Anime-Simulcast-Herbstsaison 2019 Teil 2

Anime on Demand, Crunchyroll und Wakanim setzen die Anime-Herbsaison 2019 mit weiteren Simulcast-Neustarts fort.

Im zweiten Teil der Erster-Blick-Reihe zur Anime-Herbstsaison 2019 arbeiten Tiere als Geschäftsmänner, geht es mit (über)durchschnittlichen Fähigkeiten in eine andere Welt, kämpfen Walküren mit Liebe gegen Teufel und wird ein 14-jährige Schüler an einen Dämon verkauft. Dieses Mal mit dabei sind die Serienneustarts Africa Salaryman, Didn’t I Say to Make My Abilities Average in the Next Life?!, Val x Love und Welcome to Demon School! Iruma-kun.

Africa Salaryman (Africa no Salaryman)

Studio: HOTZIPANG
Genre: Comedy, Slice of Life
Termin: 06. Oktober 2019
Stream bei Wakanim

Worum geht’s?
Löwe, Tukan und Echse stellen sich den Herausforderungen an moderne japanische Geschäftsleute. Unzumutbare Projekte, Lohnkürzungen, der allgemeine Alltag, Familie und allerlei mehr wartet auf die Drei. Dabei hauen sie sich ihre Schimpftiraden um die Ohren und zeigen allerlei Verschrobenheiten.

Ersteindruck
Vermenschlichte Tiere als Angestellte einer Firma in einer Comedy-Serie? Africa Salaryman kann auf den ersten Blick mit einem zumindest etwas eigenständigen Szenario punkten. Leider überzeugt die erste Episode dafür kaum. Der Humor funktioniert nicht und Tukan, der die meiste Zeit im Mittelpunkt der zusammenhängenden Kurzgeschichten eines Tages steht, ist höchst unsympathisch. Da helfen auch Löwe, der zu wenig charakterisiert wird, um einen Eindruck zu gewinnen und der etwas bessere, aber auch nicht gerade interessante Echsenmann nicht. Dazu gesellt sich eine zeitweise anstrengende, manchmal nervige und nur selten etwas unterhaltsame Geschichte rund um Tukan, seine Konfrontation mit zwei Oberschülerinnen und einen Date-Abend. Obwohl ich den meisten Serien eine zweite Chance gönne, wird das bei Africa Salaryman eher nicht der Fall sein.

Didn’t I Say to Make My Abilities Average in the Next Life?! ^(Watashi, Nouryoku wa Heikinchi de tte Itta yo ne!)

Studio: project No.9
Genre: Fantasy, Comedy, Abenteuer
Termin: 07. Oktober 2019
Stream bei Crunchyroll

Worum geht’s?
Kurihara Misato war aufgrund ihrer hohen Begabung immer alleine und konnte ihr Leben nicht so führen wie sie es wollte. Als sie bei einem Unfall stirbt und in einer anderen Welt wiedergeboren wird, wünscht sie sich von Gott nichts anderes, als ein vollkommen normales Leben. Aber die neue Welt ist anders als alles was Kurihara bisher kannte und somit auch die durchschnittlichen Fähigkeiten der Bewohner. Als junges Mädchen Mile versucht sie nichts mehr, als ein gewöhnliches, einfaches Leben zu führen.

Ersteindruck
Didn’t I Say to Make My Abilities Average in the Next Life?! hat mich mit der ersten Episode überraschend gut unterhalten. Bereits zuvor habe ich mit einer der interessanteren Isekai-Serien gerechnet. Das neue Leben von Kurihara Misato als Mile fällt unerwartet locker aus. Die Episode beginnt mit Miles Ankunft in der Hauptstadt des Königreichs Tils. Da sie noch ein paar Tage hat, bevor sie zur Hunter-Schule muss, quartiert sie sich in einer Herberge ein und erkundet die Stadt. Auf diese Weise wird Mile gut vorgestellt und schnell entwickelt sich ein Gefühl für das zwölfjährige Mädchen, das in Wahrheit eine wiedergeborene Oberschülerin ist. Zugleich werden die drei weiteren Hauptfiguren vorgestellt, in dem Mile ihnen zufällt begegnet und kurze Interaktionen zwischen ihnen stattfinden. Zum Abschluss wird noch ein wenig Spannung durch Miles Suche nach Lenny, der Tochter der Herbersbesitzer, eingebaut und damit verbunden darf die Protagonistin ihre übermächtigen Fähigkeiten zeigen. Dank eingestreuter, aber niemals trockener, Erklärungen wird mehr über Mile, ihre Wiedergeburt sowie die Herkunft ihrer Fähigkeiten verraten. Angereichert ist die Episode noch mit einer angenehmen Prise Humor, die sich gut einfügt und zur angenehmen Atmosphäre beiträgt. Natürlich inklusive kleinerer Klischeeverarbeitungen bezüglich Anime und Isekai. Damit bietet Didn’t I Say to Make My Abilities Average in the Next Life?! eine funktionierende Mischung, die mich unterhalten hat, weshalb die Serie für mich zu den besseren Genre-Vertretern der Herbstseason 2019 gehört. Dennoch bleiben die üblichen Elemente vorhanden, so dass im Kern eine typische Isekai-Serie zu erwarten sein dürfte. Nur eben mit sympathischen Figuren, einer schönen Stimmung und genau dem richtigen Humor.

Val x Love

Studio: Hoods Entertainment Inc.
Genre: Action, Comedy, Ecchi
Termin: 05. Oktober 2019
Stream bei Anime on Demand

Worum geht’s?
Takuma hat es nicht leicht. Aufgrund seines furcherregenden Ausehens haben Mitschüler und Lehrer Angst vor ihm. Das kann in so manch unangenehmer Situation enden. Alleine konzentriert sich Takuma deshalb aufs lernen, bis er von Odin erfährt, dass das Ende der Welt naht. Gemeinsam mit den neun Walküren soll Takuma beweisen, dass er die Welt mit Liebe und dem Austausch von Intimitäten retten kann.

Ersteindruck
Die Manga-Adaption Val x Love erfüllt bereits in der ersten Episode zahlreiche Ecchi- und Harems-Klischees. Hauptcharakter Takuma trägt in der Schule den Spitznamen Teufel und wird aufgrund seines Aussehens gefürchtet. Deutlich wird das zu Beginn durch einen Schüler, der aus dem Fenster springt, um Takuma zu entgehen, dabei ist dieser bloß von seinem Platz im Klassenzimmer aufgestanden. Bereits seit der Grundschule geht es ihm so, weshalb Takuma eine Sozialphobie entwickelt hat und lieber lernt als sich mit anderen Menschen zu umgeben. Die Walküren, von denen drei früh vorgestellt werden und etwas Klassenkameradin, Schülersprecherin oder berühmtes Teenager-Idol sind, wohnen in der ersten Episode bereits bei Takuma. Sehr zu seinem Missfallen, will er doch nur alleine sein. Natürlich überrascht er die bereits angesprochenen Mädchen Natsuki, Itsuyo und Mutsumi versehentlich beim Umziehen – inklusive peinlicher Missgeschicke. Alles soweit bekannt, genauso die Charaktertypen. Von der Tsundere über die offenherzig-freizügige und faule bis zur sorgenden großen Schwester ist alles vertreten. Sogar die mysteriöse Walküre, die Takuma ablehnt und deshalb noch nicht bei ihm, darf natürlich nicht fehlen. Genauso wenig wie ein erster Kampf gegen einen Teufel, bei dem Natsukis Kräfte auf erotische Weise erweckt werden. Alles soweit Standard also. Trotzdem muss Val x Love deshalb nicht schlecht sein. Wer etwas mit Action-Ecchi-Komödien anfangen kann, sollte zumindest in die Serie reinschauen. Mich hat die erste Episode ausreichend unterhalten, viel mehr als das Gebotene habe ich im Vorfeld allerdings auch nicht erwartet.

Welcome to Demon School! Iruma-kun (Mairimashita! Iruma-kun)

Studio: Bandai Namco Pictures
Genre: Comedy, Fantasy
Termin: 05. Oktober 2019
Stream bei Crunchyroll

Worum geht’s?
Suzuki Iruma ist überaus hilfsbereit. Egal ob darum gebeten oder nicht, er ist sofort zur Stelle, wenn Unterstützung benötigt wird. Allerdings ändert sich sein Leben, als er plötzlich im Reich der Dämonen landet. Verkauft von seinen eigenen Eltern an den Leiter seiner neuen Schule, der sich selbst zu Suzukis Großvater ernennt. Der immer freundliche und zuvorkommende Schüler muss nun beweisen, wie er in seinem neuen Leben voller furchterregender und eigenartiger Geschöpfe zurecht kommt.

Ersteindruck
Armer Iruma, gerade noch ackert er sich auf einem Fischereischiff ab und im nächsten Moment findet er sich in den Fängen eines Dämons wieder. Lange lässt sich Welcome to Demon School! Iruma-kun nicht Zeit, um den Protagonisten in sein neues Leben zu entlassen. Für Iruma wenig überraschend, haben ihn seine Eltern verkauft und deshalb landet er in der Dämonenwelt. Dort drückt sein neuer Opa genau die richtigen Knöpfe, um Irumas Einwilligung zu erhalten und schon am nächsten Tag beginnt der erste, abgedrehte Schultag inklusive allerlei verrückter Gestalten. Welcome to Demon School! Iruma-kun präsentiert sich von Anfang an als locker-leichte Fantasy-Komödie, die mit einem farbenfrohen und verspielten Charakterdesign auffällt und vor allem Shonen-Fans ansprechen dürfte. So gibt es in Episode eins neben Charakter- und Storyeinführung ein wenig erste Action sowie diverse abgedrehte Situationen, bei denen unweigerlich die Frage aufkommt, wie Iruma sein Leben in der Dämonenwelt und speziell an der Schule überleben soll. Gerade aufgrund der angenehm leichtgängigen Stimmung und der durchaus amüsanten Geschichte, die sich nicht sonderlich ernst zu nehmen scheint, hat Welcome to Demon School! Iruma-kun das Potenzial als kurzweilige Fantasy-Comedy-Serie zu unterhalten. Sofern das Charakterdesign und die aktive und hektische Art der Serie nicht abschrecken, sollten Genre-Fans unbedingt reinschauen.