Rezension: Fate/kaleid liner Prisma Illya – Komplettbox (Blu-ray)

Illya wird in Fate/kaleid liner Prisma Illya überraschend zu einem Magical Girl und soll zusammen mit Miyu magische Karten einsammeln.

Illyasviel von Einzbern, genannt Illya, ist eine gewöhnliche Grundschülerin. Die Grundschülerin verbringt ihre Tage zusammen mit ihrem Stiefbruder Shirou Emiya, den beiden Dienstmädchen Sella und Leysritt sowie ihren Freunden. Eines Tages wird Illya beim Baden jedoch überrascht, als plötzlich der sprechende Zauberstab Ruby durchs Fenster geflogen kommt. Ruby wählt Illya als neue Meisterin aus und ehe die Grundschülerin so recht weiß, was vor sich geht, befindet sie sich im Garten und trägt für Magical Girls typische rosa Kleidung und hat eine übliche Verwandlungssequenz hinter sich. Von Rin Tohsaka, Rubys kurz zuvor gefeuerten Meisterin, erfährt Illya, dass es fortan ihre Aufgabe ist, sogenannte Class Cards zu finden, bevor diese für Chaos sorgen. Als es jedoch im Kampf brenzlig wird, erhält sie unerwartete Hilfe von einem weiteren Magical Girl. Bei ihr handelt es sich ausgerechnet um ihre neue, geheimnisvolle Klassenkameradin Miyu.

Schicksalhafte Magical Girls

Bei Fate/kaleid liner Prisma Illya handelt es sich um eine zehnteilige Adaption der gleichnamigen Manga-Reihe, die eine alternative Geschichte mit den aus Fate/Stay Night bekannten Charakteren erzählt. Hauptfigur ist Illyasviel von Einzbern, während ihr Stiefbruder Shirou Emiya nur eine kleine Komparsenrolle einnimmt. Auch der Krieg um den heiligen Gral spielt in Fate/kaleid liner Prisma Illya keine Rolle. Stattdessen wird eine recht typische und von allerlei Klischees und Stereotypen durchzogene Magical-Girl-Geschicht erzählt. Allerdings wurde die Verwendung bekannter Standards bewusst gewählt und die Charaktere verweisen sogar selbst darauf, wie sehr manche Ereignisse nach Magical-Girl-Anime klingen. Das unterstreicht den angenehmen Humor der Serie, ohne dass Illyas Abenteuer ins Alberne abrutscht. Schließlich handelt es sich im Kern um eine durchaus ernste, zeitweise auch düstere Geschichte.

Dabei beginnt Fate/kaleid liner Prisma Illya fröhlich und ruhig. Illya ist eine normale Grundschülerin, die mit ihrem Stiefbruder Shirou und den Dienstmädchen Sella und Leysritt zusammenwohnt, während ihre Eltern aufgrund der Arbeit fast nie zu Hause sind. Wer bei den Namen bereits aufhorcht, liegt richtig: viele Figuren sind aus Fate/Stay Night bekannt. Das gilt auch für Illyas Mentorin Rin Tohsaka und deren Partnerin Luviagelita Edelfelt. Doch keine Sorge, es ist nicht erforderlich, die bisherigen Fate-Serien und -Filme gesehen zu haben, um Spaß mit Fate/kaleid liner Prisma Illya haben zu können. Vielmehr funktioniert die Serie komplett eigenständig. Selbst bekannte Charaktere oder Elemente wie Magie und Servants werden für die Serie selbst erneut erklärt und vorgestellt. Dabei stehen besonders Illya und Miyu, die ebenfalls zu einem Magical Girl wird, im Mittelpunkt der Geschichte. Die beiden Fünftklässlerinnen müssen sich genre-typisch erst zusammenraufen und einen Weg finden, gemeinsam die Suche nach den Class Cards zu absolvieren.

Strikte Erzählung

Um ihre Mission zu erfüllen, treten Illya und Miyu, die stets von Rin, Luvia, Ruby und deren Schwester-Zauberstab Sapphire unterstützt werden, gegen Heldengeister, die auf den bekannten Servants des Fate-Universums basieren, an. Dadurch gibt es auch ein Wiedersehen mit weiteren bekannten Figuren, die jedoch vorwiegend als Gegner auftreten. Allgemein gelingt es Fate/kaleid liner Prisma Illya hervorragend, die bekannten Elemente mit einer komplett neuen und eigenständigen Geschichte zu verknüpfen. Der auf Illya und Miyu gerichtete Fokus sorgt dafür, dass die beiden ausführlich vorgestellt werden und es leicht fällt, ihre Gedanken und Gefühle nachzuvollziehen. Ähnliches gilt aber auch für andere Charaktere, besonders Rin, Luvia, Ruby und Sapphire. Allerdings sorgt die mit zehn Episoden eher kurze Serie dafür, dass die Geschichte recht strikt erzählt wird. Zwar wird immer wieder auch auf ruhige Momente, etwa bei Illya zu Hause oder in der Schule gesetzt, diese tragen aber stets zur Erzählung oder Charakterentwicklung bei. Nicht falsch verstehen, das ist keineswegs negativ. Im Gegenteil wirkt sich die geradlinige Erzählweise sogar überaus positiv aus und sorgt dafür, dass Fate/kaleid liner Prisma Illya zu keiner Zeit langweilig wird. Zwar wären ein paar mehr Alltagsszenen oder eine komplette Slice-of-Life-Episode, wie sie die ebenfalls enthaltene OVA und die Mini-Episoden bieten, wünschenswert, wirklich notwendig ist das aber nicht. Ergänzt wird die Geschichte immer wieder von Fanservice inklusive Girls-Love-Anspielungen.

Zudem überzeugt Fate/kaleid liner Prisma Illya bei der Inszenierung. Sowohl die actionreichen Kämpfe als auch die restliche Serie, sind hervorragend umgesetzt, sodass die zehn Episoden plus OVA auch heute noch in Sachen Animationen und Optik zu überzeugen wissen. Für eine Serie aus dem Jahr 2013 keine Selbstverständlichkeit. Gerade Effekte und Charaktere wissen immer wieder mit wunderschönen Bilder zu gefallen und nicht selten werden sie dabei von ebenfalls gelungenen Hintergründen unterstützt. Dazu gesellt sich eine stimmungsvolle Musik- und Sounduntermalung, die gemeinsam mit der hochwertigen deutschen Synchronisation viel zur Atmosphäre beiträgt. Auf diese Weise bietet Fate/kaleid liner Prisma Illya ein rundes Magical-Girl-Anime-Erlebnis, dessen Ende bereits Neugier auf die von peppermint anime bereits bestätigte zweite Staffel weckt.

Fazit

Schon seit Jahren wollte ich Fate/kaleid liner Prisma Illya unbedingt sehen. Als Fate/Stay Night-Spin-off mit Illya als Magical Girl war ich gespannt, wie die Geschichte ausfällt und welche Genre-Richtung genau eingeschlagen wird. Schon die ersten Episoden haben mir Klarheit verschafft und bewiesen, dass Fate/kaleid liner Prisma Illya bewusst Magical-Girl-Klischees aufgreift um eine spannende Erzählung aufzubauen und sympathische Charaktere ausführlich vorzustellen. Dabei ist es witzig zu sehen, wie sich bekannte Figuren wie Illya oder Rin in ihrer alternativen Version verhalten und gleichzeitig auch neue Charaktere wie Miyu und die Zauberstäbe Ruby und Sapphire kennenzulernen. Allgemein gelingt es Fate/kaleid liner Prisma Illya hervorragend, die bekannten Elemente zu nutzen und trotzdem ein komplett eigenständiges Erlebnis zu bieten. Dadurch ist die Serie zugleich ein unterhaltsames Spin off für Fate-Fans, als auch eine spaßige Magical-Girl-Serie für alle die das Genre mögen. Getragen werden die zehn Episoden plus OVA besonders von Illya und Miyu, die ein liebenswertes Protagonistinnen-Duo darstellen. Schicke Animationen, gut inszenierte Kämpfe und die hochwertige deutsche Synchronisation runden den Magical-Girl-Anime-Spaß weiter ab, so dass ich die Serie allen Genre-Fans wärmstens empfehlen kann.

Kurzfazit: Spaßige und spannende Magical-Girl-Serie die bekannte Fate-Charaktere nutzt, um eine unterhaltsame, eigenständige Geschichte mit liebenswerten Hauptfiguren zu erzählen.

Vielen Dank an peppermint anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Fate/kaleid liner Prisma Illya – Komplettbox!

Details
Titel: Fate/kaleid liner Prisma Illya – Komplettbox
Originaltitel: Fate/kaleid liner Prisma Illya
Genre: Action, Comedy, Fantasy, Magical Girl
Regie: Shin Oonuma, Takashi Sakamoto
Studio: Silver Link
Produktionsjahr: 2013
Laufzeit: ca. 250 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Extras: 5 Class Cards, 5 Miniepisoden, Clean Opening, Clean Ending
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 16
Erscheinungstermin: 21. Juli 2022
Herstellerseite: peppermint anime
Herstellerpartnershop: Fate/kaleid liner Prisma Illya – Komplettbox bei Akiba Pass Shop

©2013 Hiroshi Hiroyama·TYPE-MOON·KADOKAWASHOTEN/Team PrismaIllya / peppermint anime gmbh

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