Rezension: Star Wars: Krieg der Kopfgeldjäger – Abschaum und Verkommenheit (Comic)

Vier Geschichten erweitern in Star Wars: Krieg der Kopfgeldjäger – Abschaum und Verkommenheit das Comic-Event.

Der Verlust des in Karbonit eingefrorenen Han Solo hat Boba Fett auf die Abschussliste gebracht und einen weitreichenden Kampf der Kopfgeldjäger ausgelöst Jeder möchte Han Solos habhaft werden. Neben Kriminellen mischen auch Imperium und Rebellen im Kampf um den Schmuggler mit. Allerdings ereignen sich auch an Nebenschauplätzen verschiedene Ereignisse, die in Zusammenhang mit dem begonnen Krieg der Kopfgeldjäger stehen. So soll Deva Lompop im Auftrag von Jabba nach Boba Fett suchen. Zuckuss kämpft mit den Folgen seiner jüngsten Niederlage und Boushh und seine Mitstreiter erhalten einen gefährlichen, aber lukrativen Auftrag. Und auch IG-88 wird auf die Jagd geschickt.

Kopfgeldjäger-Geschichten

Während in den Hauptreihen zum Comic-Event Krieg der Kopfgeldjäger die Suche nach dem in Karbonit eingefrorenen Han Solo im Mittelpunkt steht, konzentrieren sich die vier Kurzgeschichte in Star Wars: Krieg der Kopfgeldjäger – Abschaum und Verkommenheit auf Nebenschauplätze des großen Kampfes. Die enthaltenen War-of-the-Bounty-Hunters-US-Hefte Jabba the Hutt (2021) #1, 4-Lom & Zuckuss (2021) #1, Boushh (2021) #1 und IG-88 (2021) #1 widmen sich den jeweils titelgebenden Figuren. Dabei rückt in Jabbas Einzelcomic vor allem Deva Lompop in den Mittelpunkt der Geschichte, die sowohl eine Gegenwarts- als auch Vergangenheitsebene erzählt. Im Auftrag Jabbas soll sie den auf Nar Shaddaa verschwundenen Boba Fett finden. Das weckt in ihr Erinnerungen an einen einstigen gemeinsamen Auftrag mit dem legendären Kopfgeldjäger.

Die anderen drei Geschichten sind vorwiegend nach Beginn des Hauptevents angesiedelt und konzentrieren sich noch stärker als der Auftakt des Sammelbandes auf Nebengeschichten oder Folgen der Ereignisse in den Comicreihen. So muss Zuckuss beispielsweise mit den Folgen seines Aufeinandertreffens mit Boba Fett zurecht- kommen. Ähnliches gilt für IG-88, dessen Auseinandersetzung mit Darth Vader ihm schwer zugesetzt hat. Boushh und seine Kopfgeldjägergruppe hingegen haben bisher keine große Rolle gespielt und sind somit eine willkommene Ergänzung. Dabei ist wichtig, dass jede der vier Geschichten spannend erzählt wird und sowohl inhaltlich als auch bei der Inszenierung überzeugt. Vorkenntnisse aus der Krieg-der-Kopfgeldjäger-Hauptreihe sind durchaus sinnvoll. Besonders 4-Lom & Zuckuss sowie IG-88 funktionieren mit dem nötigen Wissen deutlich besser. Doch auch unabhängig bieten die vier Kurzgeschichten spannende und stimmungsvolle Star-Wars-Comic-Unterhaltung.

Zu verdanken ist das auch den gelungenen Zeichnungen. Jede Geschichte wurde von anderen Künstlern umgesetzt und vermittelt die jeweilige Atmosphäre gekonnt. Dabei bleiben die Bilder zwar vorwiegend im gewohnten Star-Wars-Comic-Standardbereich, wissen aber mit zahlreichen Details, schicken Charakterdarstellungen und gut inszenierten Kämpfen zu überzeugen. Besonders interessant ist der Kniff, die Gegenwarts- und Vergangenheitsabschnitt in Jabba the Hutt (2021) #1 von unterschiedlichen Zeichnern und Koloristen umsetzen zu lassen. Dadurch ergibt sich optisch ein gelungener Kontrast zwischen den beiden Zeitebenen. Allgemein überzeugt der Sammelband mit stimmungsvollen Zeichnungen, die die Geschichten gekonnt illustrieren.

Fazit

Trotz der zeitweise etwas gestückelten Erzählweise aufgrund der gesammelten deutschen Veröffentlichungen, habe ich das Star-Wars-Comic-Event Krieg der Kopfgeldjäger bisher sehr gerne gelesen. Star Wars: Krieg der Kopfgeldjäger – Abschaum und Verkommenheit bildet da keine Ausnahme. Die vier Kurzgeschichten fügen sich gut ein und ergänzen die Handlung um einige Nebenereignisse sowie genauere Details zu verschiedenen Figuren. Dabei fällt auf, dass besonders Deva Lompop vergleichsweise viel Aufmerksamkeit zukommt. Doch auch Zuckuss, Boushh und IG-88 werden mit spannende und atmosphärischen Geschichten gewürdigt, die sie zum Teil sogar noch enger in das große Konstrukt der Star-Wars-Comic-Reihen einflechten. Allerdings ist es aufgrund der Verbindungen des Comic-Events teilweise sinnvoll, zuvor andere Teile von Krieg der Kopfgeldjäger gelesen zu haben. Unabhängig davon, bietet der Sammelband stimmungsvolle Star-Wars-Comic-Unterhaltung, die sich gerade Fans vom Krieg der Kopfgeldjäger nicht entgehen lassen sollten.

Kurzfazit: Stimmungsvolle und spannende Kurzgeschichten, die sich sinnvoll in das Comic-Event einfügen und kurzweilige Star-Wars-Unterhaltung bieten.

Vielen Dank an Panini für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Star Wars: Krieg der Kopfgeldjäger – Abschaum und Verkommenheit!

Details
Titel: Star Wars: Krieg der Kopfgeldjäger – Abschaum und Verkommenheit
Originaltitel: US-Star Wars: War of the Bounty Hunters Companion TPB
Genre: Science-Fiction
Verlag: Panini
Autor: Justina Ireland (Jabba der Hutt), Daniel José Older (4-Lom & Zuckuss), Alyssa Wong (Boushh), Rooney Barnes (IG-88)
Zeichner: Ibrahim Roberson (Jabba der Hutt), Luca Pizzari (Jabba der Hutt), Kei Zama (4-Lom & Zuckuss), David Baldeón (Boushh), Guiu Vilanova (IG-88)
Farben: Edgar Delgado (Jabba der Hutt), Giada Marchisio (Jabba der Hutt), Felipe Sobreiro (4-Lom & Zuckuss), Israel Silva (Boushh), Antonio Fabela (IG-88)
Seiten: 136
Preis: 17,00 € (Softcover) / 29,00 € (Hardcover)
Verlagsseite: Star Wars: Krieg der Kopfgeldjäger – Abschaum und Verkommenheit (Softcover) bei Panini Comics
Star Wars: Krieg der Kopfgeldjäger – Abschaum und Verkommenheit (Hardcover) bei Panini Comics
Erscheinungsdatum: 24. Mai 2022

©  Panini/Marvel/Disney/Lucasfilm

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