Rezension: Arifureta – Vol. 3 (Blu-ray)

Zum Staffelfinale in Arifureta Volume 3 erwarten Hajime, Yue und Shea neue Reisegefährten, Dämonen und Sklavenhändler.

Auf Bitten seiner Lehrerin, stellt sich Hajime gemeinsam mit Yue, Shea und der Drachenfrau Tio einer riesigen Dämonenarmee entgegen. Dabei kommt es zu einer unerwarteten Begegnung und Enthüllung. Außerdem wird die erneut gewachsene Gruppe auf einen Sklavenhändlerring, der sich das niedliche Meermenschen-Mädchen Myuu geschnappt hat, aufmerksam. Derweil treffen Kaori, Shizuku, Kouki und einige andere Klassenkameraden von Hajime in den Tiefen des Orkus-Dungeons auf eine ungeahnte Gefahr. Um ihr Leben kämpfend, bleibt ihnen kaum eine Aussicht auf Erfolg.

Pragmatischer Held

Nachdem Hajime und die anderen am Ende des Vorgängers die Dämonenarmee entdeckt haben, stellt sich zu Beginn von Arifureta Volume 3 die Frage, wie darauf zu reagieren ist. Obwohl Hajime sich seit seiner Zeit im Orkus-Dungeon als überaus kühl gibt und Interesse am Wohlergehen seiner ehemaligen Klassenkameraden leugnet, zeigt sich einmal mehr, wie hilfsbereit er letztlich doch ist. Zwar behält er auch weiterhin sein Ziel vor Augen, aber der Bitte seiner Lehrerin Frau Hatayama kann er sich trotzdem nicht entziehen. Das ist nach dem Cliffhanger des Vorgängers wenig überraschend, da bereits die Inszenierung der Dämonenarmee auf einen großen Kampf hingewiesen hat. Dieser fällt allerdings weitaus glimpflicher aus, als vielleicht erwartet. Dennoch wird in der ersten der vier Episoden des dritten Volumes ordentlich inszenierte Action geboten. Im Mittelpunkt steht aber weitaus mehr die Stärke von Hajime und seinen Freunden sowie die Entwicklung seiner Beziehung zu Frau Hatayama und den ebenfalls anwesenden Klassenkameraden. Hier zeigt sich, dass Hajime nicht komplett abgestumpft ist.

Darauf baut die Serie auch in den folgenden Episoden auf, ohne dass der Protagonist jedoch zu weich dargestellt wird. Vielmehr zeigt Hajime lediglich in gewissen Situationen und besonders im Umgang mit bestimmten Personen seine sanfte Seite und verliert zugleich nichts von seiner gewohnten Kühle. Besonders niedlich ist etwa der Umgang mit dem Meermenschen-Mädchen Myuu, die absolut liebenswert ist. Dabei stört auch nicht, dass sie eindeutig bewusst als niedlicher Stereotyp entworfen wurde. Sowohl Aussehen als auch Stimme und Sprechweise deuten eindeutig darauf hin, dass sie wie bei Hajime die süßes-Kind-Karte ausspielen soll. Allerdings fügt sie sich gut in die Hauptfigurengruppe ein und sorgt für einige auflockernde und witzige Szenen.

Ähnliches gilt natürlich auch weiterhin für die anderen Charaktere. Neben Yue und Shea ist Hajimes potenzieller Harem mit Tio erneut angewachsen. Die masochistisch veranlagte Drachenfrau bringt dabei zusätzliche Ecchi-Elemente und ein wenig Anzüglichkeit ins Spiel. Auch das fügt sich recht gut in die gerade zu Beginn eher düstere Fantasy-Geschichte ein, zeigt aber auch, dass Arifureta die harte und brutale Ausrichtung mittlerweile verloren hat und üblichere Isekai-Fantasy-Pfade beschreitet. Das ist zwar ein wenig schade, am grundsätzlichen Unterhaltungswert ändert sich aber wenig. Hajime, Yue, Shea und die anderen wissen noch genauso wie in den Vorgängern, mit einer guten Mischung aus Fantasy-Action zu überzeugen. Zudem fallen die beiden letzten Episoden zumindest zeitweise wieder etwas ernster, brutaler und düsterer aus und können wenigstens ein bisschen von der bekannten Stimmung der ersten Serienepisoden zurückbringen. Außerdem werden einige gelungene Wendungen geboten, die gemeinsam zum zwar nicht überraschenden, aber ordentlichen Staffelfinale führen. Glücklicherweise ist Staffel zwei bereits bestätigt, da das Ende insgesamt viel zu offen ausfällt, um komplett zufriedenzustellen.

Fazit

Arifureta Volume 3 zeigt deutlich, dass die Fantasy-Isekai-Serie die anfänglich düstere, ernste und blutige Ausrichtung hat fallen lassen, um in bekanntere Genre-Pfade zu wechseln. Gerade Volume eins hat teilweise noch mit einer ganz anderen Atmosphäre überzeugt. Schlecht ist die Entwicklung aber keineswegs und auch Volume drei kann wieder mit abwechslungsreichen Episoden unterhalten. Besonders Hajime, Yue, Shea, Tio und Myuu funktionieren zusammen sehr gut und sorgen für einige witzige, aber auch spannende Szenen. Zudem bieten die beiden letzten Episoden noch einmal etwas von der düsteren, harten Ausrichtung des Serienbeginns. Gut platzierte, wenn auch teilweise vorhersehbare Wendungen und gelungene Charaktereeinsätze und -entwicklungen runden das ordentliche Staffelfinale ab. Bereits jetzt freue ich mich darauf, Hajime und die anderen in der zweiten Staffel weiter auf ihrer Reise begleiten zu dürfen. Wer bereits die Vorgänger mochte, kann auch bei Arifureta Volume 3 bedenkenlos zugreifen.

Kurzfazit: Gelungenes Staffelfinale, das trotz seichterer Stimmung und Ecchi-Humor-Elementen mit spannenden Geschichten, guter Charakternutzung und zum Ende düsterer Atmosphäre unterhält.

Staffelfazit: Arifureta beginnt als düstere, blutige und ernste Isekai-Fantasy-Serie, wandelt sich aber nach den ersten fünf Episoden etwas und öffnet sich für fröhlichere und witzigere Momente. Die ursprüngliche Grundstimmung geht aber, dank des kühlen, gnadenlosen Protagonisten, nie vollständig verloren. Die Serie trumpft mit guter Charakterentwicklung, ein paar gelungenen Wendungen sowie dem großen Figurenensemble auf. Besonders der Wechsel zwischen Hajime und seinen Klassenkameraden, die genauso wie er in eine andere Welt beschworen wurden, bietet interessante Einblicke auf alternative Geschehnisse. Lediglich stärker werdenden Harem-, Ecchi- und Comedy-Elemente könnten einige Fans düsterer Fantasy stören. Dennoch sollten alle Isekai-Fantasy-Fans einen genaueren Blick wagen.

Vielen Dank an AniMoon Publishing für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Arifureta – Vol. 3!

Details
Titel: Arifureta – Vol. 3
Originaltitel: Arifureta Shokugyou de Sekai Saikyou
Genre: Fantasy, Abenteuer, Action, Drama
Regie: Kinji Yoshimoto, Koremi Kishi (CGI)
Studio: White Fox, asread
Produktionsjahr: 2019
Laufzeit: ca. 100 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 16
Extras: Aufsteller, Maxiposter, Mediabook, Clean Opening 2, Clean Ending, Twitter Picture Drama, OVA 2
Erscheinungstermin: 19. Februar 2021
Herstellerseite: AniMoon Publishing

© Ryo Shirakome, OVERLAP / Arifureta Project / AniMoon Publishing

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