Rezension: Arifureta – Vol. 2 (Blu-ray)

Hajime und Yue stellen sich in Arifureta Volume 2 neuen Herausforderungen und Gefahren und finden zugleich unerwartete Unterstützung.

Endlich haben Hajime und Yue das große Orcus-Labyrinth hinter sich gelassen. Doch kaum tauchen sie mittels magischem Teleport in einer Schlucht auf, werden sie auch schon vom Hasenmädchen Shea angesprochen. Die langohrige Schönheit hat die beiden dort erwartet und braucht dringend Hilfe für ihren friedliebenden Stamm. Später stellt sich die Gruppe einem neuen Labyrinth und es kommt zu einer überraschenden Begegnung.

Abenteuer im Wandel

Arifureta Volume 2 setzt Hajimes und Yues Geschichte nach dem Verlassen des großen Orkus-Labyrinths fort. Mit Shea wird direkt zu Beginn der ersten Episode des Volumes ein neuer Charakter vorgestellt. Das etwas naive Hasenmädchen benötigt dringend Hilfe und weiß, dank ihrer Fähigkeit der Voraussicht, von der Ankunft von Hajime und Yue. Wenig überraschend zeigen sich die beiden Hauptfiguren wenig zugänglich, aber genauso vorhersehbar ist, dass sie Shea letztlich doch helfen. Dabei fällt der Kampf zur Rettung der Hasenmenschen reichlich kurz aus und auch sonst werden einige Abschnitte eher zusammengefasst statt ausführlich erklärt. Negativ ist das aber nicht, da so der Fokus auf dem Wesentlichen liegt. So wird Shea ausführlich vorgestellt und schon bald fügt sie sich wunderbar in die zum Trio angewachsene Protagonisten-Gruppe ein.

Ansonsten fällt Arifureta Volume 2 etwas episodischer aus als der Vorgänger mit dem zusammenhängenden Orcus-Handlungsbogen. Neben Sheas erstem Auftritt und der Hilfe für die Hasenmenschen, wird auch der nächste Dungeon relativ zügig abgehandelt. Statt wie zuvor viel Zeit zu benötigen, fällt die nächste Herausforderung überraschend kurz, dafür aber auch angenehm kompakt aus. Damit ist die Handlung auch nicht unnötig gestreckt und kann zügig voranschreiten. Auffällig ist bereits nach der Hälfte von Volume zwei, dass sich die Ausrichtung von düsterer Fantasy mit etwas Action-Drama und leichten Romantik-Ecchi-Elementen stärker Richtung Harem-Comedy bewegt. Zwar bleibt Arifureta noch immer die gewohnt ernste Genre-Kost, fällt aber wesentlich sanfter und leichter verdaulicher aus, als es der Serienauftakt war. Angesichts Hajimes Entwicklung und Stärke ist das in Teilen sogar nachvollziehbar. Dass mit Shea neben Yue ein zweites Mädchen an seiner Seite agiert, deutet jedoch an, was sich immer mehr abzeichnet: die bereits erwähnten Harem-Comedy-Einflüsse.

Glücklicherweise schaden diese nicht der Geschichte, sondern fügen sich unerwartet gut in die Handlung ein. Dennoch dürfte nicht jeder damit zufrieden sein und gerade der Verlust manch düsterer Fantasy-Einflüsse lässt Arifureta doch in eine etwas andere Richtung abdriften. Diese war jedoch vorherzusehen. Immerhin gelingt es in der zweiten Hälfte von Volume zwei, einen spannenden Handlungsbogen aufzubauen, der einige interessante Begegnungen beinhaltet. Gerade dieser trägt dazu bei, dass das Interesse an Arifureta erhalten bleibt. Als Bonus ist neben den Twitter Picture Dramen sechs bis neun die OVA Yues Tagebuch Teil 1 enthalten. Eine schöne Dreingabe, die aufgrund der Zusammenfassung der Serie aus Yues Sicht jedoch Spoiler für die noch kommenden Episoden beinhaltet. Deshalb eignet sich die OVA besser als Ergänzung nach dem Abschluss von Arifureta. Angesichts des packendem Cliffhanger zum Ende bleibt die Spannung bis zum dritten Volume erhalten.

Fazit

War Arifureta Volume 1 gerade zu Beginn noch düster und blutig, hat sich die Serie bereits im Laufe der ersten fünf Episoden ein wenig gewandelt. Arifureta Volume 2 lenkt die Geschichte von Hajime erneut in eine etwas andere Richtung und bringt mit Shea eine weitere Begleiterin in die Serie. Dadurch erhält Arifureta offensichtliche Harem-Comedy-Elemente, die sich zu meiner Überraschung ziemlich gut in die sonst eher ernste Fantasy-Geschichte einfügen. Allgemein ist Shea eine gelungene Ergänzung von Hajime und Yue und bringt trotz ihrer ebenfalls unschönen Erfahrungen der Vergangenheit einen fröhlichen Charakter zu den Hauptfiguren. Dadurch bildet sie einen schönen Kontrast zu Hajime und Yue. Auch sonst bietet Arifureta Volume 2 mehr Abwechslung als noch der Vorgänger, was auch an den nun gegebenen Möglichkeiten unterschiedlicher Handlungsorte und Umgebungen liegt. Das sorgt für einen leichtgängigeren Erzählstil, ohne dass die an sich düstere Atmosphäre verloren geht. Damit gelingt der Serie ein unerwarteter Spagat, der jedoch nicht jedem gefallen dürfte. Schließlich wandelt sich Arifureta von einer anfangs rein düsteren, blutigen und bedrohlichen Fantasy-Serie zu einem etwas fröhlicheren, noch immer ernsten aber mit Harems-Elementen und Comedy aufgelockerten Genre-Vertreter. Wer sich darauf einlässt wird gut unterhalten, sollte die Veränderungen in der Art der Geschichte aber akzeptieren können.

Kurzfazit: Spannende, düstere Fortsetzung, deren ernste Geschichte mit Harems-Comedy-Elementen aufgelockert wird und von den gelungenen Charakteren getragen wird.

Vielen Dank an AniMoon Publishing für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Arifureta – Vol. 2!

Details
Titel: Arifureta – Vol. 2
Originaltitel: Arifureta Shokugyou de Sekai Saikyou
Genre: Fantasy, Abenteuer, Action, Drama
Regie: Kinji Yoshimoto, Koremi Kishi (CGI)
Studio: White Fox, asread
Produktionsjahr: 2019
Laufzeit: ca. 100 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 16
Extras: Aufsteller, Poster, Mediabook, Clean Opening 2, Clean Ending, Twitter Picture Drama 6-9, OVA 1
Erscheinungstermin: 19. Februar 2021
Herstellerseite: AniMoon Publishing

© Ryo Shirakome, OVERLAP / Arifureta Project / AniMoon Publishing

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