Rezension: Juvelian: Vater, ich will diese Ehe nicht! – Band 1 (Manhwa)

Eine als Oberschurkin eines Romans wiedergeborene junge Frau beschließt in Juvelian: Vater, ich will diese Ehe nicht! Band 1 ihr Schicksal zu ändern.

Mit allen Mitteln versucht Juvelian Elloi Floyen, Tochter von Herzog Regis Andrei Floyen, die Aufmerksamkeit ihres geliebten Verlobten Marquis Mikhail Alber Hessen zu erringen. Möglicher Nebenbuhlerinnen entledigt sie sich mit ihrem Titel, der daraus entstehenden Macht und Schikanen. Dies führt letztlich zum Tod der Oberschurkin. Zumindest ist so die Handlung eines Romans, den eine junge Japanerin, die nach ihrem Tod als Juvelian wiedergeboren ist, gelesen hat. Allerdings will sie dieses Schicksal nicht akzeptieren und setzt alles daran, sich ein gutes und ereignisloses Leben zu ermöglichen. Dafür will sie nicht nur Abstand von Mikhail nehmen, sondern muss sich auch mit ihrem kaltherzigen Vater gut stellen.

Veränderte Adelstochter

Juvelian: Vater, ich will diese Ehe nicht! Band 1 umfasst die ersten drei von hundertdreiundzwanzig Kapiteln der Webtoon-Adaption von Hong Heesus Light Novel Appa, Na I Gyeolhon An Hallaeyol!. Die Geschichte beginnt mit einem Blick auf das Ende von Juvelians Geschichte. Die Oberschurkin eines Romans, wird beschuldigt die kaiserliche Prinzessin bei deren Geburtstagsbankett vergiftet zu haben. Deshalb wird sie von ihrem eigenen Vater in ein magisches Gefängnis gesperrt und nimmt sich das Leben. Bereits hier zeigt Juvelian: Vater, ich will diese Ehe nicht! Band 1 die düstere, ernste Seite der Geschichte. Allerdings ist dieses harte Schicksal nur der Beginn des Manhwas von Autorin Yuri und Zeichnerin Roal. Anschließend wechselt das Geschehen in die Vergangenheit und es wird offenbart, dass eine junge Japanerin nach ihrem Unfalltod als Romanschurkin Juvelian wiedergeboren wird. Kein komplett neuer Ansatz, doch der Manhwa versteht es das Setting gut zu nutzen und eine eigenständige Prämisse aufzubauen.

Das beginnt bereits bei grundlegenden Elementen wie der Welt, in der Juvelian lebt. Angehaucht von der Hochzeit der europäischen Historie inklusive Prunkpalästen und aufwendiger Adelskleidung, schafft es der Manhwa bereits mit der Gestaltung zu überzeugen. Zusätzlich setzt die Geschichte regelmäßig auf ernste Töne und baut bereits früh mögliche Intrigen, Machtspiele und große Konflikte auf. Diese betreffen Juvelian vorerst zwar noch nicht direkt, doch ihre Verbindungen machen offensichtlich, in welche Richtung sich das Fantasy-Romantik-Drama bewegen dürfte. Der Fokus liegt im ersten Band aber vor allem auf der Vorstellung der sympathischen Hauptfigur. Juvelian ist ruhig, zurückhaltend, intelligent und warmherzig. Damit entspricht sie nicht dem Bild der ursprünglichen Romanfigur, was auch in manchen Reaktionen auf ihr verändertes Verhalten verdeutlicht wird. Andere Figuren fallen leider teilweise als etwas zu starr in ihren Rollen verankert und gewollt unsympathisch auf. Das gilt etwa für Mikhail. Zudem ist recht bald vorhersehbar in welche romantische Richtung sich die Geschichte bewegen soll. Hier bleibt abzuwarten, wie schwerwiegend sich das auf die Spannung der Geschichte auswirkt.

Sicher ist jedoch, dass Juvelian: Vater, ich will diese Ehe nicht! Band 1 trotz der Schwächen bei einigen Charakteren, mit einer gut erzählten Geschichte fesselt. Besonder Juvelian versteht es die Handlung zu tragen und über das Ende hinaus Interesse an der Reihe zu wecken. Besonders im letzten Drittel zieht die Geschichte noch einmal deutlich an und setzt zugleich auf erste romantische Einflechtungen. Das führt letztlich zu einem durchaus neugierig stimmenden offenen Ende. Die schönen, stark auf die Charaktere fokussierten, aber auch auf detailreichen Hintergründen setzenden Zeichnungen, tragen ihren Teil zur gelungenen Atmosphäre des Manhwas bei. Zu verdanken ist das auch gekonnt eingesetzten Stilmitteln sowie der bewusst gewählten Farbgebung, die jedem Bild die passende Stimmung verleiht.

Fazit

Da die Leseprobe von Juvelian: Vater, ich will diese Ehe nicht! Band 1 mein Interesse geweckt hat, war ich bereits gespannt, was der Manhwa zu bieten hat. Die ersten drei Kapitel von Juvelians Geschichte, haben mich überraschend gut unterhalten. Kleine Schwächen, wie einige etwas zu blass ausfallende Charaktere, können der Handlung nicht schaden. Zumal der Fokus eindeutig auf der Titelfigur liegt. Juvelian ist eine überzeugende, sympathische Protagonistin, die die Geschichte problemlos tragen kann. Dadurch fällt es leicht, in den Manhwa einzutauchen, die schönen, detailreichen Zeichnungen aufzusaugen und bis zum gelungenen Ende des ersten Bandes gute Fantasy-Romantik-Drama-Unterhaltung zu genießen. Genre-Fans sollten Juvelian: Vater, ich will diese Ehe nicht! Band 1 zumindest Probe lesen.

Kurzfazit: Stimmungsvoller Fantasy-Liebesdrama-Manhwa, der von der Hauptfigur lebt und mit einer spannenden Geschichte sowie gelungenem Szenario gelungene Genre-Unterhaltung bietet.

Vielen Dank an altraverse für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Juvelian: Vater, ich will diese Ehe nicht! – Band 1!

Details
Titel: Juvelian: Vater, ich will diese Ehe nicht! – Band 1
Originaltitel: Appa, Na I Gyeolhon An Hallaeyo!
Genre: Romantik, Drama, Fantasy
Verlag: altraverse
Illustratorin: Roal
Webtoon Adaption: Yuri
Original Story: Hong Heesu
Seiten: 288
Preis: 14,00 €
ISBN: 978-3-7539-1856-3
Verlagsseite: Juvelian: Vater, ich will diese Ehe nicht! – Band 1 bei altraverse
Erscheinungsdatum: 18. September 2023

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