Rezension: Accel World – Vol. 2 (Blu-ray)

Neue Kameraden, Bündnisse und ein mächtiger Feind erwarten Haruyuki und seine Freunde in Accel World Volume 2.

Seit der dickliche und schüchterne Haruyuki durch das Spiel Brain Burst die beschleunigte Welt kennengelernt hat, hat sich sein Leben maßgeblich verändert. Und das nicht nur, weil er seit dem eine enge Beziehung zu Schulschönheit Kuroyukihime, die ihn mit der ungewöhnlichen App in Verbindung gebracht hat, hat. Den Plan seines besten Freundes Takumu konnte Haruyuki verhindern und so Kuroyukihime beschützen. Auch das Verhältnis zu seiner Kindheitsfreundin Chiyuri hat sich wieder gebessert und gemeinsam mit seinen Kameraden kann Haru in der beschleunigten Welt Erfolge aufweisen. Doch dann taucht plötzlich ein Mädchen namens Yuniko bei ihm zu Hause auf und behauptet seine Cousine zu sein. Haruyuki kommen aber Zweifel an der Geschichte und es stellt sich heraus, dass Yuniko eine mächtige Burst Linkerin ist. Was bezweckt das Mädchen mit ihrem Vorgehen und was möchte sie ausgerechnet von Haruyuki?

Kameradschaft & Freunschaft

Temporeich hat Accel World in den ersten sechs Episoden bereits einige Entwicklungen und Wendungen mitgemacht. Mit einem ähnlichen Stil setzt Volume zwei die Science-Fiction-Action-Serie fort. Dabei steht die siebte Folge ein wenig für sich und löst die begonnen kleinen Handlungsstränge auf, die als Cliffhanger gedient haben. So darf etwa Haruyuki dabei begleitet werden, wie er mit Unterstützung eines Bodyguards, seinen gesunkenen Punktestand wieder aufbessert. Die letzten begonnen Konflikte und offenen Fragen des großen Kampfes von Volume eins werden gelüftet, bevor in Episode acht eine Art neuer Storyarc beginnt. Dabei legt die Serie erneut ein Augenmerk darauf, die Beziehungen der Charaktere in den Mittelpunkt zu rücken. Zwar liegt der Fokus von Accel World Volume 2 insgesamt deutlich stärker auf den actionreichen Kämpfen, trotzdem geraten die persönlichen Verwicklungen und Zweifel der Akteure nicht zu sehr in den Hintergrund.

Das ist gut so, da Accel World bereits im ersten Serien-Viertel mit den gut geschriebenen Figuren überzeugen konnte. Egal ob Haruyuki, Kuroyukihime, Takumu oder Chiyuki, sie alle können in ihrer Rolle überzeugen. Lediglich letztere hat ein paar kleinere Auftritte. Dafür wird mit Yuniko ein überaus gelungener, interessanter und amüsanter neuer Charakter eingeführt, der das Ensemble von Accel World wunderbar ergänzt. Besonders einige Szenen mit Kuroyukihime und ihr sorgen für manch amüsanten Augenblick, der zum Schmunzeln einlädt. Allgemein muss Haruyuki immer wieder mit Fettnäpfchen bezüglich der Mädchen in seinem Umfeld kämpfen und so einiges erdulden. Hierbei zeigt sich, wie stark sich der Protagonist seit der ersten Episode bereits gewandelt hat, da Haruyuki, trotz noch immer vorhandener Selbstzweifel, wesentlich gefestigter wirkt. Die Charakterentwicklung und -darstellung entpuppt sich erneut als eine der größten Stärken von Accel World und bietet gemeinsam mit dem leichten Humor sowie den ruhigen Momenten einen angenehmen Kontrast zu den actionreichen Kämpfen.

Die Konfrontationen der Burst Linker in der beschleunigten Welt sind effektreich inszeniert und bieten nicht selten einen wahren Augenschmaus. Außerdem fügen sie sich gut in die Geschichte ein, unterstützen die Entwicklung der Figuren sowie ihrer Beziehungen, wodurch die Befürchtung, die Serie könne sich in der Action verlieren relativiert wird. Dank einiger unvorhersehbarer Wendungen, bleibt zudem der Überraschungseffekt erhalten, auch wenn solch schockierende Enthüllungen oder Ereignisse wie im ersten Volume nicht vorhanden sind. Allzu viel Tiefe sollte hinsichtlich Story nicht erwartet werden und die ernsten Themen wie Mobbing sind fast vollständig verschwunden, doch das fällt nicht negativ auf. Schließlich ist Accel World eine Science-Fiction-Action-Serie mit Drama- und Coming-of-Age-Elementen und kann als solche nicht nur überzeugen, sondern auch wunderbar unterhalten.

Fazit

Der von mir befürchtete größere Action-Anteil ist in Accel World Volume 2 tatsächlich eingetreten, schadet der Serie aber zu keiner Zeit. Eher im Gegenteil. Die gut inszenierten Kämpfe fügen sich hervorragend in die spannende Geschichte ein und gehen Hand in Hand mit der gelungenen Charakterentwicklung- und darstellung. Besonders die Beziehungen der Figuren zueinander sowie die Einführung der eigensinnig-liebenswerten Yuniko stellen sich als die Stärken des zweiten Volumes heraus. Aus der Kombination ergibt sich eine unterhaltsame Mischung, die nicht nur Science-Fiction-Action mit Humor, Drama und Coming of Age verknüpft, sondern auch genau den richtigen Weg zwischen Kämpfen, Charaktermomenten und ruhigen sowie amüsanten Szenen findet. Damit beweist Accel World die eigene Qualität und lässt kleinere Schwächen, die bereits bei Volume 1 zu erkennen waren, so sehr in den Hintergrund rutschen, dass sie nicht mehr ins Gewicht fallen. Obwohl ein Cliffhanger ausbleibt, bin ich alleine durch die spannende Grundgeschichte und aufgrund der sympathischen Charaktere gespannt, wie es in Volume drei mit Haruyuki, Kuroyukihime und den anderen weitergeht.

Kurzfazit: Actionlastigere Fortsetzung, die trotzdem eine spaßige Mischung aus Kämpfen, Humor und Charaktermomenten zu bieten hat und mit einer spannenden Geschichte überzeugt.

Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Accel World – Vol. 2!

Details
Titel: Accel World – Vol. 2
Originaltitel: Accel World
Genre: Science-Fiction, Action
Regie: Masakazu Obara
Studio: Sunrise
Produktionsjahr: 2012
Laufzeit: ca. 150 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch (DTS-HD MA 2.0)
Untertitel: Deutsch
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungstermin: 29. September 2017
Herstellerseite: Accel World – Vol. 2 bei Kazé Anime

© REKI KAWAHARA/ ASCII MEDIA WORKS/ AW Project

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