Anime-Simulcast-Sommersaison 2020 Teil 1

Pünktlich zum Beginn des Juli startet die neue Anime-Season mit ersten Simulcast-Neustarts bei Crunchyroll und Wakanim.

Wie jedes Jahr bringt der Juli 2020 eine neue Anime-Season und damit neue Serien. Allerdings sind die Spuren der Coronavirus-Pandemie noch immer zu spüren und so kehren einige im Frühjahr unterbrochene Serien und somit auch Simulcasts zurück. Andere ursprünglich für den Sommer 2020 geplante Serien wurden verschoben. Die Artikelreihe zur Sommersaison 2020 stellt wieder einige Simulcast-Neustarts vor. Rückkehrer der Frühjahrsseason werden dabei nicht berücksichtigt.

Im ersten Teil wird es mit Lapis Re:Lights magisch-musikalisch, untersucht ein Arzt in Monster Girl Doctor Monstermädchen, kämpfen Oberschüler in Super HxEros mit erotischer Energie gegen Außerirdische und in The Misfit of Demon King Academy wird ein mächtiger Dämonenkönig wiedergeboren.

Lapis Re:Lights

Studio: Yokohama Animation Lab
Genre: Fantasy, Musik
Termin: 04. Juli 2020
Stream bei Wakanim

Worum geht’s?
Tiara möchte eine Hexe werden. Aus diesem Grund reist sie nach Mamkestell, um sich dort an der privaten Flore-Mädchenschule zu bewerben. Schon kurz nach ihrer Ankunft trifft sie überraschend ihre Kindheitsfreundin Rosetta, genannt Rose, wieder und tritt auf Anweisung der Direktorin ihrer Gruppe bei. Allerdings ahnt Tiara noch nicht, dass ihr das eher Nach- als Vorteile einbringt und ihre Schulzeit früher vorbei sein könnte, als sie denkt.

Ersteindruck
Die Original-Anime-Serie Lapis Re:Lights vereint Magical Girls in Form von Hexen, die gegen Monster kämpfen mit Idols. Entsprechend sind etwa die Schuluniformen der Flora-Mädchenschule gestaltet. Episode eins gewährt allerdings kaum einen Ausblick auf die beiden Elemente. Monster gibt es keine zu sehen und Musik spielt nur eine kleine Rolle. Der Fokus liegt stattdessen auf der Vorstellung der wichtigsten Charaktere, allen voran Tiara. Mit ihrer Ankunft in Mamskell beginnt die Episode und kurz darf das Leben in der schönen, reichen Stadt bewundert werden. Nach dem reibungslosen Schuleintritt führt Rosetta Tiara den größten Teil der ersten Folge über das Schulgelände, zeigt ihr verschiedene Unterrichtsarten und liefert weitere Erklärungen. Zusätzlich werden mit Lynette, Lavie und Ashley die weiteren Gruppenmitglieder vorgestellt. Mögliche Probleme bei der Ausbildung werden aufgezeigt und schließlich gibt es auch noch ein wenig Musik. Dass Pfeifen und somit Melodien bei den Zaubern verwendet werden, deutet bereits die Wichtigkeit von Musik für die Hexen an. Obwohl sich Lapis Re:Lights also vorwiegend auf die Charaktere konzentriert, wird ein ordentlicher Einblick in die Welt der Serie gewährt. Dadurch schafft es die Serie, trotz Genre-Standards, nicht nur Interesse zu wecken, sondern mit einfachen Mitteln auch ausreichend Spannung aufzubauen, um zumindest Neugier auf die nächste Episode zu wecken. Perfekt ist der Serienauftakt sicher nicht, aber die locker-leichte Stimmung, die in den bunten, flüssigen Animationen widergespiegelt wird, sowie die sympathischen Charaktere tragen dazu bei, dass die erste Episode gelungen ist. Mindestens ordentliche Genre-Unterhaltung rund um Magie und Musik an einer Schule in einer Fantasywelt dürfte Lapis Re:Lights zu bieten haben. Ob das dauerhaft funktioniert, muss sich allerdings noch zeigen.

Monster Girl Doctor (Monster Musume no Oisha-san)

Studio: Arvo Animation Inc.
Genre: Komödie, Romantik, Ecchi, Fantasy
Termin: 04. Juli 2020
Stream bei Crunchyroll

Worum geht’s?
Menschen und Monster bekämpften sich in einem hundertjährigen Krieg. Mittlerweile herrscht Frieden und in der Stadt Lindworm koexistieren Menschen und Monster miteinander. Der junge menschliche Arzt Glenn hat sich darauf spezialisiert Monster zu untersuchen. Gemeinsam mit seiner Lamia-Assistentin Saphrentite untersucht er Zentauren, Minotauren, Meerjungfrauen, Fleischgolems und allerlei weitere Monster. Nur weshalb gerät er dabei immer wieder in prekäre Situationen mit seinen Patientinnen? Auch Saphrentite wickelt ihn das ein oder andere Mal mit ihrem Schwanz ein und raubt ihm dem Atem. Doch trotz ihrer Eifersucht lässt sich Glenn nicht davon abhalten weiterhin Monstermädchen zum Wohle ihrer Gesundheit zu untersuchen.

Ersteindruck
Schon der Titel verrät grob worum es in Monster Girl Doctor geht und in der ersten Episode weicht die auf einer Light-Novel-Reihe basierende Serie auch nicht davon ab. Im Mittelpunkt steht der junge menschliche Arzt Glenn, der gemeinsam mit seiner Assistentin und Kindheitsfreundin Sphrentite Monster behandelt. Dass es sich dabei ausschließlich um Frauen handelt und die Behandlungen auch mal etwas erotischer anmuten, ist wenig überraschend. Bisher bleibt es jedoch bei zweideutigen Anspielungen, lasziven Berührungen und erotischen Geräuschen. Dadurch fällt auf, dass Monster Girl Doctor keine Ecchi-Serie an sich ist. Viel eher handelt es sich um eine romantische Komödie im Fantasygewand. Angesichts der vielen Patientinnen, von denen bereits in der ersten Folge eine Interesse an Glenn zeigt, ist es wenig überraschend, dass Saphrentite eifersüchtig wird. Hier sind typische Genre-Elemente inklusive Harems-Anleihen erkennbar. Die Geschichte der ersten Episode um eine Zentauren-Arena-Kämpferin fällt eher seicht aus, erfüllt aber ihren Zweck als Serienauftakt. Glenn und Saphrentite werden ausreichend vorgestellt und es entsteht ein Gefühl für das, was von der Serie zu erwarten ist. Wirklich tiefgründig oder gar Abweichungen beim Grundkonzept sind nicht zu erwarten. Glenn dürfte in jeder Episode eine oder mehrere Patientinnen haben, deren Probleme nicht sofort ersichtlich sind und die sich ihm mehr oder weniger offen annähern. Ob das auf Dauer funktioniert oder unterhalten kann, muss sich erst noch zeigen. Viel hängt davon ab wie die Geschichten werden und sich die Charaktere entwickeln. Vorerst zeigt sich Monster Girl Doctor aber nur als durchschnittliche Genre-Kost.

Super HxEros (Dokyuu Hentai HxEros)

Studio: project No.9
Genre: Action, Ecchi, Romantik, Komödie
Termin: 03. Juli 2020
Stream bei Wakanim

Worum geht’s?
Fünf Jahre ist es her seit die Zensorenkäfer erstmals erschienen sind. Seither greifen sie die Menschen an und saugen ihnen ihre Libido-Energie, also ihr erotisches Verlangen, aus. Enjo Rettos Sandkastenfreundin hat sich seit damals von Jungs abgewandt. Die Schuld dafür gibt Enjo den Zensorenkäfern, die er als Mitglied einer Spezialeinheit bekämpft. Aber auch Kirara hat die Kraft, die für den Kampf nötig ist.

Ersteindruck
Super HxEROS klingt schon bei der Story nach einer Ecchi-Action-Serie und versucht das auch nur bedingt zu verbergen. Allzu viel nackte Haut gibt es, auch aufgrund von Zensierunngen wie Sternen über entblößten Brüsten, allerdings nicht zu sehen. Stattdessen konzentriert sich die erste Episode auf Enjo und Kirara sowie ihre Beziehung zueinander. Kleinere peinliche Momente, etwas Action und seichter Humor begleiten das recht schick animierte Geschehen. An sich gelingt es der ersten Episode gut, ein Gefühl für die Serie zu vermitteln und aufzuzeigen, was zu erwarten ist. Dass Enjo fast ausschließlich weibliche Unterstützung im Kampf gegen die Zensorenkäfer hat, bringt gewohnte Haremselememte mit ein. Immerhin ist die Serie recht locker erzählt und nimmt sich nicht zu ernst, ist aber auch weit entfernt von richtiger Comdey. Zumindest kurzweilige Unterhaltung für Genrefans sollte möglich sein, zu viel Tiefe bei Story oder Charakteren sollte aber nicht erwartet werden.

The Misfit of Demon King Academy (Maou Gakuin no Futekigou-sha: Shijou Saikyou no Maou no Shiso, Tensei Shite Shison-tachi no Gakkou e Kayou)

Studio: Silver Link
Genre: Action, Fantasy, Komödie
Termin: 04. Juli 2020
Stream bei Wakanim

Worum geht’s?
Vor zweitausend Jahren herrschte der Dämonenkönig der Tyrannei Anos Voldigoad und sorgte für Schrecken. Er löschte Menschen, Geister und sogar Götter aus. Nach langer Zeit wiedergeboren, beschließt Anos die Dämonenkönigakademie zu besuchen. Dort werden jene ausgebildetet, die als Kandidaten für den neuen Dämonenkönig gelten. Allerdings läuft nicht alles so, wie sich Anos seine Rückkehr unter die Lebenden vorgestellt hat.

Ersteindruck
The Misfit of Demon King Academy beginnt direkt mit der Aufnahmeprüfung an der Dämonenkönigakademie. Protagonist Anos, seine Mitschülerin Misha und der potenzielle Rivale Zepes werden kurz vorgestellt, bevor die Serie zu einer ersten Machtdemonstration kommt. Bei einem Kampf im Zuge der Aufnahmeprüfung darf Anos zeigen, dass er weitaus stärker ist, als sein Umfeld erwartet. Allgemein stellt die erste Episode einen ordentlichen Einstieg in die Action-Fantasy-Serie dar. Wichtige Charaktere werden ausreichend eingeführt, die Grundlagen der Geschichte vermittelt und eine Richtung für die Handlung vorgegeben. Dass Anos aufgrund seines missglückten Magiekrafttests am Ende der Auftaktepisode als Außenseiter gebranntmarkt wird, überrascht nur bedingt. Schließlich braucht er ein Ziel, auf das er hinarbeiten kann. Fraglich ist allerdings noch, wie sich ihm jemand widersetzen soll. Die Macht die er bereits jetzt zeigen darf ist enorm. Deshalb bleibt abzuwarten, ob Anos eher langsamer Aufstieg in der Hierarchie der Akademie nachvollziehbar erklärt wird und sich nicht zu sehr auf erzwungene Hindernisse verlässt. Ansonsten macht The Misfit of Demon King Academy vorerst wenig falsch. Die Action ist gut inszeniert, die Animationen sind gelungen und Geschichte sowie Humor ordentlich umgesetzt. Genre-Fans können bedenkenlos einen Blick wagen.

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