Rezension: Penguindrum – Vol. 2 (Blu-ray)

Kanba, Shōma, Himari und Ringo offenbaren sich in Penguindrum Volume 2 schicksalhafte Verbindungen und sie müssen schwerwiegende Entscheidungen fällen.

Erneut scheint jede Hoffnung, Himaris Leben zu retten, verloren zu sein. Während Kanba, Shōma und Ringo bereits trauern, taucht ein mysteriöser Arzt auf und rettet Himari mit einem geheimnisvollen Medikament das Leben. Allerdings ist die Arznei nicht günstig und Kanba versinkt immer mehr in finsteren Verbindungen, um das nötige Geld zu erhalten. Derweil hat Shōma Ringo alles über die Beteiligung ihrer Eltern am Anschlag, bei dem Ringos Schwester getötet wurde, erzählt. Auch die schöne Schauspielerin Yuri Tokikago, Keiji Tabuki und Masako Natsume scheinen Verbindungen zu der schrecklichen Vergangenheit der Familie Takakura zu haben.

Schicksalhafte Verbindungen

Penguindrum Volume 2 knüpft mit der zweiten Staffelhälfte direkt an den Cliffhanger des Vorgängers an. Himari ist erneut gestorben und Kanba, Shōma und Ringo trauern um ihn. Doch der mysteriöse Arzt Sanetoshi Watase rettet ihr mit einem kostspieligen Medikament das Leben. Anschließend konzentriert sich die Drama-Mystery-Serie auffällig stark auf Nebenfiguren wie Yuri, Tabuki oder Masako. Auch Ringo und ihre verstorbene Schwester Momoka erhalten viel Aufmerksamkeit. Das ist essentiell für den Ausbau der Geschichte, da alle Charaktere irgendwie miteinander verbunden sind. Immer häufiger werden Fragen beantwortet, Verknüpfungen aufgezeigt und neue Geheimnisse aufgeworfen. Dabei setzt Penguindrum Volume 2 auf komplexe Handlungsstränge und etwas zu bedeutungsschwangere Dialoge. Gerade die gewollt mysteriöse Geschichte, leidet manchmal unter den zu kryptischen Andeutungen. Allerdings schadet das weder der enorm packenden Atmosphäre noch der Handlung selbst. Dafür funktionieren die zwölf Episoden zu gut, greifen gekonnt ineinander und offenbaren immer wieder etwas Neues.

Zwar rückt die Suche nach dem titelgebenden Penguindrum etwas in den Hintergrund, das schadet der spannenden Geschichte jedoch zu keiner Zeit. Es ist überaus interessant den bisherigen Nebenfiguren zu folgen, mehr über sie zu erfahren und ihre Verstrickungen in die Vergangenheit der Familie Takakura zu erkennen. Allgemein profitiert Penguindrum Volume 2 spürbar von den Figuren. Shōma, Kanba, Himari, Ringo, Masako, Yuri, Tabuki, Watase und weitere, zumindest zeitweise wichtige Akteure, sind vielschichtig geschrieben und zeigen überaus viel Tiefe. Gemeinsam verstehen sie es nicht nur die Geschichte zu tragen, sondern diese ausgezeichnet zu unterstützten. Alles geht Hand in Hand, verknüpft sich miteinander und entfaltet so eine faszinierende Drama-Mystery-Anime-Erfahrung.

Auffällig ist jedoch, dass die in der ersten Staffelhälfte noch vorhandenen Comedy-Elemente fast völlig verschwinden. Stattdessen setzt Penguindrum Volume 2 wesentlich stärker auf eine ernste und komplexe Geschichte mit einigen harten Wendungen. Schon früh treten erste Enthüllungen, die maßgeblichen Einfluss auf die Handlung haben, auf. Später zieht das noch weiter an und auch die Charaktere zeigen enorm viel Entwicklung mit spürbarem Einfluss auf Geschichte und Atmosphäre. Zwar ist nicht jedes Handeln der Figuren immer nachvollziehbar, doch das sorgt nur dafür, dass sie umso menschlicher werden. Letztlich gipfelt Penguindrum Volume 2 in einem überraschenden, konsequenten Ende, das auf erdrückende Weise beklemmend-schön ist.

Fazit

Penguindrum Volume 2 verzichtet weitgehend auf die Comedy-Elemente des Vorgängers und konfrontiert stattdessen mit einer wendungsreichen Geschichte, die immer härter wird. Spürbar zieht die Handlung in den zwölf Episoden an, präsentiert unerwartete, schockierende Entwicklungen. Zugleich erhalten einige wichtige Nebenfiguren mehr Aufmerksamkeit, was deutlich der Geschichte zu Gute kommt. Allerdings verliert sich Penguindrum Volume 2 zeitweise auch etwas in der komplexen Erzählung und setzt auf zu bedeutungsschwangere Dialoge und unnötige kryptische Andeutungen. Hier wäre etwas weniger besser gewesen, ohne dass die Geschichte weniger geheimnisvoll gewesen wäre. Trotzdem hat mich Penguindrum Volume 2 wieder von Anfang bis Ende gepackt und nicht mehr losgelassen. Zumal nie vorherzusehen ist, was als nächstes passiert und welches Schicksal Shōma, Kanba, Himari, Ringo und die anderen erwartet. Umso überraschter war ich nach dem konsequenten, aber auch teilweise beklemmenden sowie schönen Ende. Penguindrum schafft es, im Gedächtnis haften zu bleiben. Genre-Fans, die bereits den Vorgänger gesehen haben, sollten sich Penguindrum Volume 2 nicht entgehen lassen.

Kurzfazit: Wendungsreiche Mystery-Drama-Serie, die trotz kleiner Schwächen mit großartigen Charakteren, spannender Geschichte und vielen Geheimnissen faszinierend-eigenwillige Genre-Unterhaltung bietet.

Serienfazit: Penguindrum erzählt in vierundzwanzig Episoden von den Geschwistern Shōma, Kanba und Himari, die ohne ihre Eltern zusammen leben. Als Himari aufgrund ihrer Krankheit stirbt, erhalten Shōma und Kanba von einer seltsamen Pinguin-Mütze, die Himaris Körper nutzt, den Auftrag das titelgebende Penguindrum zu finden. Nur so können sie Himaris Leben retten. Wendungsreich, spannend, eigenwillig, skurril, abgedreht und faszinierend folgt die Mystery-Drama-Serie den beiden Brüdern bei ihrer Suche. Dabei baut Penguindrum zahlreiche Geheimnisse auf und verknüpft die Schicksale vieler Charaktere miteinander. Ist die erste Hälfte noch mit seichten Comedy-Elementen unterlegt, zieht die Serie später spürbar an. Dramatisch, konsequent und teilweise beklemmend, konzentriert sich Penguindrum in der zweiten Hälfte auf die Auflösung der Geschichte und die Verbindungen der Charaktere. Obwohl die Handlung dabei zeitweise etwas zu kryptisch und gewollt bedeutsam erzählt wird, gelingt es Penguindrum bis zum konsequenten, überraschenden und beklemmend-schönen Ende packende Genre-Unterhaltung zu bieten. Kein Mystery-Fan sollte sich Penguindrum entgehen lassen.

Vielen Dank an peppermint anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Penguindrum – Vol. 2!

Details
Titel: Penguindrum – Vol. 2
Originaltitel: Mawaru Penguindrum
Genre: Drama, Mystery, Comedy
Regie: Kunihiko Ikuhara; Shouko Nakamura
Studio: Brain’s Base
Produktionsjahr: 2011
Laufzeit: ca. 300 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Clean Opening, Clean Ending
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungstermin: 22. März 2024
Herstellerseite: peppermint anime
Herstellerpartnershop: Penguindrum – Vol. 2 bei Akiba Pass Shop