Rezension: Dark Zero Band 1: Die schwarze Sphäre (Comic)

Bei einer Initiation gelüftete Geheimnisse, verändern in Dark Zero Band 1: Die schwarze Sphäre das Leben der jungen Nica.

Die Galaxie wird von der tyrannischen Kaiserin und ihrem Imperium kontrolliert. Weit entfernt von der Hauptwelt, wird die Macht der Kaiserin durch ihre unterdrückerischen Barone sichergestellt. Auf dem abgelegenen Eisplaneten Aronn lebt die junge Nica mit ihrem Onkel Rolf. Als Eisfarmer müssen sie ein entbehrungsreiches Leben führen. Nur die Initiation verspricht ein besseres Leben. Dabei handelt es sich um ein tödliches wie barbarisches Spektakel, das zum Vergnügen der imperialen Bevölkerung in der gesamten Galaxie übertragen wird. Bei der nächsten Initiation, soll auch Nica teilnehmen und ihr Leben aufs Spiel setzen. Doch es kommt zu einem Vorfall, der alles verändert. Derweil wird weit entfernt von Aronn mitten im Nirgendwo eine mysteriöse Sphäre von imperialen Wissenschaftlern untersucht.

Schicksalhafte Veränderungen

Als Auftakt der zweiten von Chris Noeth geschriebenen neue Comic-Reihe beim Splitter Verlag nach Maya, erzählt Dark Zero Band 1: Die schwarze Sphäre von der jungen Nica, die auf dem Eisplaneten Aronn bei ihrem Onkel Rolf aufgewachsen ist. Bereits die ersten Seiten zeigen eindrucksvoll wie stilsicher und stimmungsvoll der Science-Fiction-Comic ist. Nica wird eindrucksvoll bei der Jagd auf ein sogenanntes Traxx gezeigt. Dieser Rattenfisch soll als Essen für sie und ihren Onkel dienen. Dass sie kampfstark ist darf sie direkt im dynamisch und brachial inszenierten Kampf gegen einen ganzen Schwarm der kleinen Bestien unter Beweis stellen. Spätestens bei ihren unweigerlich an Lichtschwerter erinnernden Waffen, wird endgültig deutlich, dass Dark Zero von Star Wars inspiriert ist. Entsprechend überrascht es nicht, dass ein tyrannisches Imperium und eine gnadenlose Kaiserin über die Galaxis herrschen. Skrupellose Barone sorgen in den abgelegenen Regionen dafür, dass die Macht des Imperiums zweifelsfrei ausgeübt wird.

Allerdings ist Dark Zero Band 1: Die schwarze Sphäre keine bloße Kopie des bekannten Space-Opera-Saga. Vielmehr zeigt Chris Noeth’ Geschichte trotz Gemeinsamkeiten auch viel Eigenständigkeit. Entsprechend kann hier von inspirierter Hommage gesprochen werden. Und das obwohl Nica in einigen Punkten durchaus an Luke Skywalker erinnert. Doch Dark Zero ist weitaus brutaler, blutiger und gnadenloser als Star Wars. Schon im Kampf mit den Traxx geht Nica ohne Rücksicht vor, schwingt ihre Waffen und zerteilt sie kleinen Bestien. Später werden Menschen brutal zerteilt und Gedärme sowie Körperteile fliegen durch die Gegend. Allerdings setzt Dark Zero Band 1 nicht zum Selbstzweck auf eine blutige Darstellung, sondern vermittelt damit vielmehr einen gelungenen Realismus. Entsprechend wird auch nicht auf gelegentlich nackte Haut oder eine harte Sprache verzichtet. Das fügt sich jedoch gut zusammen und verleiht Dark Zero Band 1 gemeinsam mit der spannenden Erzählweise einen angenehm fesselnden Lesefluss.

Zudem weiß Dark Zero Band 1 mit interessanten Charakteren zu überzeugen. Nica ist eine sympathische, ausreichend vielschichtige Hauptfigur, die bereits im ersten Band der Science-Fiction-Reihe einiges erlebt und mit Schicksalsschlägen zurechtkommen muss. Parallel rückt die Geschichte immer wieder die Ereignisse rund um die abgelegene Forschungsstation Gravestone sowie das imperiale Schiff Mantis in den Mittelpunkt. Auch hier zeigt der Science-Fiction-Comic einige Nebenfiguren mit viel Potenzial. Es ist bereits zu erahnen, dass die Handlungsstränge im Laufe der auf drei Bände ausgelegten Reihe miteinander verflochten werden. Dabei weiß die Geschichte bereits mit einigen gelungenen Wendungen, die viel zur Spannung beitragen, zu überzeugen. Abgerundet wird Dark Zero Band 1 von dynamischen, lebhaften Zeichnungen, die jede Szenen hervorragend wiedergeben und zugleich mit Panelaufbau und Darstellungen die Geschichte gekonnt unterstützen.

Fazit

Dark Zero Band 1: Die schwarze Sphäre hat mich als Star-Wars- und Science-Fiction-Fan schnell gepackt. Dabei ist die Geschichte von Chris Noeth zwar eindeutig von dem großen Space-Opera-Franchise inspiriert, zeigt aber im ersten Band zahlreiche eigene Ideen. Von der ersten Seite an spannend, versteht es Dark Zero Band 1 mit gelungenen Wendungen sowie einer fesselnden Erzählweise stimmungsvolle Science-Fiction-Comic-Unterhaltung zu bieten. Dazu tragen neben der abwechslungsreichen Geschichte auch die vielschichtigen Charaktere maßgeblich bei. Vor allem Nica kann als Protagonistin überzeugen, doch auch die zahlreichen Nebenfiguren fügen sich gut in die Handlung ein und zeigen genau das richtige Maß an Potenzial. Nach dem offenen Ende, kann ich es kaum erwarten, wie die Geschichte weitergeht. Science-Fiction-Comic-Fans sollten Dark Zero Band 1 zumindest näher anschauen.

Kurzfazit: Stimmungsvoller Science-Fiction-Comic, der mit spannender Geschichte, lebendiger Erzählweise, vielschichtigen Charakteren und blutig-dynamischer Inszenierung packende Genre-Unterhaltung bietet.

Vielen Dank an Splitter Verlag für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Dark Zero Band 1: Die schwarze Sphäre!

Details
Titel: Dark Zero Band 1: Die schwarze Sphäre
Genre: Action, Science-Fiction, Space Opera
Verlag: Splitter Verlag
Idee & Szenario: Chris Noeth
Zeichnungen: Jethro Morales
Farben: Bryan Valenza, Vagrant
Seiten: 64
Preis: 18,00 €
Verlagsseite: Dark Zero Band 1: Die schwarze Sphäre bei Splitter Verlag
Erscheinungsdatum: 13. Dezember 2023

© Splitter Verlag / Chris Noeth / Jethro Morales

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