Rezension: To Love Ru: Darkness – Vol. 1 (Blu-ray)

Nach fast genau einem Jahr Pause setzt FilmConfect mit To Love Ru: Darkness Volume 1 die verrückte Comedy-Ecchi-Serie fort.

Als wäre sein eigentliches Gefühlschaos mit Lala und Haruna nicht genug, hat ein Missgeschick von Rito dazu geführt, dass er der Mehrzahl seiner Freundinnen, Klassenkameradinnen und anderen weiblichen Bekannten ein Liebesgeständnis gemacht hat. Nur die Person, für die es mit Lalas Aufforderung gedacht war, hat es nicht mitbekommen: Haruna. Als wäre Ritos Leben dadurch nicht kompliziert und chaotisch genug, fasst Momo, die jüngere Schwester von Ritos außerirdischer quasi Verlobten Lala, den Entschluss einen Harem für den Oberschüler aufzubauen. Auf diese Weise könnte er zahlreiche Mädchen und Frauen in seinem Umfeld glücklich machen – einschließlich Lala, Haruna und Momo selbst. Doch damit nicht genug. Eine mysteriöse Person versucht die ehemalige außerirdische Auftragskillerin Yami, bekannt als Goldene Finsternis, wieder auf den Pfad der Dunkelheit zu ziehen. Natürlich gerät Rito zwischen die Fronten. Zu allem Überfluss wird er auch noch regelmäßig in peinliche Situationen mit leicht bekleideten Mädchen gezogen.

Veränderungen

Genauso wie in der zweiten Manga-Reihe Love Trouble Darkness von Saki Hasemi und Kentaro Yabuki offenbart To Love Ru: Darkness direkt zu Beginn, dass sich die Rollenverteilung etwas verlagert hat. So rückt Lala deutlich in den Hintergrund und muss ihrer Schwester Momo, der Goldenen Finsternis Yami und dem neuen Charakter Mea die Position als Hauptfigur an Ritos Seite überlassen. Obwohl das für willkommene Erfrischung innerhalb der Reihe sorgt, entstehen auch kleinere Widersprüche. Etwa, weshalb Lala sich nicht mehr Nachts zu Rito schleicht oder warum sie nicht mehr regelmäßig bei ihm ist, wie es in den ersten beiden Staffeln noch vorwiegend der Fall war. Stattdessen ist es Momo, die sich an Rito klammert und ihn nachts oder morgens überrascht. Das passt zwar zur Geschichte der dritten To-Love-Ru-Staffel, sorgt aber für kleinere Ungereimtheiten im Bezug auf bisherige Charakterisierungen oder Gegebenheiten.

Obwohl das Kennern der Reihe auffällt, ist es letztlich nicht störend, da Momo als neue Protagonistin genauso funktioniert wie die Geschichte. Bereits in der zweiten Manga-Reihe war es außerdem so, dass Momo und Yami in den Mittelpunkt gerückt sind, weshalb sich die Serie an die Vorlage hält. Das sorgt auch für interessante Aspekte, da sich Momo doch recht deutlich von Lala unterscheidet und mit Yami einer der interessantesten Charaktere der Vorgängerstaffeln mehr Aufmerksamkeit erhält. Da ist es auch zu verkraften, das liebgewonnene Figuren wie Lala oder Haruna nur noch kleine Auftritte haben oder wie etwa Zastin höchstens noch am Rande erwähnt werden. Immerhin versteht es To Love Ru: Darkness das Ensemble gekonnt einzusetzen und dabei für die üblichen peinlichen Missgeschicke und ungewollten Verwicklungen rund um Rito zu sorgen. Auch wenn diese deutlich seltener vorkommen als bisher. Besonders in Bezug auf gleich mehrere Mädchen aus dem Umfeld des Oberschülers. Stattdessen fokussieren sich die ersten vier Episoden der zwölfteiligen dritten To-Love-Ru-Serie auf die Schaffung der neuen Grundlagen, Vorstellung des neuen wichtigen Charakters Mea sowie einige spezieller Momente.

Die gewohnten Stärken bleiben für To-Love-Ru-Fans erhalten. Noch immer gibt es zahlreiche Szenen in denen geschmunzelt werden darf. Ergänzt wird das wie gewohnt durch eine gehörige Ecchi-Portion. Allerdings verzichtet Studio Xebec auf die üblichen Effekte in Form von Schatten, Dampf oder Licht, die die Nacktheit der Mädchen verdeckt. Zumindest die Brüste sind – und das nicht selten – immer wieder offen zu betrachten, wodurch To Love Ru: Darkness noch etwas zeige freudiger erscheint als es bereits bei Motto To Love Ru im Vergleich zur ersten Staffel der Fall war. Dabei gibt es natürlich auch Ausnahmen, aber im allgemeinen wirkt der Erotikanteil etwas eindeutiger als noch zuvor und auch die sexuellen Anspielungen scheinen zugenommen zu haben. Negativ ist das jedoch nicht gemeint, da der Ecchi-Faktor an sich ungefähr auf dem Niveau der ersten Staffel liegt, sich nur etwas anders ausdrückt und gleichzeitig gut zur Geschichte und besonders Momos Harems-Plan passt.

Auffällig ist, dass der Humor abgenommen hat und gerade durch Yami, aber auch Momo und Mea eine etwas ernstere und sogar düstere Stimmung aufkommt. To Love Ru: Darkness grenzt sich auf diese Weise erkennbar von den ersten beiden Staffeln ab, ohne den bekannten Weg zu sehr zu verlassen oder liebgewonnene Elemente aufzugeben. Allerdings profitiert die dritte To-Love-Ru-Serie deutlich von der etwas tiefgründigeren Charakterisierung der weiblichen Hauptfiguren, auch wenn diese niemals wirklich anspruchsvoll wird. Bedauerlich ist lediglich, dass gemeinsam mit dem Humor auch die verrückte Abgedrehtheit geringer ausfällt – und das trotz der Fähigkeiten wichtiger Figuren. Hier ist dann doch erkennbar, welchen Einfluss Lala auf den Stil der ersten beiden Staffeln hatte. Dennoch fällt To Love Ru: Darkness im Vergleich zu den Vorgängern nicht schlechter aus, sondern bloß anders, was der Serie gut zu Gesicht steht und durch die klare Abgrenzung sogar erfrischend und auflockernd ist. Gut unterhalten können die vier Episoden von Volume 1 definitiv und Franchise-Fans dürften sich sowieso auf die dritte Staffel, die Animationstechnisch noch einmal zulegt und erkennbar vom HD-Bild der Blu-ray profitiert, freuen. Anzumerken sei noch, dass die deutsche Synchronisation insgesamt gelungen ist.

Fazit

Endlich geht es mit der To-Love-Ru-Reihe weiter. Da ich bereits wusste, dass die dritte Staffel bei den Hauptfiguren einen Wechsel vollzieht, haben mich die größeren Rollen von Momo und Yami sowie Neuling Mea nicht überrascht. Trotzdem kommen besonders Lala und Haruna etwas zu kurz. Die beiden wichtigsten Mädchen in Ritos Leben sind mir in den ersten beiden Serien ans Herz gewachsen und aufgrund der nur noch recht kleinen Auftritte fehlen sie mir etwas. Auch ergeben sich daraus kleinere Kontinuitätslücken hinsichtlich Lalas Verhalten Rito gegenüber. Zwar könnte hierfür sogar ein Grund angebracht werden, aber das bleibt aus. Dennoch hat mir To Love Ru: Darkness Volume 1 gefallen. Momo ist durch ihre etwas intrigantere und nicht so verspielte Art anders als Lala und verleiht im Einklang mit Yami und ihrem doch eher ernsten Hintergrund der Serie eine etwas andere Stimmung. Diese passt hervorragend, so dass mich auch der etwas geringere Humorfaktor nicht gestört hat. Schließlich kommt durch die Geschichte im Gegensatz zu Motto To Love Ru wirklich Spannung auf, wodurch mein Interesse am weiteren Verlauf der Serie geweckt ist. Damit schafft es To Love Ru: Darkness sich etwas von den Vorgängern zu lösen und einen eigenen Weg einzuschlagen, ohne sich zu weit von der Reihe zu lösen. Das ist gut so, da dadurch eine erfrischende Note geschaffen wird, die stark zum Unterhaltungswert beiträgt. To Love Ru: Darkness steht den ersten beiden Staffeln in nichts nach und Fans sollten sich den Auftakt nicht entgehen lassen.

Kurzfazit: Trotz kleinerer Kontinuitätslücken und geringerem Abgedrehtheitsfaktor bleibt To Love Ru: Darkness der gewohnt gute Mix aus Comedy-Harems-Ecchi-Romantik mit liebenswerten Figuren, der gut zu unterhalten weiß, erhält aber zusätzlich eine unerwartet ernste Note.

Vielen Dank an FilmConfect für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von To Love Ru: Darkness – Vol. 1!

Details
Titel: To Love Ru: Darkness – Vol. 1
Originaltitel: To Love-Ru: Trouble – Darkness
Genre: Comedy, Ecchi
Regie: Atsushi Ōtsuki
Studio: Xebec
Produktionsjahr: 2012
Laufzeit: ca. 80 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch (DTS-HD Master Audio 2.0)
Untertitel: Deutsch
Bonus: Booklet
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 16
Erscheinungstermin: 16. März 2018
Herstellerseite: FilmConfect Anime

Bilder Copyright Xebec / FilmConfect

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