yoshiwara erzählt. Angesiedelt im Herbst des Jahres Meiji 14 beziehungsweise 1881, wird Yuugiris Zeit im damals schon fast vergessenen Saga und ihre Verwicklung in die Versuche, Saga nach einem Aufstand sieben Jahre zuvor wieder erstarken zu lassen. Der Historien-Ausflug bringt reichlich Abwechslung in die Serie und dient neben der näheren Charakterisierung von Yuugiri auch dem zusätzlichen Aufbau der Serien-Handlung mit sich. Allerdings verzichtet die Idol-Serie hier fast vollständig auf musikalische Einlagen, was jedoch angesichts der spannenden Geschichte kaum auffällt.

Zudem kann die Serie anschließend gekonnt an die geschaffenen Grundlagen anknüpfen und sich langsam dem großen Finale nähern. Neben einem Rückblick auf jene Ereignisse, die zur großen Niederlage im Ekimae-Stadion geführt haben, wird besonders der Versuch eines Revanche-Plans thematisiert. Damit aber nicht genug, ändert sich die Lage für Franchouchou und ganz Saga urplötzlich. Hier mag Zombie Lang Saga Revenge vielleicht ein wenig übertreiben, doch die Ereignisse fügen sich gut in die Handlung ein und ergeben gerade aufgrund einiger beantworteter Fragen Sinn. Selbst die manchmal etwas überdramatisierte und sehr emotionale Inszenierung fällt zu keiner Zeit negativ auf. Im Gegenteil, sie unterstreicht den Ernst der Lage perfekt. Das Ergebnis ist ein fesselndes, unterhaltsames und wirklich schönes Ende, das nicht nur die zweite Staffel, sondern die gesamte Serie abrundet. Zumindest bis zu den letzten Sekunden, die zwar durchaus als übertriebener, skurriler Abschluss betrachtet werden können, zugleich aber den Wunsch wecken, dass die Serie in einer dritten Staffel oder einem Film fortgesetzt wird. Doch auch ohne die hoffentlich noch kommende Fortsetzung kann das Ende von Zombie Land Saga Revenge Volume 2 die Serie zufriedenstellend abschließen.

Fazit

Es war abzusehen, dass sich die Ereignisse in Zombie Land Saga Revenge Volume 2 zuspitzen. Mit dem amüsant, liebenswerten Einstieg und dem Historien-Rückblick auf Yuugiris Vergangenheit folgt die Serie noch weitgehend den bisher bekannten Pfaden. Diese verstehen es auch gewohnt gut zu unterhalten, selbst wenn vereinzelt die Idol-Thematik und Musik in den Hintergrund rücken. Schon immer standen bei Zombie Land Saga auch die Schicksale und Geschichten der Figuren im Mittelpunkt. Yuugiri war bisher eines der größten Geheimnisse, weshalb es umso besser ist, dass sie näher beleuchtet wurde. Zugleich versteht es Zombie Land Saga Revenge Volume 2 genau zum richtigen Zeitpunkt anzuziehen und mich sowohl mit Rückblick als auch der weiteren Handlung zu fesseln. Unerwartete Wendungen, konsequente Entscheidungen und ein wenig emotionale Dramatisierung fügen sich hervorragend zusammen und garantieren mit den liebenswerten Hauptfiguren und der spannend erzählten Geschichte, großartige Unterhaltung. Abgerundet wird das Staffelfinale von den immer wieder eingeflochtenen Auftritten und Liedern von Franchouchou. Lediglich die letzten Sekunden haben mich fragend zurückgelassen. War es das nun? Endet die Serie so? Kommt noch eine Fortsetzung? Ich hoffe darauf, dass Zombie Land Saga in einer dritten Staffel weitergeht. Auch ein Film wäre in Ordnung. Bis dahin, kann ich Zombie Land Saga Revenge Volume 2 allen Genre-Fans empfehlen. Wer die Serie bisher gerne gesehen hat, sollte sowieso zugreifen.

Kurzfazit: Abwechslungsreiche Fortsetzung, die Idol-Alltag mit Drama und Humor sowie hervorragender Charakternutzung zu einem unterhaltsamen Finale verbindet.

Staffelfazit: Mit einem kleinen Zeitsprung und einer großen Niederlage für Franchouchou, knüpft Zombie Land Saga Revenge mit zwölf Episoden an die erste Staffel an. Sakura, Saki, Ai Junko, Yuugiri, Lily und Tae haben einen katastrophalen Auftritt hinter sich, sind verschuldet und Kotaro versinkt in Selbstmitleid und Verzweiflung. Witzig, ernst, dramatisch und immer unterhaltsam, folgen die zwölf Episoden den sieben Zombie-Idols auf ihrem Weg zurück an die Spitze und darüber hinaus. Wie gewohnt konzentrieren sich die Folgen dabei auf einzelne, aufeinander aufbauende Ereignisse, die oftmals bestimmte Charaktere in den Fokus rücken. Das funktioniert wieder hervorragend und wird von den nicht weniger gelungenen Nebenfiguren gekonnt unterstützt. Zudem trumpft Zombie Land Saga Revenge wieder mit reichlich Musik von Franchouchou auf. Im Gegensatz zur ersten Staffel wurde jedoch auf deutsch eingesungene Lieder verzichtet. Zum Ende hin wird Zombie Land Saga Revenge dramatisch, ereignisreich und trumpft mit gelungenen Wendungen sowie einem emotionalen, wenn auch in Teilen übertriebenen Ende auf. Lediglich die letzten Sekunden sorgen für offene Fragen und wecken ein wenig die Hoffnung auf eine Fortsetzung. Davon abgesehen, ist Zombie Land Saga Revenge aber eine unterhaltsame Fortsetzung der ersten Staffel, die sich Genre-Fans auf keinen Fall entgehen lassen sollten.

Vielen Dank an Crunchyroll für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Zombie Land Saga Revenge – Vol. 2!

Details
Titel: Zombie Land Saga Revenge – Vol. 2
Originaltitel: Zombie Land Saga Revenge
Genre: Idol, Comedy, Drama, Musik
Regie: Munehisa Sakai
Studio: Mappa Co., Ltd.
Produktionsjahr: 2021
Laufzeit: ca. 150 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Extras: 24-seitiges Booklet, Artcard, Poster
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungstermin: 20. Oktober 2022
Herstellerseite: Zombie Land Saga Revenge – Vol. 2 bei Kazé Anime