Anime-Simulcast-Frühlingssaison 2018 Teil 1

Der Frühling ist da und bringt eine neue Anime-Serie. Pünktlich sind auch erste Simulcasts bei Crunchyroll und Anime on Demand gestartet.

Die Anime-Frühlingssaison 2018 ist da. Einige Serien haben ihre Premieren bereits Ende März gefeiert, andere in der vergangenen Woche. Im ersten Teil der Erster-Blick-Reihe zur neuen Anime-Saison widme ich mich GeGeGe no Kitaro, Tokyo Ghoul :re, Comic Girls und Dances with the Dragons.

GeGeGe no Kitaro

Studio: Toei Animation
Genre: Mystery, Abenteuer
Termin: 01. April 2018
Stream bei Crunchyroll

Worum geht’s?
Die Menschen der Moderne haben den Glauben an übernatürliche Phänomene wie die Yo-kai verloren. Als sich plötzlich Menschen in Bäume verwandeln, wirft die 13-jährige Mana einen Brief in den Yo-kai-Briefkasten. Ein Nachbarsjunge behauptet, dass dann Kitaro erscheinen würde, um die Yo-kai, die für die Verwandlungen verantwortlich sind, zu vertreiben. Ohne daran zu glauben, ist Mana überrascht, als kurz darauf besagt Kitaro vor ihr steht. Samt seinem Vater, der kaum mehr ist als ein sprechender Augapfel.

Ersteinschätzung
Bevor ich die erste Episode von GeGeGe no Kitaro gesehen habe, war ich skeptisch. Fünfzig Folgen und eine Geschichte rund um einen mysteriösen Jungen, der Yo-kai bekämpft, haben mich trotz der Tatsache, dass die Serie auf einer bereits häufiger verfilmten Manga-Reihe der 1950er- und 60er-Jahre basiert, abgeschreckt. Doch die erste Episode hat mir überraschend gut gefallen. Zwar bleibt die Geschichte insgesamt eher seicht und vorhersehbar, doch die Einbindung der Yo-kai hat mir gut gefallen. Mit Mana, Kitaro und dessen Vater sind zudem sympathische Hauptfiguren vorhanden. Zudem bietet GeGeGe no Kitaro neben dem deutlichen Mystery-Faktor, auch auflockernden Humor und eine grundlegend zwar spannende, aber doch eher leichtgängige Stimmung, wodurch die Serie klar auch für ein jüngeres Zielpublikum geeignet ist. Bleibt nur zu hoffen, dass die Episoden nicht zu ähnlich ablaufen und jede Woche lediglich der Kampf gegen eine neue Yo-kai-Bedrohung ansteht. Schafft es die Serie diese Hürde gekonnt zu umgehen oder abzuschwächen, könnte sich GeGeGe no Kitaro, auch wegen des überraschenden Cliffhangers am Ende der ersten Episode, als unterhaltsame Mystery-Comedy-Serie herausstellen.

Tokyo Ghoul :re

Studio: Pierrot
Genre: Horror, Mystery, Drama
Termin: 03. April 2018
Stream bei Anime on Demand

Worum geht’s?
Der große Kampf zwischen CCG und verschiedenen Ghul-Fraktionen hat Spuren hinterlassen. Alle Seiten haben sich neu aufgestellt und die Ghul-Polizei macht weiterhin Jagd auf die äußerlich nicht zu erkennenden, Menschenfleisch essenden Ghule. Zu diesem Zweck wurde die Spezialeinheit Quinks gegründet. Allen Mitgliedern wurde künstlich eine Ghul-Kralle implantiert, wodurch die einstigen Menschen zu Halb-Ghulen geworden sind. Unter der Leitung von Haise Sasaki machen sie Jagd auf die Bedrohung für die Menschheit, zu denen etwa der sehr aktive „Torso“ oder die „Schlange“ gehören. Doch auch die Ghule haben sich nach der letzten Schlacht neu organisiert.

Ersteinschätzung
Nach dem Ende von Tokyo Ghoul Root A habe ich sehnsüchtig auf eine Fortsetzung gehofft und gewartet. Nun ist es endlich soweit und mit Tokyo Ghoul :re steht eine dritte Serie bzw. Staffel des Franchises an. Die erste Episode ermöglicht einen runden Einstieg, erläutert noch einmal was Ghule sind und was das CCG ist. Allerdings hält sich die Geschichte nicht groß damit auf und viele Informationen sind einfach in das Geschehen eingeflochten. Vorkenntnisse sind also ratsam, auch wegen der erfreulichen Wiedersehen. Diese halten sich zwar in Grenzen, dennoch sorgen sie gemeinsam mit dem Intro für gut genutzte Erinnerungen. Das erneut verantwortliche Studio Pierrot schafft es bereits zum Auftakt die bekannte Atmosphäre zu erzeugen. Im Mittelpunkt steht die Vorstellung des Quinks-Teams und des Protagonisten Haise Sasaki. Die Jagd auf die Ghule ist überaus spannend gestaltet. Erste mögliche Konflikte werden aufgezeigt, was meine Neugier auf kommende Ereignisse noch mehr weckt. Letztlich schafft es die erste Episode von Tokyo Ghoul :re meine Erwartungen zu erfüllen, verfügt über einen ersten überaus spannenden Cliffhanger samt interessanter, wenn auch vorhersehbarer, Wendung und zeigt viel Potenzial. Sollte die Qualität gehalten werden, könnte Tokyo Ghoul :re eines meiner persönlichen Highlights der Saison werden.

Comic Girls

Studio: Nexus
Genre: Comedy, Slice of Life, Coming of Age
Termin: 05. April 2018
Stream bei Anime on Demand

Worum geht’s?
Kaoruko Moeta ist 15 Jahre, Oberschülerin und zeichnet unter dem Pseudonym Chaos 4-Panel-Mangas. Als sie bei einer Leserbefragung auf dem letzten Platz landet, sieht sie bereits das Ende ihrer Karriere vor sich. Doch ihre Redakteurin hat eine Idee: Um sich zu verbessern und Lebenserfahrung zu sammeln, zieht Kaoruko in ein Mädchenwohnheim für Mangaka. Dort lernt sie die Shojo-Mangaka Koyume, die Erotik-Mangka Ruki und die Shonen-Mangka Tsubasa kennen.

Ersteinschätzung
Comic Girls erscheint bei Anime on Demand im Simuldub. Das bedeutet, neben der untertitelten japanischen Fassung steht zeitnah zur Veröffentlichung auch eine deutsch synchronisierte Version der Episoden zur Verfügung. Und diese kann sich in der ersten Episode sowohl bei Sprecherwahl als auch Qualität durchaus hören lassen. Auch die Serie konnte mich zum Auftakt überzeugen. Die wichtigsten Figuren, allen voran die etwas naive, unerfahrene, unsichere und tollpatschige Kaoruko, werden vorgestellt. Dabei nimmt jedes der Mädchen eine klare Rolle ein. Koyume als zweiter Neuling im Wohnheim stellt einen kleinen Gegenpol zu Kaoruko dar, Tsubasa übernimmt den Posten als coole, lässige Zeichnerin und Ruki ist für die leicht anzüglichen Dinge zuständig, ob freiwillig oder nicht. Die vier Hauptfiguren sind sympathisch und haben das Potenzial die Alltagskomödie gut zu tragen. Durch Kaorukos Unsicherheit und ihre sich daraus ergebenden Vorstellung bevorstehender Situationen, wird ein witziges Element eingebaut, das teilweise auf interessante Weise umgesetzt ist. Es bleibt abzuwarten, wie sich die vier Oberschülerinnen in den noch kommenden Episoden schlagen, doch die Aussicht auf gelungene, kurzweilige Comedy-Unterhaltung ist gegeben. Definitiv werde ich mir die Serie weiter ansehen, da mich die Entwicklung der Mädchen als Mangaka bereits jetzt interessiert.

Dances with the Dragons (Saredo Tsumibito wa Ryuu to Odoru: Dances with the Dragons)

Studio: Seven Arc Pictures
Genre: Fantasy
Termin: 06. April 2018
Stream bei Anime on Demand

Worum geht’s?
Mit Hilfe der sogenannten Jushiki-Formeln und speziellen Waffen, ist es möglich die Gesetze der Physik zu verändern und auf diese Weise mächtige Angriffe auszuführen. Gemeinsam kämpfen der Magier Gayus und der Schwertträger Gigina als Kopfgeldjäger mit Jushiki-Fähigkeiten gegen Drachen und andere übernatürliche Wesen. Die beiden leben in der geteilten Stadt Eridana, die jeweils ein Teil zu Tseberun und Lapetodes zählt. Im Hintergrund laufen Verhandlungen zwischen den politischen Kräften und Hardliner und Moderate finden keine Einigung. Zudem beginnt plötzlich eine Mordserie, bei der nach und nach Jushiki-Magier getötet werden.

Ersteinschätzung
An sich klingt das Setting von Dances with the Dragons recht interessant. Mächtige Formeln und Magie verbunden mit modernen Waffen und riesigen Drachen. So gelingt der Einstieg in die erste Episode auch. Die beiden Protagonisten Gayus und Gigina werden kurz vorgestellt und dürfen im Kampf gegen mächtige Gegner beobachtet werden. Leider schafft es Dances with the Dragons trotz ordentlich inszenierter Action nicht vollkommen bei den Animationen zu überzeugen. Besonders bei den Figuren fallen einige Details unschön auf und schaden dem an sich nur durchschnittlichen Charakterdesign zusätzlich. Dass es zusätzlich nur bedingt gelingt Spannung aufzubauen oder Sympathien für die Figuren zu wecken, hat mein Interesse an der Fantasy-Serie weiter gemildert. Weder die scheinbar vorhandenen politischen Intrigen, noch der schwierige Alltag der Protagonisten oder die angedeutete Verbindung von beiden konnten meine Neugier wecken. Ein kleiner Hoffnungsschimmer zeigt sich in der Jushiki-Mordserie. Das reicht allerdings nicht aus, um die gezeigten Schwächen auszumerzen. Potenzial ist durchaus vorhanden, doch gelingt es Episode eins nicht, mir einen Grund zu liefern, weshalb ich die weiteren Episoden ansehen sollte. Fantasy-Fans können trotzdem einen Blick wagen, mehr als Durchschnittskost erwarte ich mir nach dem Serienauftakt jedoch nicht von Dances with the Dragons.