Rezension: Fate/kaleid liner Prisma Illya: Vow in the Snow (Blu-ray)

Shirou Emiya will in Fate/kaleid liner Prisma Illya: Vow in the Snow seine kleine Schwester Miyu vor ihrem Schicksal schützen.

Seit Shirou Emiya und sein mittlerweile verstorbener Ziehvater Kiritsugu die kleine Miyu bei sich aufgenommen haben, sind fünf Jahre vergangen. Damals hat eine Katastrophe weite Teile der Stadt zerstört, weshalb nur noch wenige Menschen in der Region leben. Aufgrund ihrer außergewöhnlichen Kräfte, ist Miyu immer ohne Kontakt zur Außenwelt aufgewachsen. Shirou weiß, dass Miyu der Schlüssel zur Rettung der Menschheit ist. Aber durch ihre gemeinsame Zeit sind sie als Bruder und Schwester immer mehr zusammengewachsen. Doch noch bevor er Miyus Wünsche erfüllen kann, wird sie als Opfer für den Krieg um den Heiligen Gral entführt. Nun muss Shirou eine schwere Entscheidung treffen und die Grenze zwischen Gerechtigkeit und unmenschlichen Taten verschwimmt immer mehr.

Düstere Vergangenheit

Fate/kaleid liner Prisma Illya: Vow in the Snow ist ein Prequel zu den vier Serienstaffeln und erzählt die Vorgeschichte von Miyu mit Fokus auf ihren Bruder Shirou Emiya. Gleichzeitig ist der etwa neunzig Minuten lange Film damit eine Fortsetzung von Fate/kaleid liner Prisma Illya 3rei!! und greift in den zwölf Episoden aufgeworfene Fragen auf. Entsprechend eignet sich Vow in the Snow trotz der Rückblick-Geschichte am besten als Anschluss an die vier Fate/kaleid-liner-Prisma-Illya-Staffeln. Statt Illya, Miyu und den anderen, ist jedoch wie erwähnt Shirou Hauptfigur von Vow in the Snow. Dabei greift der Film gelegentlich auf Elemente aus Fate/stay night zurück, setzt sie aber angepasst um, so dass für Fans des Franchises genauso wie bei Verweisen auf die Illya-Staffeln nostalgische Gefühle geweckt werden.

Doch Vow in the Snow steht meist für sich und bietet eine spannende Geschichte, die zugleich Geheimnisse der Illya-Serie lüftet und eine alternative Version von Shirou und somit Fate/stay night zeigt. Als Adoptivsohn von Kiritsugu Emiya, hat Shirou einen festen Gerechtigkeitssinn entwickelt und will unbedingt als Held die Menschen beschützen. Gemeinsam werden sie Zeuge einer großen Katastrophe in der Stadt Fuyuki. In der Nähe des entstandenen Kraters finden sie das Mädchen Miyu, dem besondere Kräfte zugesprochen werden und die scheinbar perfekt für Kiritsugus Pläne geeignet ist. Bereits hier zeigt sich, dass Miyu von anderen Menschen als Objekt der Macht betrachtet wird. Gleichzeitig gelingt es dem Film, auf recht einfache, aber glaubhafte Weise, eine Bindung zwischen Shirou und Miyu aufzubauen. Es ist nachvollziehbar, dass sie langsam zusammenwachsen und eine Bruder-Schwester-Beziehung aufbauen.

Spannende Entwicklungen

Allerdings fällt auch auf, dass Vow in the Snow mit neunzig Minuten nur begrenzte Zeit hat. Entsprechend schnell werden manche Handlungsaspekte abgehandelt. Während sich für den Prolog der Geschichte einige Zeit genommen wird und auch der Sprung über mehrere Jahre gut funktioniert, fällt das letzte Drittel in Teilen offenkundig bewusst zusammengefasst aus. Negativ wirkt sich das jedoch nicht aus. Es ist durchaus sinnvoll, nicht sämtliche Kämpfe ausführlich abzuhandeln, zumal auch so ausreichend effektreich inszenierte Action garantiert ist. Außerdem wird dadurch noch deutlicher, dass bei Vow in the Snow Handlung und Figuren im Mittelpunkt stehen. Das gilt neben Shirou und Miyu auch für Julian und Sakura. Letztere hat in Fate/kaleid liner Prisma Illya bisher keine wirkliche Rolle gespielt, wird nun aber hervorragend genutzt und hat auch großen Einfluss auf die Geschichte und besonders Shirous Entwicklung. Allgemein gelingt es sehr gut, Shirou glaubhaft vom unbedarften Jungen zu jenem gezeichneten Kämpfer werden zu lassen, der in Fate/kaleid liner Prisma Illya 3rei!! sein Debüt gefeiert hat.

Bis zum gelungenen Ende, das zusätzlich von einigen Nachabspannszenen profitiert, versteht es Vow in the Snow auf diese Weise zu fesseln. Die spannende Geschichte weckt früh das Interesse und lässt bis zum hervorragend inszenierten Finale nicht mehr los. Allerdings wird auch deutlich, dass der Film eine Vorgeschichte ist. Dennoch kann Vow in the Snow auch für sich stehen und als Einstieg in die Illya-Serien verwendet werden. Sinnvoller ist der Film jedoch als Prequel nach den vier Staffeln. Dank hochwertiger und flüssiger Animationen, einer großartigen Atmosphäre, stimmungsvoller Sound- und Musikuntermalung sowie erstklassigen deutschen Synchronisation, überzeugt Vow in the Snow auch audiovisuell. Gerade für Fans von Fate/kaleid liner Prisma Illya, ist der Film Pflicht und zugleich Vorbereitung auf Fate/kaleid liner Prisma Illya: Licht Nameless Girl, die Fortsetzung der vierten Staffel.

Fazit

Angesichts der vielen offenen Fragen bezüglich Miyus und Shirous Vergangenheit, ist es überaus sinnvoll, dass Fate/kaleid liner Prisma Illya: Vow in the Snow die Vorgeschichte der beiden erzählt. Andeutungen dazu wurden bereits zum Ende von Fate/kaleid liner Prisma Illya 3rei!! eingebaut und in Filmform umgesetzt. In etwa neunzig Minuten wird eine spannende Geschichte über Shirous langsame Entwicklung und die sich aufbauende Bindung zu Miyu als seine kleine Schwester erzählt. Dabei nutzt Vow in the Snow zahlreiche in der vierten Illya-Staffel gestreute Geheimnisse, beantwortet diese, verleiht ihnen eine neue Richtung und sorgt somit für noch mehr Tiefe. Besonders Shirou profitiert von den Ereignissen des Films, doch auch Miyus Werdegang und Persönlichkeit werden durch Vow in the Snow nachvollziehbarer. Damit ist das Prequel eine hervorragende Fortsetzung, die gleichermaßen als Anschluss an Fate/kaleid liner Prisma Illya 3rei!! oder unabhängiger Einstieg in den Illya-Kosmos genutzt werden kann. Persönlich sehe ich die Einordnung als Vorgeschichte nach den vier Serienstaffeln als sinnvoller an, doch dass der Film auch anders funktioniert zeigt, wie gut die Geschichte umgesetzt ist. Fate- und Illya-Fans dürfen sich Vow in the Snow auf keinen Fall entgehen lassen.

Kurzfazit: Packender Prequel-Film, der eine spannende Geschichte mit hervorragender Charakternutzung und -entwicklung sowie unterhaltsamer Mischung aus Handlung und Action bietet

Vielen Dank an peppermint anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Fate/kaleid liner Prisma Illya: Vow in the Snow!

Details
Titel: Fate/kaleid liner Prisma Illya: Vow in the Snow
Originaltitel: Fate/kaleid liner Prisma Illya Movie: Sekka no Chikai
Genre: Action, Fantasy
Regie: Shin Oonuma
Studio: Silver Link
Produktionsjahr: 2017
Laufzeit: ca. 89 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 16
Erscheinungstermin: 07. Dezember 2022
Herstellerseite: peppermint anime
Herstellerpartnershop: Fate/kaleid liner Prisma Illya: Vow in the Snow bei Akiba Pass Shop

 ©2017 Hiroshi Hiroyama·TYPE-MOON/KADOKAWA/PrismaIllya the Movie Partners

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