Rezension: Laidbackers (Blu-ray)

In Laidbackers – The Movie kämpfen vier Kriegerinnen aus einer anderen Welt in Kyoto gegen die Gefahren der Fragmente einer Dämonenkönigin.

Gemeinsam mit ihren Gefährtinnen Harami, Mai und K hat die Ritterprinzessin Arnelia in ihrer eigenen Welt gegen die finstere Herrschaft der Dämonenkönigin Valvaran gekämpft. Als es ihnen gelungen ist, ihre Feindin in die Enge zu treiben, hat Valvaran einen Zauber genutzt, um in ein anderes Leben zu flüchten. Vom Licht der Magie mitgerissen, sind Arnelia, Harami, Mai und K im heutigen Japan, genauer in Kyoto, gelandet. Dort haben sie sich im ehemaligen Süßwarenladen von Kumis Großmutter eingenistet. Sehr zur Überraschung für die Studentin die das alte Geschäft neben ihrem Studium wieder betreiben muss. Gemeinsam versuchen die zum Hund gewordene Arnelia, Harami, Mai und K die Fragmente der ehemaligen Dämonenkönigin Valvaran, die als die Grundschülerin Ran ebenfalls in Kyoto lebt, zu finden. Allerdings bietet das moderne Leben allerlei Ablenkungen und nur Arnelia hält an ihrer Mission und dem Misstrauen Valvaran gegenüber fest.

Kurzes Abenteuer

Laidbackers erzählt in gerade einmal einer knappen Stunde ein Fantasy-Abenteuer rund um Kriegerinnen, die aus einer Fantasywelt in das moderne Kyoto gelangt sind. Der Originalanime von Studio Gokumi baut dabei eine recht typische, aber durchaus interessante Geschichte auf. Statt sich mit einem langen Prolog aufzuhalten, beginnt der Film direkt mit einem Kampf. Die herzlose Berserkerin Harami kämpft gemeinsam mit K, der Magierin, die obskure Studien betreibt, gegen ein riesiges Samuraimonster. Mit vereinten Kräften können sie es besiegen und die ebenfalls anwesenden Ran und Arnelia sammeln anschließend das zurückbleibende Fragment der Dämonenkönigin ein. Hier werden bereits einige der wichtigen Charaktere direkt mit Action eingeführt. Erst im Anschluss wird die Vergangenheit der Kriegerinnen und der Dämonenkönigin Valvaran in Textform während des Intros kurz erläutert. Auch das erste Treffen von Studentin Kumi mit ihren neuen Mitbewohnerinnen wird mit einem spärlichen aber ausreichenden Rückblick abgehandelt.

Das ist an sich gut, da sich der sowieso relativ kurze Film so auf die Hauptgeschichte konzentrieren kann. Leider bleibt einiges an Potenzial auf der Strecke. So konzentriert sich Laidbackers recht ausführlich auf die Vorstellung der Charaktere und ihrer Beziehungen zueinander. Mais Dasein als Idol und Internetsternchen und die damit entstehenden Probleme bezüglich ihrer eigentlichen Mission werden genauso in den Mittelpunkt gerückt wie Arnelias Zweifel an Rans liebenswerter und kindlicher Persönlichkeit. Die Ritterprinzessin kann nicht daran glauben, dass die einstige Dämonenkönigin, die nun als Grundschülerin bei ihrer Lehrerin wohnt, wirklich gut geworden ist. An sich sind die verschiedenen Beziehungen und Charaktere, von denen besonders Harami und Kumi ebenfalls viel Aufmerksamkeit erhalten, eine der größten Stärken von Laidbackers. Die Akteure sind trotz einiger Stereotypen interessant und verstehen es, die Geschichte zu tragen. Leider fehlt es insgesamt an Zeit, um ihnen mehr Tiefe zu verleihen.

Ähnliches gilt für die Handlung des schön animierten Films. Während den Charakteren von der ordentlichen deutschen Synchronisation glaubhaft Leben eingehaucht wird, fehlt es der Geschichte ein wenig an Substanz. Letztlich dreht sich Laidbackers ausschließlich um die Schwierigkeiten der Kriegerinnen ihr neues, angenehmes Leben samt Hobbies mit ihrer Mission in Einklang zu bringen. Dass am Ende noch ein großer Kampf wartet, ist wenig überraschend. Hier wird ebenfalls ausreichend Spannung und eine gute Inszenierung geboten, um bei Laune zu halten. Dennoch fällt auf, dass Laidbackers nicht alle Möglichkeiten nutzt. Eine etwas längere Laufzeit oder gar eine Umsetzung als Serie, wäre der Geschichte zuträglicher. Dennoch ist der Film keineswegs schlecht. Das kurzweilige Abenteuer von Arnelia, Harami, Mai, K, Ran und Kumi ist unterhaltsam, bietet ausreichend Humor, etwas Spannung und schön inszenierte Action. Damit ist Laibackers vielleicht nicht perfekt und bleibt hinter den gegebenen Möglichkeiten zurück, versteht es aber auch, gelungene Fantasy-Unterhaltung für Zwischendurch zu bieten.

Fazit

Aufgrund der Bezeichung Laidbackers – The Movie liegt es nahe, dass zu dem Film mehr existiert. Aber außer einer auf dem Anime basierenden Light Novel, umfasst die Fantasy-Geschichte keine weiteren Werke. Dabei würde sich das Abenteuer von Arnelia, Harami, Mai, K, Ran und Kumi wunderbar für eine Serie eignen. Kleine Alltagsgeschichten, spannende Kämpfe und angenehmer Humor werden im knapp einstündigen Film geboten und verstehen es, kurzweilige zu unterhalten. Leider bleibt Laidbackers hinter dem vorhandenen Potenzial zurück. Das ist umso bedauerlicher, weil mir die Protagonistinnen sympathisch sind. Immerhin hat mich Laidbackers genug unterhalten, um den Film als kurzweilige Fantasy-Kost für Zwischendurch empfehlen zu können. Besonders wer im Vorfeld weiß, was zu erwarten ist, könnte Spaß mit dem kleinen Abenteuer der Kriegerinnen in Kyoto haben.

Kurzfazit: Kurzweiliges Fantasy-Abenteuer, das aufgrund der kurzen Laufzeit hinter dem vorhandenen Potenzial zurückbleibt, aber dennoch ordentliche Genre-Unterhaltung bietet.

Vielen Dank an Anime House für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Laidbackers!

Details
Titel: Laidbackers
Originaltitel: Laidbackers
Genre: Fantasy, Alltag, Comedy, Action
Regie: Hiroyuki Hashimoto
Studio: Studio Gokumi
Produktionsjahr: 2019
Laufzeit: ca. 60 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Booklet
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungstermin: 24. August 2020
Herstellerseite: Anime House
Herstellerpartnershop: Laidbackers bei Anime Sugoi

© OBAKEYA/LAIDBACKERS PROJECT / Anime House