Rezension: Die Blumen des Bösen: Aku no Hana – Band 5 (Manga)

Takao kehrt in Die Blumen des Bösen: Aku no Hana Band 5 in seine Heimatstadt zurück und will mit seiner Vergangenheit abschließen.

Drei Jahre sind seit der schicksalhaften Nacht des Sommerfestes vergangen. Da sein Großvater zusammengebrochen ist und im Krankenhaus liegt, kehrt Takao nach drei Jahren erstmals wieder in seine Heimatstadt zurück. Allerdings spürt er die Ablehnung unter seiner Verwandtschaft deutlich. Außerdem trifft er seine alte Klassenkameradin Ai wieder. Die Begegnungen und Gespräche führen dazu, dass er den Entschluss fasst, sich seiner Vergangenheit zu stellen, um endlich einen Abschluss zu finden. Wie wird Aya auf all das reagieren? Und soll er wirklich noch einmal Sawa treffen?

Schwierige Vergangenheitsbewältigung

Wie bereits zum Ende des Vorgängers feststand, kehrt Takao mit seinen Eltern zu Beginn von Die Blumen des Bösen: Aku no Hana Band 5 in seine Heimatstadt in Gunma zurück. Endlich will er sich seiner Vergangenheit stellen und eine Möglichkeit finden, in die Zukunft zu blicken. Schon bei der Ankunft im Krankenhaus, in dem Takaos Großvater liegt, wird deutlich, welche Ablehnung ihm entgegengebracht wird. Kaum jemand in seiner Familie reagiert offen auf seine Anwesenheit. Dabei wird besonders deutlich, welche Auswirkungen seine Taten haben und mit wieviel Druck vermeintlich nahestehende Personen von ihm Wiedergutmachung einfordern. Interessant dabei ist, dass wesentlich direkter von den damaligen Ereignissen betroffene Personen, wie seine ehemalige Klassenkameradin Ai, weniger ablehnend reagieren, als sie ihn sehen. Bereits hier fällt auf, dass sich der finale Sammelband der Psychodrama-Coming-of-Age-Reihe auf Takaos Bewältigung mit seiner Vergangenheit konzentrieren wird. Dadurch ist es nicht überraschend, dass der Manga erneut den Fokus wesentlich stärker auf den Weg des Erwachsenwerdens der Hauptfiguren sowie ihren Umgang mit Takaos Vergangenheit als auf Psychodrama-Elemente legt.

Dadurch ist Die Blumen des Bösen: Aku no Hana Band 5 wieder vergleichsweise bodenständig, ohne die ernste, teils bedrückende Stimmung der Reihe zu verlieren. Bereits seit dem Zeitsprung in Band drei hat sich abgezeichnet, dass die Geschichte diesen Weg gehen wird und Mangaka Shuzo Oshimi setzt diesen konsequent fort. Das ist auch nur logisch, da Die Blumen des Bösen: Aku no Hana stets realitätsnah war und dabei gesellschaftliche und soziale Probleme angesprochen hat. Vor allem die Suche einiger Jugendlicher nach dem eigenen Platz in einer vermeintlich schwierigen und öden Welt. Das Finale liefert hier genau die richtigen Antworten und bringt Takaos Geschichte genauso zu einem gelungenen Ende wie Sawas, Nakanos und Ayas. Ein wenig überrascht dabei vielleicht, wie ruhig und sanft erzählt die Geschichte teilweise ausfällt, doch auch das fügt sich hervorragend ein und wirkt nur konsequent. Zudem liefert Mangaka Shuzo Oshimi im letzten Drittel noch einige willkommene Antworten, die der Reihe einen runden Abschluss gewähren und unterstreichen, wie sehr Die Blumen des Bösen: Aku no Hana trotz all der harten und heftigen Ereignisse aus dem Leben gegriffen sein kann.

Fazit

Schon nach dem Ende des Vorgängers war mir klar, dass sich Die Blumen des Bösen: Aku no Hana Band 5 auf Takaos Versuch, mit seiner Vergangenheit abzuschließen, konzentrieren wird. Mangaka Shuzo Oshimi versteht es, diesen bodenständigen Aspekt der Geschichte spannend und interessant zu erzählen und dabei sämtliche offenen Handlungsfäden miteinander zu verflechten. Gerade das sorgt dafür, dass Die Blumen des Bösen: Aku no Hana einen gelungenen, runden Abschluss mit einem tollen Epilog erhält. Etwas, das für mich noch einmal die Qualität der Reihe unterstreicht und mich mit einem zufriedenen Gefühl aus der Geschichte geführt hat. Fantastisch.

Kurzfazit: Spannendes Finale, das die Coming-of-Age-Drama-Geschichte abwechslungsreich, zufriedenstellend, vielschichtig und charakterstark abschließt.

Reihenfazit: Die Blumen des Bösen: Aku no Hana erzählt in fünf Sammelbänden, die die elf Manga von Shuzo Oshimis Psychodrama-Coming-of-Age-Reihe enthalten, die Geschichte von Takao, der seinen Platz in der Welt sucht. Dabei beginnt Die Blumen des Bösen: Aku no Hana zu Takaos Mittelschulzeit. Eine spontane Entscheidung sorgt dafür, dass er und seine Klassenkameradinnen Sawa und Nakano in einen Strudel aus Verzweiflung, Liebe, Eifersucht, Wut und Perversion gezogen werden. Hass auf die Gesellschaft und die Öde ihrer Heimat, bringen Takao und Sawa dazu, einige harte Entscheidungen zu treffen, die sie, Nakano und ihr Umfeld auf lange Zeit verfolgen werden. Mangaka Shuzo Oshimi gelingt es, eine finstere und zugleich realitätsnahe Psychodrama-Geschichte mit gut geschriebenen, glaubhaften Hauptfiguren, die mit der Welt um sich nichts anfangen können, zu erzählen. Dabei fasziniert die Reihe mit menschlichen Abgründen sowie einer exzellent inszenierten Coming-of-Age-Erzählung, die bis zum runden und gelungenen Ende fesselt. Die Blumen des Bösen: Aku no Hana ist ein einzigartiges Erlebnis und gehört zu den besten Genre-Vertretern und Manga, die je erschienen sind.

Vielen Dank an Manga Cult für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Die Blumen des Bösen: Aku no Hana – Band 5!

Details
Titel: Die Blumen des Bösen: Aku no Hana – Band 5
Originaltitel: Aku no Hana
Genre: Drama, Psychodrama, Thriller, Romantik
Verlag: Manga Cult
Mangaka: Shuzo Oshimi
Seiten: 400
Preis: 15,00 €
ISBN: 978-3-96433-532-6
Verlagsseite: Die Blumen des Bösen: Aku no Hana – Band 5 bei Manga Cult
Erscheinungsdatum: 07. Juli 2022

© Shuzo Oshimi / Kodansha Ltd. / Manga Cult

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