Rezension: Dororo – Vol. 2 (Blu-ray)

Hyakkimarus Suche nach seinen Körperteilen führt ihn in Dororo Volume 2 auf schicksalhaften Pfaden zu Schatten der Vergangenheit.

Von ihren jüngsten Erlebnissen noch mitgenommen, gelangen Hyakkimaru und Dororo in ein Dorf, das Probleme mit einem Entführer hat. Sofort verdächtigen sie ein Spinnenmonster, das ihnen im Wald zuvor entkommen ist. Aber in dem Dorf ist nicht alles so wie es scheint. Später verbünden sich Hyakkimaru und Dororo mit einem in den Bergen lebenden Jungen im Kampf gegen einen gefährlichen Dämon. Als Dororo Fieber bekommt, werden Erinnerungen an die Vergangenheit und das einst einfache, aber glückliche Leben geweckt. Derweil versucht Tahomaru weiterhin herauszufinden, was seine Eltern vor ihm verbergen. In festem Glauben als Sohn von Fürst Daigo dazu verpflichtet zu sein, stellt er sich einem Monster im See eines Fischerdorfs. Noch ahnt niemand, dass Hyakkimaru, Fürst Daigo und Tahomaru schicksalhafte Begegnungen bevorstehen.

Rückkehr in die Vergangenheit

Nach den beklemmenden und heftigen Ereignissen am Ende des ersten Volumes, greift Dororo Volume 2 zum Auftakt wieder auf das episodische Grundkonzept der Drama-Abenteuer-Serie zurück. Hyakkimaru und Dororo setzen ihre Reise fort, begegnen Monstern und bekämpfen diese. Statt das jedoch erneut über den Großteil der sechs Episoden durchzuziehen, sind es lediglich die ersten beiden Folgen, die dieser Prämisse folgen. Anschließend rücken Vergangenheit und Hauptgeschichte wieder stärker in den Fokus. So verrät die dritte Episode mehr über Dororos Vergangenheit und was mit den Eltern des Waisenkinds geschehen ist.

Auch Tahomaru und Fürst Daigo erhalten viel Aufmerksamkeit. Besonders der junge Fürstensohn darf zeitweise sogar die Hauptrolle einnehmen und sein eigenes Abenteuer im Kampf gegen ein gefährliches Monster erleben. Hier zeigt sich einmal mehr, wie hervorragend die Charaktere geschrieben sind. Selbst Nebenfiguren, die nur in einer Episode eine relevante Rolle einnehmen, erhalten ausreichend Profil, um glaubhaft und lebendig zu wirken. Eindeutig eine der großen Stärken von Dororo zu denen auch die erneut düstere und gerade in den letzten beiden Folgen zeitweise beklemmende Stimmung gehört. Der Serie gelingt es erneut mit dichter Atmosphäre und spannender Geschichte zu fesseln.

Dabei setzt Dororo im zweiten Volume wieder auf teils blutige Szenen, ohne jemals zu brutal zu werden. Besonders die Schrecken des Krieges und die Auswirkung auf die einfache Bevölkerung werden wieder glaubhaft und zugleich mit all ihrer Härte dargestellt. Dennoch ist Dororo keine rein ernste, düstere Serie, sondern weiß genau in den richtigen Momenten Fröhlichkeit, Humor und Hoffnung in die Handlung einzubauen. Dafür sorgt meist Dororo, der etwa versucht Hyakkimaru zum Lachen zu bringen und niemals seine positive Einstellung verliert. Gerade angesichts der schonungslosen Ereignisse ist das genau die richtige Erfrischung, um die manchmal vielleicht etwas seichte, aber stets spannende Geschichte aufzulockern. Packend und düster bleibt Dororo bis zum Schluss und gipfelt schließlich in einem fesselnden Finale der ersten Serienhälfte.

Fazit

Dororo Volume 2 bleibt dem eingeschlagenen Weg des Vorgängers treu und hat mich erneut mit der spannenden Handlung und den glaubhaften Charakteren gefesselt. Obwohl die ersten beiden Episoden erneut dem bekannten Muster der Monsterbekämpfung folgen, fallen die beiden Geschichten interessant genug aus, um mich zu unterhalten. Zudem trägt jedes noch so kleine Abenteuer dazu bei, den Charakteren mehr Profil zu verleihen und die wunderbare Beziehung von Hyakkimaru und Dororo weiterzuentwickeln. Dass die Serie im späteren Verlauf des zweiten Volumes spürbar anzieht, mehr über die Vergangenheit verrät und manche Enthüllung bereithält, sorgt für ein packendes, gelungenes und konsequentes Finale der ersten Serienhälfte. Manchmal ist Dororo Volume 2 gar schockierend heftig. Entsprechend willkommen sind die kleinen Auflockerungen, die Dororos oft positive und fröhliche Art miteinbringen. Dass zudem Religion, Glauben und Mythologie weiterhin eine große Rolle spielen, ist eine große Stärke der Drama-Abenteuer-Serie, die mich mit dem zweiten Volume wieder von Anfang bis Ende gefesselt hat. Ich bin schon gespannt, was Hyakkimaru und Dororo in den noch anstehenden zwölf Episoden erleben.

Kurzfazit: Atmosphärische Abenteuer-Drama-Geschichte, die von glaubhaften Charakteren und einer spannender Geschichte getragen wird.

Vielen Dank an AniMoon Publishing für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Dororo – Vol. 2!

Details
Titel: Dororo – Vol. 2
Originaltitel: Dororo
Genre: Abenteuer, Drama, Action
Regie: Kazuhiro Furuhashi
Studio: Tezuka Productions Co. Ltd., Mappa Co. Ltd.
Produktionsjahr: 2019
Laufzeit: ca. 144 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 16
Extras: Art Cards, Making Of Teil 1
Erscheinungstermin: 12. Juni 2020
Herstellerseite: AniMoon Publishing

© Tezuka Productions/Twin Engine Inc. / AniMoon Publishing

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