Rezension: God Eater – Vol. 3 (Blu-ray)

god-eater-vol-3-coverGod Eater Vol. 3 stellt mit vier neuen Episoden das Finale der Anime-Serie dar und konfrontiert Lenka und seine Kameraden mit einer großen Bedrohung.

Die Oracle-Zellen in Lenka Utsugi haben eine zu hohe Konzentration erreicht, so dass sein Leben in Gefahr ist – besonders wenn er weiterhin als God Eater kämpft. Trotzdem kann er nicht untätig zusehen und beschließt weiter zu kämpfen. Noch ohne God Arc übernimmt er auf Empfehlung von Lindow Amamiya das Kommando über die Operation Meteorit. Das Ziel ist es mit Lenkungsgeräten möglichst viele Aragami anzulocken, um diese zu bezwingen und sich ihrer Cores, die für die Fertigstellung von Aegis benötigt werden, zu bemächtigen. Aber einige Vajra marschieren plötzlich auf eine Menschensiedlung zu. Lindow macht sich auf den Weg die bedrohlichen Aragami aufzuhalten, während sich herausstellt, dass die Lenkungsgeräte gehackt wurden. Um seinem Freund und Truppführer zu helfen, bricht auch Lenka auf und tritt mit seinem neuen God Arc an Lindows Seite gegen die Vajra an. Während des Kampfes taucht auch noch der mächtige schwarze Vajra Dyaus Pita auf.

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Vergangene Verbindungen

Der Auftakt von God Eater Volume 3 überrascht durch die zehnte Episode mit dem Titel „Heldentod“. Statt die Geschichte um die anstehende Operation weiterzuerzählen, widmet sich die Folge der Vergangenheit von Hauptfigur Lenka Utsugi. Deshalb sind zumindest zu Beginn auch viele Szenen in einem farblosen Grauton gehalten. Nur wichtige Elemente wie etwa Lenka als Baby, das von einer Familie, die den Fernost-Stützpunkt von Fenrir nicht betreten darf, gefunden wird. Sie retten das im Dreck einfach liegen gelassene Kleinkind nicht nur, sondern nehmen es auch bei sich auf. Anschließend werden wichtige Abschnitte aus dem Leben von Lenka und seiner Schwester Iroha gezeigt. Eingebunden ist das an die Neuanpassung des God-Eater-Armbands des Protagonisten an den neuen God Arc. Ein interessanter Kniff, der Lenka mehr Tiefe verleiht und zugleich hilft ihn und seine Beweggründe zu verstehen. Außerdem wird das Rätsel um den Kompass, den Lenka bei sich trägt und den beide Amamiya-Geschwister erkannt haben, gelüftet.

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Dieser kurze Ausflug in die Vergangenheit ist mehr als willkommen und verleiht auch der Geschichte von God Eater etwas mehr Tiefe und Tragweite. Einige bereits erwähnte Erlebnisse von Lenka, wie das Einstürzen des Bodens unter seinen Füßen, werden kurz angerissen und somit in einen besseren Kontext gesetzt. Weitaus wichtiger ist aber, dass das Leben der Menschen außerhalb der Fenrir-Siedlungen einmal mehr in den Mittelpunkt gestellt wird. Dadurch ist es möglich, die Welt in der Lenka und seine Kameraden leben, besser kennen und verstehen zu lernen. Außerdem gelingt es dem Team hinter der Serie die bereits gute Endzeit-Atmosphäre noch etwas zu verdichten, weil die Bedrohung der Aragami deutlicher wird. Hierzu tragen außerdem die weiterhin enthaltenen Rückblicke auf die Vergangenheit von Johannes von Schicksal bei. Wie er die Folgen der Oracle-Verseuchung erlebt hat sowie der Werdegang des Direktors des Fernost-Stützpunktes lassen Verständnis für seine Pläne entstehen.

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Kampfeswut und Kameradschaft

God Eater bleibt trotz allem aber vor allem eine Science-Fiction-Action-Serie in einem interessanten Endzeit-Setting. Deshalb stehen neben den Charakteren, ihren Entwicklungen und der Kameradschaft zwischen ihnen besonders die Kämpfe im Mittelpunkt des Geschehens. Die beginnende Operation Meteorit erlaubt es Lenka, Lindow und die anderen Mitglieder von Einheit eins gegen zahlreiche Aragami antreten zu lassen. Allerdings mutet es etwas seltsam an, dass die Gruppe – und Lindow sogar alleine – ohne allzu große Probleme Scharen an Vajra bezwingen können, obwohl sie zu Beginn der Serie mit einem einzigen dieser Aragami-Art große Schwierigkeiten hatten. Sicherlich trägt Lenkas enorme Entwicklung und seine sich immer mehr zeigende Führungsqualität maßgeblich zum Erfolg von Einheit eins bei. Und auch Alisa ist eine wichtige Ergänzung. Letztlich nimmt man es angesichts der weitaus größeren Bedrohung, die von einem Verräter in den eigenen Reihen und insbesondere Dyaus Pita ausgeht, aber problemlos hin.

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Schon die vorherigen Episoden der Serie haben Freundschaft und Kameradschaft sowie das Handeln für andere Menschen thematisiert. Das zeigte sich beispielsweise bei der Menschensiedlung am Staudamm, die Lindow heimlich unterstützt und mit aufgebaut hat. Dass es gerade diese Niederlassung von Verstoßenen ist, die angegriffen wird, überrascht angesichts der Ereignisse der Serie nicht. Allerdings bleibt Alisas Programmierung durch ihren Arzt etwas schwach. Nur kurz flammt diese auf. Anschließend ist die russische New-Type-Kämpferin durch Lenkas Einfluss auch schon wieder normal. Das ist bedauerlich, da die Serie hier Potenzial verschenkt. Völlig unwichtig für die Geschichte ist es aber immerhin nicht, da die Ausgangslage für das große, effekt- und actionreiche Finale durch Alisas Taten beeinflusst wird. Leider bleiben einige Fragen unbeantwortet und das Ende von God Eater wirkt etwas zu offen, so dass eine zweite Staffel mehr als wünschenswert wäre.

Fazit

Das finale Volume von God Eater überrascht zu Beginn mit einem ausführlichen Blick in die tragische Vergangenheit von Lenka Utsugi. Die Ereignisse rund um das Findelkind und seine Familie zeigen nicht nur wie hart die Welt außerhalb der Stützpunkte ist, sondern sorgt auch für bewegende Gefühle. Mit diesen gewonnen Erkenntnissen ist es mir leichter gefallen den Protagonisten und seine Beweggründe zu verstehen. Ähnliches gelingt der Serie auch durch die Rückblicke in die Vergangenheit rund um Johannes von Schicksal. Die serientypische Action profitiert zudem weiterhin von der Animationsart und ihrer hohen Qualität, so dass die gut inszenierten Kämpfe effektreich und brachial ihre volle Wirkung entfalten können. Gemeinsam mit der gelungenen Charakterentwicklung und der spannenden Geschichte haben es die vier finalen Episoden von God Eater geschafft mich nicht nur zu unterhalten, sondern vor den Fernseher zu fesseln. Lediglich das etwas zu offene Ende ist bedauerlich. Hoffentlich folgt eine zweite Staffel.

Kurzfazit: God Eater Volume 3 liefert ein spannendes Finale, das mit gut inszenierter Action brilliert, aber auch sanftere und bewegende Töne anspricht und mit gelungener Charakterdarstellung und -entwicklung auftrumpft.

Vielen Dank an KSM Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von God Eater – Vol. 2!

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Details
Titel: God Eater – Vol. 3
Genre: Action, Science-Fiction
Regie: Takayuki Hirao
Studio: ufotable
Produktionsjahr: 2015
Laufzeit: ca. 120 Minuten
Sprachen: Deutsch (DTS-HD MA 5.1) , Japanisch (DTS-HD MA 2.0)
Untertitel: Deutsch
Extras: Interviews, Opening- und Endingsong, Trailer, Bildergalerie
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungstermin: 05. Dezember 2016
Herstellerseite: God Eater – Vol. 3 bei KSM Anime

Bilder Copyright ufotable. / KSM Anime