Rezension: Higurashi Rei (Blu-ray)

Rika verschlägt es in Higurashi Rei in eine ungewöhnliche Variante von Hinamizawa, außerdem erleben die Freunde witzige Tage.

Keiichi, Rena, Mion, Rika und Satoko wollen einen spaßigen Tag im Schwimmbad verbringen. Zuvor erhält Keiichi von Mions Onkel eine magische Badehose, mit deren Hilfe ihm die Frauen nur so zufliegen sollen. Allerdings ist nicht alles so wie gedacht und ein verrückter Wettlauf mit der Zeit beginnt. Später müssen die Freunde zwei Liebessteine finden, deren Macht ungeahnte Folgen hat. Außerdem erwacht Rika in einer ihr vollkommen unbekannten Version von Hinamizawa. Hier existiert keine Krankheit und Personen sowie Freunde verhalten sich seltsam oder existieren gar nicht. Im Dorf scheint zudem alles friedlich zu sein. Keine Gräueltaten, keine Morde oder dergleichen. Ist diese Welt wirklich so perfekt oder verbirgt sich hinter der Fassade der nächste Schrecken?

Kurze Fortsetzung

Higurashi Rei kann als kurze, dritte Staffel der Horror-Mystery-Serie betrachtet werden. In den fünf OVA-Episoden wechseln sich komödiantischer Alltag und ernste Situationen ab. Dabei setzt Higurashi Rei auf die bekannten Elemente aus leichtgängigem Slice-of-Life-Humor und düsterer Spannung. Zum Auftakt bleibt es amüsant. Der Schwimmbadausflug von Keiichi, Rena, Mion, Rika und Satoko gerät durch eine magische Badehose ganz schön durcheinander. Um Keiichi zu helfen, sind die vier Mädchen zu allem bereit und erhalten dabei tatkräftige Unterstützung von allerlei bekannten Charakteren. Abgedreht und witzig nimmt sich die erste Episode nicht ernst und präsentiert nicht nur die chaotischen Protagonisten, sondern auch bekannte Figuren wie Hanyuu, Miyo Takano oder Detective Ooishi auf etwas ungewöhnliche Art. Das ist durchaus amüsant, bleibt aber in erster Linie etwas seicht.

Ähnliches gilt für die abschließende fünfte Episode. In dieser wird im Furude-Schrein ein Siegel gebrochen, wodurch zwei Liebessteine vom Himmel fallen. Ausgerechnet Rena verschluckt einen davon und verliebt sich fortan in den Besitzer des zweiten Steins. Das führt natürlich zu einigen skurrilen Situationen und Liebesgeständnissen. Erneut dürfen bekannte Charaktere auftreten und sich von einer ungewohnten Seite zeigen. Als humorvoller Abschluss von Higurashi Rei funktioniert das wirklich gut und versteht lockere Unterhaltung zu bieten.

Kern von Higurashi Rei sind aber die Episoden zwei bis vier, die das Kapitel des Todeswürfels bilden und eine zusammenhängende, ernste Geschichte erzählen. Rika wacht nach einem Unfall in einem ihr unbekannten Hinamizawa auf. Ist sie wieder gestorben? Wurde der Fluch doch nicht gebrochen? Dazu kommt, dass alles anders ist, als sie es kennt. Scheinbar existieren weder das Hinamizawa-Syndrom noch die Gräueltaten aus den bisherigen Welten. Es ist spannend zu beobachten, wie sich Rika mit der neuen Welt arrangiert und versucht zu verstehen, was vor sich geht. Einige Änderungen fallen dabei weitaus härter aus als andere. So sind manche Freundschaften nicht vorhanden und einige Personen existieren nicht einmal. Allerdings ist das Kapitel des Todeswürfels kein wirklich düsterer Handlungsstrang. Gerade im Vergleich zu manch vorherigem Kapitel bleibt Higurashi Rei fast schon sanft. Dafür werden einige noch offene Fragen aufgegriffen und eine nachdenkliche Stimmung aufgebaut. Zentral ist dabei die Frage, was eine perfekte Welt auszeichnet. Das ist nicht nur spannend, sondern fügt sich auch sehr gut in die Serie ein. Besonders als Ergänzung zu den vorherigen Staffeln funktioniert Higurashi Rei. Ein paar Abstriche hinsichtlich Spannung und Atmosphäre müssen jedoch akzeptiert werden.

Fazit

Higurashi Rei hat mich mit den abwechslungsreichen drei Handlungsbögen gut unterhalten. Besonders die Einteilung in zwei komödiantischere Folgen, die das ernste Kapitel einrahmen funktioniert sehr gut. Dass der Humor dabei eher seicht bleibt und auch das Kapitel des Todeswürfels bei Spannung und Atmosphäre nicht an die Stärken der Serie anknüpfen kann, hat mich wenig gestört. Dafür waren die kurzen Alltagserlebnisse zu unterhaltsam und das etwas andere Hinamizawa und Rikas Umgang damit zu interessant. Hier verzichtet Higurashi Rei auf offensichtlichen Horror und setzt eher subtilere Töne an. Etwas, das auch bereits andere Handlungsstränge gekonnt umgesetzt haben. Fans der Serie können also ruhig zugreifen und erhalten eine kurzweilige sowie interessante, wenn auch kurze dritte Staffel.

Kurzfazit: Abwechslungsreiche kurze dritte Staffel die trotz weniger Horror mit Humor und nachdenklicher Stimmung überzeugt.

Vielen Dank an AniMoon Publishing für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Higurashi Rei!

Details
Titel: Higurashi Rei
Originaltitel: Higurashi no Naku Koro ni Rei
Genre: Horror, Mystery, Drama, Comedy
Regie: Toshifumi Kawase
Studio: Studio Deen
Produktionsjahr: 2009
Laufzeit: ca. 150 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 16
Extras: Art Cards, Textless Opening & Ending
Erscheinungstermin: 28. August 2020
Herstellerseite: AniMoon Publishing

© Studio Deen / AniMoon Publishing

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