Rezension: Star Wars: Jedi: Fallen Order – Der dunkle Tempel (Comic)

Star Wars: Jedi: Fallen Order – Der dunkle Tempel erzählt ein Abenteuer rund um Cere Junda vor den Ereignissen des Videospiels.

Jedi-Meister Eno Cordova und seine impulsive Schülerin Cere Junda werden vom Rat der Jedi zum Planeten Ontotho geschickt. Dort sollen sie Ausgrabungen eines alten Tempels beiwohnen und unterstützen. Allerdings erkennen sie bald, dass die ortsansässige Daa Corporation und ihr Gründer Dylanto Daa ein Problem mit den Einheimischen Fylari haben. Im Gegensatz zum restlichen Ontotho, das jüngst unter einer geeinten Regierung der Republik beigetreten ist, wahren die Fylari ihre Unabhängigkeit. Eine Untersuchung des Tempels untersagen sie. Der schwellende Konflikt droht zu einem hitzigen Krieg zu werden.

Unschlüssig & actionreich

Ende 2019 schaffte es Star Wars: Jedi: Fallen Order seit langer Zeit wieder viele Fans mit einem reinen Einzelspieler-Abenteuer in Videospielform zu überzeugen. Die offizielle Comic-Vorgeschichte Star Wars: Jedi: Fallen Order – Dark Temple begleitete die Veröffentlichung, befasst sich allerdings nicht mit Hauptfigur Cal Kestis, sondern rückt dessen Unterstützerin Cere Junda und deren ehemaligen Meister Eno Cordova in den Mittelpunkt. Außerdem rahmt eine parallel zum Spiel stattfindende Nebengeschichte rund um die zweite Schwester der imperialen Inquisitoren die Haupthandlung ein. Mit ihr beginnt der Sammelband Star Wars: Jedi: Fallen Order – Der dunkle Tempel auch. Erst im Anschluss erfolgt ein Sprung einige Jahrzehnte in die Vergangenheit.

Nachdem Eno Cordova und Cere Junda bei einer Mission kurz vorgestellt wurden, beginnt auch schon ihr Auftrag auf Ontotho. Dort möchte die Daa Corporation, mit Unterstützung der Regierung, einen alten Tempel untersuchen, was jedoch von den einheimischen Fylari abgelehnt wird. Die Handlung hat durchaus ordentliche Ansätze, verliert sich allerdings mehrmals in nicht nachvollziehbaren Entscheidungen der handelnden Charaktere sowie unschlüssigen Wendungen. Besonders Cere wird etwas zu stark und fast schon unbesiegbar dargestellt – und das obwohl sie noch eine Padawan, wenn auch am Ende ihrer Ausbildung, ist. Dass Eno Cordova während einer großen Schlacht kaum Besseres zu tun hat, als den titelgebenden Tempel zu untersuchen, hilft ebenfalls wenig. Doch trotz allem kann der Comic-Sammelband kurzweilige Star-Wars-Unterhaltung bieten. Zumindest, wenn über die genannten Schwächen und einige im Kanon nicht vollständig passende Elemente hinweggesehen werden kann.

Für Kenner des Spiels könnte der sehr actionreiche, in schönen Bildern umgesetzte Comic noch ein klein wenig mehr bieten. Immerhin wird etwas mehr über die Vergangenheit von Cere Junda und Eno Cordova verraten. Dabei werden durchaus interessante Grundlagen für die Forschungen des Jedi-Meisters geliefert. Leider bleibt die Geschichte aber auch einige Antworten schuldig, was dem Comic zumindest teilweise noch mehr schadet. Star-Wars-Fans ohne Kenntnisse des Spiels dürften am ehesten durch die gut inszenierten Kämpfe und Schlachten ein wenig Freude am Comic finden.

Fazit

Dass sich Star Wars: Jedi: Fallen Order – Der dunkle Tempel mit Cal Kestis befasst, hatte ich sowieso nicht erwartet. Allerdings hatte ich mir von einer Vorgeschichte zum Spiel mehr Bezug zu diesem als nur einige Charaktere erhofft. Es ist zwar durchaus interessant Cere und ihren Meister bei einer Mission zu begleiten, aber die Handlung weist zu viele Schwächen auf, um wirklich zu überzeugen. Und die Abschnitte mit der zweiten Schwester dienen offensichtlich nur dazu, sie überhaupt im Comic zu haben. Schade, hier wäre definitiv mehr drin gewesen. Immerhin ist der Comic-Sammelband kurzweilige und kann mit einer ordentlichen Atmosphäre, gut inszenierten Kämpfen und schönen Bildern unterhalten.

Kurzfazit: Schwächen bei der Story und Charakterdarstellung schaden dem schön gezeichneten und ordentlich inszenierten Comic.

Vielen Dank an Panini für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Star Wars: Jedi: Fallen Order – Der dunkle Tempel!

Details
Titel: Star Wars: Jedi: Fallen Order – Der dunkle Tempel
Originaltitel: Star Wars: Jedi: Fallen Order – Dark Temple TPB
Genre: Science-Fiction
Verlag: Panini
Autor: Matthew Rosenberg
Zeichner: Paolo Villanelli, Ruairí Coleman
Farben: Arif Prianto
Seiten: 116
Preis: 15,00 €
Verlagsseite: Star Wars: Jedi: Fallen Order – Der dunkle Tempel (Softcover) bei Panini Comics
Star Wars: Jedi: Fallen Order – Der dunkle Tempel (Hardcover) bei Panini Comics
Erscheinungsdatum: 23. Juni 2020

©  Panini/Marvel/Disney/Lucasfilm