Rezension: Akame ga KILL! – Band 10 (Manga)

Neue Feinde für Night Raid treten in Akame ga Kill! Band 10 in Erscheinung und beschäftigen auch die Yaegers.

Die Mitglieder von Night Raid haben den schwierigen, kräftezehrenden und Opfer fordernden Auftrag überstanden und befinden sich auf dem Rückweg in die Hauptstadt des Kaiserreichs. Dort breitet sich derweil Shura, Sohn des Ministers, mit seinen Untergebenen aus. Als Geheimpolizei „Wild Hunt“ terrorisiert die aus Mördern und Vergewaltigern bestehende Gruppe die Bürger. Wahllos töten und foltern die sechs Kaiserwaffenträger Verbrecher und Unschuldige. Niemand ist sicher vor der Truppe, die durch Shuras Position unantastbar ist. Selbst die verbliebenen Yaegers, deren Anführerin Esdeath im Westen gegen den einfallenden Feind kämpft, sind zur Tatenlosigkeit verdammt. Schnell wächst der Hass auf „Wild Hunt“ und im Wunsch nach Rache wenden sich die Menschen an Night Raid. Aber auch Wave, Run und Kurome fällt es immer schwerer einfach nur zuzusehen.

Ungezügelt brutal

Akame ga Kill! Band 10 zeigt einen deutlichen Schnitt nach dem Ende des vorangegangenen Handlungsbogens. Die Folgen vom Erfolg Night Raids sind deutlich erkennbar und rufen neue Feinde und Bedrohungen auf den Plan. Im Mittelpunkt des zehnten Mangas der Fantasy-Action-Reihe stehen jedoch nicht die Hauptfiguren der rebellischen Auftragskillergruppierung. Stattdessen rücken Autor Takahiro und Zeichner Tetsuya Tashiro die Ereignisse in der Kaiserstadt in den Fokus. Dadurch werden Einblicke in die Reaktionen der Führung des Reiches sowie des Ministers auf die veränderten Umstände und die eindeutige Bedrohung für das Kaiserreich ermöglicht. Allerdings sind es Shura, Sohn des Ministers, und seine Geheimpolizei Wild Hunt sowie die Yaegers Wave, Run und Kurome, die am meisten Aufmerksamkeit spendiert bekommen. Das ist gut so, da auf diese Weise der Kontrast zwischen den verschiedenen Gegenspielern der Revolutionsarmee und Night Raids wesentlich deutlicher wird. Insbesondere bei den Yaegers fällt noch stärker als zuvor auf, dass man trotz der teilweise offensichtlichen Boshaftigkeit, Sympathie für die Truppe von Generalin Esdeath entwickeln kann. Schließlich handeln die Figuren aus ihren Überzeugungen, die zumindest in manchen Fällen nachvollziehbar sind oder weisen andere Seiten auf, die dazu beitragen, sie nicht gänzlich zu hassen.

Anders ist das bei Wild Hunt. Egal ob nun Shura oder seine Untergebenen, sie alle erscheinen als absolut bösartige, sadistische und brutale Mörder und Vergewaltiger. Zwar geht Akame ga Kill! Band 10 zu keinem Zeitpunkt weiter als es in der Reihe bisher üblich war, dennoch reichen die gezeigten, nicht gerade zimperlichen Szenen plus Andeutungen aus, um für ein mulmiges Gefühl zu sorgen. Die Mitglieder von Wild Hunt haben keine guten Seiten an sich und sind als reine, hassenswerte Antagonisten angelegt. Das ist in einer Reihe wie Akame ga Kill! normal und erforderlich, hart bleibt das Agieren von Shuras Truppe trotzdem. Hier greifen wieder einmal die gesellschaftskritischen Töne, die zur Reihe gehören. Glücklicherweise wird durch Wave, Kurome, Run und andere Figuren auf Seiten des Kaiserreichs ein Gegenpol geschaffen, der für den nötigen Funken Hoffnung sorgt. Schließlich schafft es Akame ga Kill! Band 10 durch die spannende Handlung, die gut inszenierten und zeichnerisch umgesetzten Kämpfe und die gelungenen Figuren wie schon die gesamte Reihe zu überzeugen. Zusätzlich wird ein packender Cliffhanger, der das Interesse aufrecht erhält, geboten.

Fazit

Erstmals in der Reihe hat Akame ga Kill! Band 10 kleinere Elemente und Szenen, mit denen ich mich etwas schwer getan habe. Da die Fantasy-Action-Geschichte von Anfang an auf blutige Gewalt und abstoßende Taten gesetzt hat, bleibt es jedoch im Rahmen des Bekannten und Verkraftbaren. Allerdings wird dadurch deutlich, wie stark die Wirkung von Wild Hunt als neue Antagonisten ist. Damit liefern Autor Takahiro und Zeichner Tetsuya Tashiro eine Gruppierung, die wirklich hassenswert ist und damit zumindest ein wenig im Kontrast zu den Yaegers steht. Insbesondere zu den drei im Mittelpunkt stehenden Figuren Wave, Kurome und Run, die trotz aller Verrücktheit und Brutalität, die sie zum Teil Auszeichnet, immer noch auf ihre Weise sympathisch sind. Insgesamt liefert Akame ga Kill! Band 10 gewohnt gute Fantasy-Action-Unterhaltung inklusive brachialer Kampfszenen und leichter Gesellschaftskritik.

Kurzfazit: Akame ga Kill! Band 10 hält die Qualität der Reihe, bleibt sich aber auch bei der blutigen, unnachgiebigen Gewalt treu, so dass zeitweise ein mulmiges Gefühl auftreten kann, ohne dass der grundsätzliche Lesespaß darunter leidet.

Vielen Dank an Kazé Manga für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Akame ga KILL! – Band 10

Details
Titel: Akame ga KILL! – Band 10
Genre: Action, Fantasy
Verlag: Kazé Manga
Autor: Takahiro
Zeichner: Tetsuya Tashiro
Seiten: 242
Preis: 6,95 €
ISBN: 978-2-88921-748-9
Verlagsseite: Akame ga KILL! Band 10 bei Kazé Manga
Erscheinungsdatum: 07. September 2017

© 2014 Takahiro, Tetsuya Tashiro / SQUARE ENIX / Kazé Manga

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