Rezension: Immoral Guild – Vol. 1 (Blu-ray)

Die Ausbildung von vier Nachwuchswächterinnen wird für Kikuru in Immoral Guild Volume 1 zu einer unerwarteten Herausforderung.

Kikuru Madan ist im Alter von zwanzig Jahren bereits der beste Wächter seiner Gilde. Der Preis dafür war jedoch seine Kindheit und Jugend, die er ausschließlich mit Training, Kämpfen und Arbeit verbracht hat. Als er die Nachricht zur Hochzeit eines Bekannten erhält, beschließt er deshalb, seinen Job an den Nagel zu hängen und das Studentenleben zu genießen. Ausgerechnet als er diesen Entschluss fasst, tauchen mehrere Neulinge auf, die dringend einen erfahrenen Wächter als Ausbilder benötigen. Eigentlich eine passende Gelegenheit, um einen Nachfolger auszubilden und mit gutem Gewissen aufzuhören.. Doch Faustkämpferin Hitamu, Lichtmagierin Maidena, Schwarzmagierin Toxico und Kriegerin Hanabata sind nicht so vielversprechend, wie es anfangs scheint. Schon auf seiner ersten Mission mit Hitamu, muss Kikuru sie aus einer schlüpfrigen Lage mit Monstern befreien.

Frivole Monsterjagd

Schon der Titel der Anime-Adaption von Taichi Kawazoes Manga-Reihe, lässt erahnen, dass es bei Immoral Guild Volume 1 nicht brav zugeht. Umso mehr, weil es sich bei der ab achtzehn Jahren freigegebenen Disc-Veröffentlichung von peppermint anime um die Totally Immoral Director’s Cut Version handelt. Entsprechend wird auf Zensuren oder Verhüllungen nackter und erotischer Tatsachen vollständig verzichtet und es werden reichlich sexuell angehauchte Szenen gezeigt. Dennoch bleibt Immoral Guild in den ersten sechs von zwölf Episoden eindeutig ein Ecchi-Anime, wenn auch ein ziemlich schlüpfriger. Bereits in der ersten Episode wird deutlich, in welche Richtung die eher seichte Fantasy-Geschichte tendiert. Kikuru will mit zwanzig Jahren als bester Wächter seiner Gilde aufhören, um seine verpasste Jugend inklusive Erfahrungen mit Frauen nachzuholen. Das wäre für die Gilde in Person von Rezeptionistin und scheinbar einziger vollwertiger Gildenmitarbeiterin Enome jedoch ein Problem. Deshalb stellt sie ihm die Faustkämperin Hitamu vor, die als Neuling zur Gilde gestoßen ist.

Um sie einzuarbeiten, begleitet Kikuru sie auf ihrer ersten Mission. Eine gute Entscheidung, da Hitamu als Bestienmensch Monster zwar erschnüffeln kann, jedoch zu Leichtsinnigkeit neigt und schnell in die Fänge der wilden Kreaturen gerät. Das bedeutet letztlich, dass sie von Schleimen, Tentakeln, Pfoten, Zungen und allem möglichen anderen überall an ihrem Körper betatscht, abgeschleckt, befummelt und mehr wird. Die Monster halten sich nicht zurück, zerfetzen Kleidung und befassen sich mit Brüsten oder rutschen zwischen die Beine von Hitamu und den anderen weiblichen Charakteren. Denn nicht nur Tollpatsch Hitamu gerät regelmäßig in sexuelle Situationen mit den Monstern, sondern auch die anderen Wächter-Neulinge Maidena, Toxico und Hanabata. Es ist an Kikuru seine Fassung zu bewahren und sie zu retten oder zumindest das angerichtete Chaos mit anzusehen.

Natürlich bleibt es nicht ausschließlich dabei. Immer wieder ist es auch Kikuru selbst, der mehr oder weniger unfreiwillig auf Tuchfühlung mit seinen Begleiterinnen geht. Sei es durch einen Tollpatschigkeit von Hitamu, Hanabatas seltsame Fähigkeit oder ein Missgeschick, Kikuru muss einiges über sich ergehen lassen. Dabei ist er jedoch nicht komplett brav und unschuldig, sondern durchaus an den Reizen der Frauen um ihn interessiert, was auch entsprechende Reaktionen zur Folge hat. Immerhin handelt es sich bei ihm um keine allzu typische Ecchi-Hauptfigur. Kikuru ist kein tollpatschiger Trottel, ungezügelter Perversling oder dergleichen. Allgemein überrascht Immoral Guild Volume 1 bei den sehr simplen Figuren mit einigen amüsanten Eigenschaften und Entwicklungen. Gerade hier liegt dann auch der Unterhaltungswert abseits der sehr präsenten Erotik inklusive reichlich nackter Haut, übergroßen Brüsten und sexuellen Situationen. Immoral Guild Volume 1 ist manchmal ausreichend witzig, ohne dass wirklich zum Lachen animiert wird. Gerade die bunte Hauptfigurentruppe sorgt immer wieder für unterhaltsame, amüsante Szenen, die sich gut einfügen und zeigen, dass Immoral Guild Volume 1 auch abseits der Erotik funktioniert. Und das obwohl viele Comdey-Momente eng mit den Ecchi-Einlagen verknüpft sind.. So erhalten Fantasy- und vor allem Ecchi-Fans einen gut animierten Genre-Vertreter, der sich etwas zu sehr auf Erotik verlässt.

Fazit

Beim Titel Immoral Guild war bereits klar, was von der Fantasy-Ecchi-Serie zu erwarten ist. Allerdings bietet das erste Volume mit sechs Episoden deutlich mehr Erotik als viele andere Genre-Vertreter, ohne je zu weit zu gehen. Was jedoch nicht bedeutet, dass Immoral Guild Volume 1 nicht einiges an sexuellen Inhalten bietet. Regelmäßig sind die weiblichen Charaktere nackt und in sexuellen Situationen mit Monstern oder Kikuru zu sehen. Seien es nun Schleime, die sich zwischen Hitamus Brüste und in ihre Unterhose schieben oder gehörnte Hasen, die Toxicos Kleidung zerfetzen und an ihren Brüsten lecken, Immoral Guild Volume 1 hält sich nicht zurück. Entsprechend verständlich ist die Freigabe ab achtzehn Jahren für die Totally Immoral Director’s Cut Version. Unbedingt unterhaltsam ist das auch nicht immer, da sich die sexuellen Situationen häufen und jedes Abenteuer irgendwie anzüglich wird. Dazu gesellen sich die teils übergroßen Brüste einiger weiblicher Figuren. Entsprechend überrascht hat es mich, dass Kikuru und die anderen trotz sehr seichter Persönlichkeiten doch vielschichtiger, interessanter und sympathischer sind als erwartet. Gerade im Zusammenspiel werden einige Szenen recht witzig und unterhaltsam und können sogar die überbordende Erotik etwas aufwiegen. Dennoch sollte von Immoral Guild Volume 1 eindeutig vor allem sehr erotische und durchschnittliche Fantasy-Ecchi-Comedy-Kost erwartet werden. Genre-Fans, die mit einer seichten Geschichte und dem sexuellen Fokus etwas anfangen können, können einen Blick wagen.

Kurzfazit: Auf Erotik fokussierte Fantasy-Ecchi-Comedy-Serie, die vor allem auf sexuelle Situationen setzt, diese aber mit durchaus sympathischen Figuren und seichter Comedy etwas aufwiegt.

Vielen Dank an peppermint anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Immoral Guild – Vol. 1!

Details
Titel: Immoral Guild – Vol. 1
Originaltitel: Futoku no Guild
Genre: Ecchi, Fantasy, Comedy
Regie: Takuya Asaoka
Studio: TNK Co., Ltd.
Produktionsjahr: 2022
Laufzeit: ca. 150 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Clean Opening, Clean Ending
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 18
Erscheinungstermin: 21. Juli 2023
Herstellerseite: peppermint anime
Herstellerpartnershop: Immoral Guild – Vol. 1 bei Akiba Pass Shop

©Taichi Kawwazoe / Square Enix, Immoral Guild Partners / peppermint anime gmbh