Rezension: Star Wars: Kopfgeldjäger – Zielperson: Han Solo (Comic)

Zusammen mit Dengar heftet sich Valance in Star Wars: Kopfgeldjäger – Zielperson: Han Solo an die Fersen von Boba Fett.

Die einstigen Rivalen Valance und Dengar haben sich in einem brüchigen Bündnis zusammengetan, um den berüchtigten Kopfgeldjäger Boba Fett und dessen wertvolle Fracht zu finden. Während Valance lediglich seinen in Karbonit eingefrorenen, früheren Freund Han Solo retten möchte, verfolgt Dengar eigene Ziele. Allerdings hat Jabba ein hohes Kopfgeld auf Boba Fett ausgeschrieben und weitere Jäger sind hinter ihm her. Auch Valance selbst ist das Ziel einiger zwielichtiger Gestalten, da er als einziger weiß, wo sich das Mädchen Cadeliah, Erbin von zwei rivalisierenden Syndikaten, befindet. Noch ahnen Valance und Dengar nicht, dass in den Schatten eine weitaus größere Gefahr die Unterwelt durcheinanderwirbelt.

Gemeinsame Jagd

Als Teil des großen Star-Wars-Comic-Events Krieg der Kopfgeldjäger, ist Star Wars: Kopfgeldjäger – Zielperson: Han Solo eng mit den anderen Reihen der Crossover-Geschichte verknüpft. Allerdings fällt im Verlauf des Sammelbands, der die US-Bounty-Hunters-Hefte #12-17 beinhaltet auf, dass die Geschichte weit weniger gestückelt und lückenhaft wirkt wie beispielsweise bei Star Wars: Rettet Han Solo. Zu verdanken ist das der weitgehend parallel verlaufenden und etwas unabhängigeren Geschichte. Überschneidungen mit den anderen Star-Wars-Comic-Reihen sind zwar vorhanden, führen aber, abgesehen vom letzten Viertel, zu keinen großen Storylücken. Sogar das Ende ist durchgängig und stets verständlich erzählt. Dennoch ist es, um die gesamte Geschichte von Krieg der Kopfgeldjäger zu kennen, natürlich sinnvoll, auch die anderen Reihen zu lesen. Besonders die Hauptreihe des Crossovers, die in den Panini Monatsheften erschienen ist, hat eine engere Verbindung zum Sammelband.

Bei Star Wars: Kopfgeldjäger – Zielperson: Han Solo gelingt es sehr gut, die große Geschichte des Events mit der Handlung der Kopfgeldjäger-Reihe zu verknüpfen. Das ist natürlich angesichts der Thematik wenig überraschend. Dabei konzentriert sich der Sammelband vor allem auf Valance und Dengar, die aus jeweils persönlichen Gründen versuchen, Boba Fett und dessen wertvolle Fracht zu finden. Ihr Weg ist von Hindernissen, Gefahren, Kämpfen und Wendungen gepflastert. Parallel dazu wird auch die Geschichte von Kopfgeldjägerin T’onga und ihrer Frau Losha weitererzählt. Diese ist im Sammelband sogar etwas enger mit der ursprünglichen Handlung der Kopfgeldjäger-Reihe verknüpft, als Valances Erlebnisse, doch das wird glaubhaft und gelungen begründet. Tatsächlich mausern sich T’onga, Losha und einige weitere Charaktere zu den heimlichen Stars des Sammelbandes und wecken die Hoffnung, dass sie auch künftig größere Rollen einnehmen.

Natürlich wissen auch Valance und Dengar als ungleiches Duo mit einem Zweckbündnis zu überzeugen. Schließlich weichen ihre Sichtweise deutlich voneinander ab und wirkliches Vertrauen kann zwischen ihnen nicht bestehen. Gleichzeitig funktionieren sie gerade deshalb so gut miteinander. Dass zugleich Crimson Dawn in Star Wars: Kopfgeldjäger – Zielperson: Han Solo endlich wirklich bedrohlich wirkt, ist ein weiterer großer Pluspunkt des Sammelbandes. Zwar konnte das Verbrechersyndikat auch in den anderen Comics des Krieg-der-Kopfgeldjäger-Events überzeugen, so gefährlich wie dieses Mal waren sie aber bisher nicht. Das trägt viel zur gesamten Handlung des Crossovers und möglicherweise auch darüber hinaus bei. Das Ende des Sammelbandes verspricht zudem spannende Wendungen und weckt nicht nur das Interesse an der Fortsetzung der Kopfgeldjäger-Reihe, sondern auch an der Weiterführung anderer Star-Wars-Comics.

Fazit

Schon seit dem ersten Sammelband, gehört die Star-Wars-Kopfgeldjäger-Reihe dank der etwas düsteren und ernsteren Ausrichtung zu den akutellen Star-Wars-Comic-Highlights. Star Wars: Kopfgeldjäger – Zielperson: Han Solo trumpft noch einmal auf und erzählt nicht nur die Geschichten um Valance, Dengar, T’onga und Losha spannend weiter, sondern schafft es gleichzeitig auch, den packendsten Handlungsbogen des Crossover-Events Krieg der Kopfgeldjäger zu erzählen. Dank einer parallel verlaufenden und zwar verknüpften, aber trotzdem ausreichend eigenständigen Geschichte, wirkt der Sammelband wesentllich durchgängiger erzählt und lückenloser als beispielsweise Star Wars: Rettet Han Solo. Dennoch sind Kenntnisse der anderen am Event beteiliten Reihen sinnvoll. Star-Wars-Comic-Fans können aber in jedem Fall bedenkenlos zugreifen.

Kurzfazit: Spannender, actionreicher und atmosphärischer Star-Wars-Comic-Sammelband, der sich gut ins Crossover-Event einfügt und trotzdem eine fast lückenfreie, durchgängige Geschichte erzählt.

Vielen Dank an Panini für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Star Wars: Kopfgeldjäger – Zielperson: Han Solo!

Details
Titel: Star Wars: Kopfgeldjäger – Zielperson: Han Solo
Originaltitel: US-Star Wars: Bounty Hunters Vol. III TPB
Genre: Science-Fiction
Verlag: Panini
Autor: Ethan Sacks
Zeichner: Paolo Villanelli
Farben: Arif Prianto, Jesus Aburtov, Edgar Delgado
Seiten: 140
Preis: 17,00 € (Softcover) / 29,00 € (Hardcover)
Verlagsseite: Star Wars: Kopfgeldjäger – Zielperson: Han Solo (Softcover) bei Panini Comics
Star Wars: Kopfgeldjäger – Zielperson: Han Solo (Hardcover) bei Panini Comics
Erscheinungsdatum: 22. Februar 2022

©  Panini/Marvel/Disney/Lucasfilm

Lesetipp: Rezension: Star Wars: Kopfgeldjäger – Im Fadenkreuz (Comic)
Lesetipp: Rezension: Star Wars: Kopfgeldjäger – Für eine Handvoll Credits (Comic)