Rezension: Invisible Joe – Band 3 (Manga)

Invisible Joe Band 3 erzählt das spannende, actionreiche Finale der Geschichte und enthüllt einige Geheimnisse.

Joe, Katase und Mizuno werden während des Schulfestes von einem Pskyer angegriffen, der die Macht hat, die Gravitation zu beeinflussen. Allerdings sind sie keine zufälligen Ziele. Mizuno und der als Gravity Pato bekannte Angreifer haben eine gemeinsame Vergangenheit. Überrascht und ohne Chance gegen die Kräfte des ihm bisher unbekannten Pykers, muss Joe mit ansehen, wie Katase entführt wird. Nur dank Mizuno und ihrer eigenen Kräfte überlebt er. Kurz darauf erfährt er nicht nur die wahnsinnigen Pläne von Pato, sondern auch welche Verbindung er zu Mizuno hat. Dabei enthüllt seine Chefin Joe auch ihre Geheimnisse und den Grund, weshalb sie ihn gezwungen hat für sie zu arbeiten. Können die beiden gemeinsam mit Imaichi Katase retten und Pato aufhalten?

Endkampf

Der Abschlussband von Invisible Joe knüpft direkt an das Ende des Vorgängers an und enthüllt wer und weshalb Joe, Katase und Mizuno während des Schulfests angegriffen werden. Allzu lange Zeit lässt sich der Manga dabei erneut nicht. Das Erzähltempo der Geschichte ist ausgesprochen hoch, wirkt aber zu keiner Zeit gehetzt. Viel mehr schreitet die Handlung in einer angemessenen Geschwindigkeit voran und lässt dennoch genügend Platz, um offene Fragen der Reihe zu beantworten und lose Fäden aufzugreifen und mit dem großen Ganzen zu verknüpfen. Im Gegensatz zu den ersten beiden Bänden, konzentriert sich das Finale ausschließlich auf den Antagonisten Pato und die damit endlich thematisierte Vergangenheit von Mizuno, ihre Gründe für Joes erzwungene Aufträge und auch Katases Verbindung zu all dem.

Erzählt wird das zu einem Teil in Rückblenden oder auch in den gut funktionierenden Dialogen, die in manchen Momenten stark zur Charakterzeichnung und -entwicklung beitragen. Besonders Mizuno erhält zu Beginn des Bandes mehr Persönlichkeit und Tiefe. Das wiederum führt dazu, dass man sie trotz der teils unverzeihlichen Maßnahmen und Dinge die sie Joe angetan hat, auf gewisse Weise verstehen kann. Allgemein schafft es Autor Muneyuki Kaneshiro zum Finale, das Team aus Joe, Mizuno und Imaichi nicht nur sympathischer, sondern auch interessanter zu gestalten. Nur allzu gerne begleitet man sie bei ihrer letzten Mission und ihrem Kampf gegen den Gravitations-Psyker Pato. Dieser wiederum wird trotz der eingeschränkten Möglichkeiten als gelungener, wenn auch etwas stereotypischer Antagonist und wahre Bedrohung charakterisiert. Dennoch reicht die Seitenzahl des Mangas kaum aus, um ihn angemessen in Szene zu setzen, so dass die Konfrontation zumindest zeitweise nur wie ein Hindernis auf dem Weg der Protagonisten zum Ende der Geschichte wirkt.

Das ist allerdings nicht ausschließlich negativ zu verstehen. Die Ausrichtung von Invisible Joe auf nur drei Bände ist eine überaus sinnvolle Entscheidung. Es zeigt sich, wie stark eine Geschichte von einer Limitierung profitieren kann. Das Finale stellt den eindeutigen Höhepunkt der Reihe dar. Furios, ereignisreich, schnell, gewohnt gut inszenierte Action und starker Charaktermomente beweist die Reihe noch einmal alle Stärken und schafft es sich sogar ein wenig von der üblichen Durchschnitts-Genre-Kost abzuheben. Besonders das Ende weiß zu überzeugen, da Autor Muneyuki Kaneshiro hier wirklich einen zumindest in Teilen unerwarteten Abschluss gefunden hat. Mit so mancher Entwicklung rechnet man nicht oder erwartet zumindest nicht, dass sie wirklich so eintritt. Das wertet Invisible Joe als Reihe noch einmal deutlich auf. Doch obwohl das Ende so gut gelungen ist und die Ausrichtung auf drei Mangas sinnvoll ist, bleibt schließlich der Wunsch hängen, weiter lesen zu können. Und das ist vielleicht das größte Lob, das man Autor Muneyuki Kaneshiro und Zeichner Sera Kesera machen kann.

Fazit

Bereits oben habe ich es erwähnt: Invisible Joe ist ein gutes Beispiel dafür, wie sinnvoll es manchmal sein kann, eine Reihe nicht endlos oder über zu viele Bände zu ziehen. Die Geschichte von Joe, Mizuno, Katase und Imaichi wurde angenehm schnell erzählt und wirkte trotzdem nicht gehetzt. Das gilt besonders für den temporeichen dritten Band, der den Höhepunkt der kurzen Reihe darstellt. Furios gelingt es Autor Muneyuki Kaneshiro ein Finale zu erzählen, dem es sogar gelungen ist, mich in einigen wichtigen Punkten zu überraschen. Doch auch sonst versteht es der Abschlussband zu überzeugen und zu unterhalten. Sei es durch die interessante Vergangenheit von Mizuno, den zwar etwas stereotypischen, aber dafür passend verrückt-mächtigen Antagonisten Pato oder die von Zeichner Sera Kesera gewohnt gut inszenierte Action mit all den unterschiedlichen Fähigkeiten der Charaktere. Im Kern bleiben sogar einige tiefgründigere Fragen, die den zweiten Band ausgezeichnet haben, erhalten. Besonders jene, danach, was einen Helden ausmacht. Allgemein betrachtet ist Invisible Joe Band 3 nicht nur ein würdiger Abschluss der Reihe, sondern auch angenehmer, fesselnder Lesestoff für Zwischendurch, dem es sogar gelingt den Wunsch nach einer Fortsetzung zu wecken.

Kurzfazit: Überzeugendes Finale, das gleichzeitig den spannenden, fesselnden Höhepunkt der Reihe darstellt und mit gewohnt guter Action, einer starken Charakterdarstellung und unerwarteten Entwicklungen unterhält.

Vielen Dank an Panini Manga für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Invisible Joe – Band 3!

Details
Titel: Invisible Joe – Band 3
Genre: Mystery, Horror
Verlag: Panini Manga
Autor: Muneyuki Kaneshiro
Zeichnungen: Sera Kesera
Seiten: 196
Preis: 7,99 €
ISBN: 978-3-7416-0225-2
Verlagsseite: Invisible Joe – Band 3 bei Panini Manga
Erscheinungsdatum: 28. März 2017

Bilder Copyright Panini Manga

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