Rezension: Midnight Occult Civil Servants – Vol. 1 (Blu-ray)

In Midnight Occult Civil Servants Volume 1 tritt Arata Miyako eine neue Stelle an und bekommt es mit allerlei Fabelwesen zu tun.

Arata Miyako tritt, ohne zu wissen was ihn erwartet, seine neue Arbeit bei der regionalen Nachbarschaftsbehörde von Shinjuku an. Bevor er auch nur auf den Gedanken kommt, es handle sich um einen tristen Bürojob, nehmen ihn seine neuen Kollegen direkt mit auf einen Außeneinsatz. Zusammen mit dem Frauenheld und Ex-Host Kyouichi und Theo, einem Halbengländer mit einer Vorliebe für Alchemie, soll er unbekanntem Lärm in einem Park nachgehen. Dort eröffnen sie ihm, dass ihre Behörde für die Kontrolle und Eingrenzung der Another zuständig ist. Dabei handelt es sich um Fabelwesen wie Feen, Elfen, Kobolden oder Engeln. Zur Überraschung seiner Kollegen nimmt Arata die Enthüllung der Existenz solcher Lebewesen nicht nur ziemlich gefasst auf, er kann sie auch noch verstehen. Damit ist er der erste in der Behörde, der in der Lage ist, mit den Another zu kommunizieren.

Seichte Ermittlungen

Eine Behörde, die für Fabelwesen zuständig ist und ein neuer Mitarbeiter, der mit diesen kommunizieren kann. Grundsätzlich klingt die Geschichte von Midnight Occult Civil Servants interessant, schließlich bieten übernatürliche und nichtmenschliche Lebewesen einiges an Potenzial für spannende, lustige oder seltsame Fälle. Leider nutzt die Mystery-Serie die vorhandenen Möglichkeiten in den ersten vier Episoden nur bedingt. Volume eins beginnt mit Aratas Ankunft an seinem neuen Arbeitsplatz und den ersten Begegnungen mit seinen beiden neuen Kollegen Kyouichi und Theo sowie dem Außeneinsatz, bei dem er von der Existenz der Fabelwesen erfährt. Dass Arata kein normaler Mensch ist, wird ebenfalls schnell enthüllt, genauso seine besondere Herkunft als Nachfahre des okkultistisch und übersinnlich begabten Abe no Seimei. Wirklich überraschend ist es nicht, dass hinter dem Protagonisten mehr steckt und so ist auch die Enthüllung seines besonderen Vorfahren eine nachvollziehbare Erklärung, die glücklicherweise nicht lange geheimgehalten wird.

Es ist dann auch diese Verbindung zu Abe no Seimei, die dafür sorgt, dass manche Another auf Arata wie auf einen alten Bekannten reagieren. Doch auch sonst ist seine Fähigkeit selbstverständlich hilfreich. Schließlich konnte die Behörde, die in den Another eher Tiere als Wesen mit Vernunft sieht, bisher nicht mit den Fabelwesen kommunizieren. Tatsächlich kommt es sogar zu einigen recht amüsanten Szenen, in denen sich Arata mit Anothers streitet oder unterhält und Kyouichi und Theo nicht verstehen, was vor sich geht. Leider bleiben die Charaktere aber weitgehend blass. Weder Arata noch seine Kollegen oder die Another erhalten wirkliche Tiefe. Oft wachsen sie nicht mal über die ihnen zugrundeliegende Rolle hinaus. Platz für Charakterentwicklung ist durchaus vorhanden und zumindest klischeehafte Andeutungen bezüglich möglicher aufkommender Verbindungen zu Fällen werden bereits gestreut. Viel Hoffnung auf eine Besserung wecken die ersten vier Episoden aber nicht.

Leider kann Midnight Occult Civil Servants auch bei den Geschichten nicht genug punkten, um die lediglich funktionalen Charaktere aufzuwiegen. Obwohl die zweite und dritte Episode sogar mit einer möglichen großen Bedrohung aufwarten und einen etwas umfangreicheren Fall stricken, bleibt die Serie inhaltlich immer seicht. Manchmal wirkt das Geschehen sogar fast belanglos. Langweilig ist die Serie deshalb nicht unbedingt. Die ordentlich animierten Fälle von Arata und seinen Kollegen sind durchaus ganz interessant, bieten aber weder Spannung noch wirklich viel Substanz. Dadurch ist Midnight Occult Civil Servants Volume 1 überaus durchschnittlich, funktioniert aber immerhin als Berieselung für Nebenbei ganz ordentlich. Bleibt zu hoffen, dass Aratas kommende Fälle etwas anziehen oder zumindest mit ein wenig Humor oder ungewöhnlichen Fabelwesen punkten können. Großes Interesse an den noch ausstehenden acht Episoden weckt die Mystery-Serie allerdings nicht.

Fazit

Eigentlich klingt Midnight Occult Civil Servants vom Grundkonzept ganz interessant, auch wenn ich mir nicht mehr als eine kurzweilige Mysters-Serie erwartet habe. Tatsächlich sind die ersten vier Episoden sogar noch seichter und manchmal sogar belangloser, als ich gedacht hätte. Die Charaktere wirken blass und uninteressant, die Fälle, trotz durchaus interessanter Elemente, insgesamt zu simpel und unspannend. Selbst die große Ermittlung in der zweiten und dritten Episode, inklusive Gefahr für Arata, Kyouichi und Theo, ändert hier wenig. Aufgrund der bisherigen Ausrichtung des ersten Volumes habe ich wenig Hoffnung, dass die Serie in den noch acht anstehenden Episoden wirklich mehr bieten kann. Sicherlich werden actionreichere und gefährlichere Fälle auf Arata und seine Kollegen warten. Ob diese jedoch interessant und spannend werden, bleibt abzuwarten. Vorerst bin ich skeptisch. Midnight Occult Civil Servants Volume 1 ist zu seicht, um Hoffnung oder Interesse zu wecken.

Kurzfazit: Sehr seichte Mystery-Serie mit blassen, uninteressanten Charakteren und nur bedingt spannenden Geschichten.

Vielen Dank an KSM Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Midnight Occult Civil Servants – Vol. 1!

Details
Titel: Midnight Occult Civil Servants – Vol. 1
Originaltitel: Mayonaka no Occult Koumuin
Genre: Mystery, Fantasy, Drama
Regie: Tetsuya Watanabe
Studio: Liden Films, Inc.
Produktionsjahr: 2019
Laufzeit: ca. 94 Minuten (Blu-ray), ca. 90 Minuten (DVD)
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Exklusiver Manga No. 1, Opening Song, Trailer, Bildergalerie
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungstermin: 20. August 2020
Herstellerseite: Midnight Occult Civil Servants – Vol. 1 bei KSM Anime
Herstellershop: Midnight Occult Civil Servants bei Anime Planet

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