Rezension: Die Blumen des Bösen: Aku no Hana – Band 4 (Manga)

Takaos Freundschaft mit Aya und ein unerwartetes Wiedersehen wirbeln sein Leben in Die Blumen des Bösen: Aku no Hana Band 4 auf.

Seit Takao mit seinen Eltern umgezogen ist, führt der Jugendliche ein zurückgezogenes Leben als in sich gekehrter Schüler. Erst als er durch seine Mitschülerin Aya die Liebe zur Literatur wiederentdeckt, scheint er etwas aus sich herauszukommen. Die gemeinsame Begeisterung für Bücher macht aus Aya eine neue Seelenverwandte, der er sich öffnen kann. Allerdings wird die Freundschaft durch Ayas Freund Koji auf eine harte Probe gestellt. Zudem trifft Takao auf eine Bekannte, wodurch alte Wunden aufgerissen werden.

Belastete Freundschaft

Nachdem bereits im Vorgänger der große Schnitt in der Geschichte inklusive Zeitsprung vollzogen wurde, knüpft Die Blumen des Bösen: Aku no Hana Band 4 direkt an das Ende des dritten Mangas an. Takao hat sich mit Aya angefreundet und hat dank ihrer Liebe zu Büchern seine Literaturleidenschaft wiederentdeckt. Allerdings taucht Ayas Freund Koji vor ihrem Haus auf, als Takao zu Besuch ist. Bereits hier zeigt sich, dass die Beziehung von Takao zu seiner Mitschülerin Aya ein wichtiger Handlungsaspekt von Die Blumen des Bösen: Aku no Hana Band 4 ist. Dabei fällt der Psychodrama-Anteil wie schon zum Ende des Vorgängers geringer aus als zuvor, bleibt aber unterschwellig und besonders in einigen Momenten erhalten. Vor allem aber erzählt Mangaka Shuzo Oshimi eine ernste Coming-of-Age-Drama-Geschichte, die stark von Takaos Vergangenheit, seinem Umgang mit dieser und den Lasten, die er mit sich herumträgt, geprägt ist. Doch auch Aya ist weitaus tiefgründiger, als es vielleicht den Anschein hat. Die Schülerin schafft es schon in den ersten Kapiteln eine sichtlich erkennbare Wandlung durchzumachen, wodurch immer deutlicher ihre wahren Gefühle und Ansichten deutlich werden. Gerade hier setzt der Manga auf die gewohnt stark ausgearbeiteten Figuren der Reihe.

Allerdings kommt Die Blumen des Bösen: Aku no Hana Band 4 nicht komplett ohne Psychodrama-Elemente aus. Besonders Takaos Begegnung mit einer alten Bekannten weckt die Schatten der Vergangenheit und die titelgebende Blume des Bösen scheint sich wieder zu öffnen. Hier setzt die Geschichte auf einige gelungene, nachvollziehbare und logische Wendungen, die sowohl die Handlung als auch die Charaktere konsequent voranbringen. Vor allem Takao wächst an den sich ihm stellenden Hindernissen und Herausforderungen, ohne jemals unrealistisch zu wirken oder unpassend für seine Persönlichkeit zu handeln. Dass einige wichtige Faktoren der Reihe lediglich angedeutet oder erwähnt werden, schadet dem Manga nicht, sondern bringt genau die richtige Verbindung zu den vergangenen Ereignissen mit ein. Das trägt gemeinsam mit den glaubhaften Charakteren und der gekonnt inszenierten Beziehung zwischen Takao und Aya viel zur Spannung und zum fesselnden Lesefluss bei. Schließlich gipfelt Die Blumen des Bösen: Aku no Hana Band 4 in einem packenden Cliffhanger, der eine hervorragende Überleitung zum finalen Doppelband darstellt und Neugier auf das Ende der Reihe weckt.

Fazit

Genau betrachtet ist Die Blumen des Bösen: Aku no Hana Band 4 bisher der bodenständigste und friedlichste Manga der Reihe. Der Fokus liegt eindeutig auf der Coming-of-Age-Drama-Geschichte statt auf den Psychodrama-Elementen, die vor allem die Bände zwei und drei ausgezeichnet haben. Negativ wirkt sich das dank der spannend erzählten Handlung, den gut geschriebenen Charakteren und der ernsten, bedrückenden Stimmung jedoch nicht aus. Im Gegenteil. Die ruhigere Geschichte fügt sich gelungen ein und ist eine konsequente Weiterführung von Takaos Leben, der noch immer von seiner Vergangenheit verfolgt wird, aber zugleich etwas in seinem neuen Umfeld für sich entdeckt. Dabei sind es besonders Takao und Aya, aber auch die anderen Figuren, die dafür sorgen, dass sich der Manga lebendig und realistisch anfühlt. Dank des offenen Endes, bin ich bereits gespannt, worauf die Geschichte letztlich hinausläuft und was Takao im finalen fünften Band erwartet.

Kurzfazit: Spannendes Coming-of-Age-Drama mit unterschwelligen Psychodrama-Elementen, das eine konsequente und packende Geschichte mit gut geschriebenen Charakteren erzählt und bis zum Ende fesselt.

Vielen Dank an Manga Cult für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Die Blumen des Bösen: Aku no Hana – Band 4!

Details
Titel: Die Blumen des Bösen: Aku no Hana – Band 4
Originaltitel: Aku no Hana
Genre: Drama, Psychodrama, Thriller, Romantik
Verlag: Manga Cult
Mangaka: Shuzo Oshimi
Seiten: 384
Preis: 15,00 €
ISBN: 978-3-96433-531-9
Verlagsseite: Die Blumen des Bösen: Aku no Hana – Band 4 bei Manga Cult
Erscheinungsdatum: 05. Mai 2022

© Shuzo Oshimi / Kodansha Ltd. / Manga Cult

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