Rezension: Accel World – Vol. 4 (Blu-ray)

Im großen Finale in Accel World Volume 4 stellen sich Haruyuki, Takumu, Chiyuri und Kuroyukihime gefährlichen Feinden.

Obwohl sie auf Klassenfahrt in Okinawa ist, wird Kuroyukihime in Probleme der beschleunigten Welt hineingezogen. Neue und alte Bekanntschaften bitten sie um Hilfe im Kampf gegen einen mächtigen Feind. Von den Haruyukis Problemen ahnt sie derweil nichts. Dieser wurde von dem neuen Schüler Seiji, der in der beschleunigten Welt als Dusk Taker bekannt ist, ausgetrickst. Mit einem Video, das Haruyuki in der Mädchenumkleide zeigt, erpresst Seiji ihn und Chiyuri, die ebenfalls zu sehen ist. Zu allem Überfluss wurde genau dort eine Kamera entdeckt und in der Schule wird nach einem möglichen Spanner gesucht. Gemeinsam mit Takumu, der von all dem noch nichts ahnt, stellt sich Haruyuki Seiji, doch ausgerechnet Chiyuri scheint die Seiten gewechselt zu haben. Was hat das zu bedeuten? Ohne Kuroyukihime über die Vorgänge zu informieren, suchen Haruyuki und Takumu nach einem Ausweg und wenden sich für die Umsetzung ihres riskanten Plans an eine alte Bekannte.

Spannendes Finale

Accel World Volume 4 bringt die letzten sechs der insgesamt 24 Episoden. Statt direkt den Handlungsbogen um Haruyuki fortzusetzen, knüpft die Geschichte an Kuroyukihimes Erlebnisse auf Okinawa an. Der zweiteilige Storyarc um die schwarze Königin dient als Zwischenspiel zur Auflockerung der ernsten und bedrückenden Haupthandlung. Obwohl sich auch Kuroyukihime einem mysteriösen und gefährlichen Gegner stellen muss, fehlt der schwere Druck, der Haruyukis Auseinandersetzung mit Seiji alias Dusk Taker begleitet. Accel World zeigt sich in der Auftakt-Episode des vierten Volumes gewohnt actionreich, spannend und zugleich dialog- und storylastig. Neben Kuroyukihime sind es gerade die beiden jungen Mädchen und die noch recht unerfahrenen Brain Burster Ruka und Mana, die dem kurzen Okinawa-Handlungsbogen zugleich etwas geheimnisvolles und witziges verleihen. Lächerlich oder albern wird die Geschichte jedoch nie. Zusätzlich werden relevante Informationen rund um Charaktere und Hauptplot gestreut.

Was Haruyuki, Takumu und Chiyuri parallel zu Kuroyukihimes Erlebnissen widerfährt, erzählen die anschließenden letzten fünf Episoden weiter. Im Kampf gegen Seiji sind Haruyuki und Takumu im Vorteil, doch ausgerechnet Chiyuri hilft Seiji mit ihrer seltenen Heilfähigkeit, wodurch dieser wieder die Überhand gewinnt. Anschließend setzt Accel World den eingeschlagenen Weg hervorragend fort. Gerade das Mobbing-Thema und die damit einhergehende beklemmende Atmosphäre, zeigt wieder einmal, wie stark der Drama-Teil der Serie ist. Im Kern bleibt Accel World aber trotzdem vorwiegend ein Science-Fiction-Action-Anime, der jedoch seine ernsten Story-Elemente gekonnt ausspielt. Besonders Seiji wird auf diese Weise als absoluter Fiesling dargestellt. Die verwendeten Klischees auch bei seiner optischen Darstellung und leichte Überzeichnung, können zwar anstrengend sein und etwas nerven, insgesamt ist Seiji aber ein gelungener Gegenspieler, der wirkliche Gefahr bedeutet. Das verstärkt die Spannung, die nur selten unter kleineren Logiklücken leidet. Letztere fallen jedoch nur bei genauerem Überlegen wirklich auf und spielen deshalb nur eine untergeordnete Rolle; auch, weil diese minimalen Mängel meist der Geschichte zu Gute kommen.

Wie erwähnt, bleibt Accel World aber vorwiegend ein Science-Fiction-Action-Anime und so rücken die Drama-Elemente häufig in den Hintergrund. Stattdessen werden die beschleunigte Welt, die darin bestehenden Möglichkeiten und die Figuren selbst, weiter ausgebaut. Sowohl willkommene Auftritte bereits bekannter, als auch neuer Charaktere und unerwartete Abenteuer bringen zu den richtigen Zeitpunkten notwendige Abwechslung. Gleichzeitig wird noch einmal deutlich, wie stark sich Haruyuki seit der ersten Episode gewandelt hat und welch positiven Einfluss Kuroyukihime und Brain Burst auf den Schüler haben. Allgemein zeigt sich Accel World hinsichtlich der Charakterentwicklung von einer überaus positiven Seite. Abgerundet wird das Ganze von effektreichen, spannenden und sehr gut inszenierten Kämpfen, die besonders im großen Showdown und trotz der Dialoglastigkeit Spaß machen. Hier spielt Accel World noch einmal wichtige Stärken aus und leitet in ein zufriedenstellendes Ende über. Trotzdem ist diesem klar anzumerken, dass die Geschichte noch weitergeht. Gerade nach dem Finale und trotz des gelungenen Abschlusses, wäre eine weitere Staffel wünschenswert.

Fazit

Trotz all meiner Kritik an Accel World und mancher Probleme mit einigen Elementen der Serie, hat mich das vierte Volume erneut davon überzeugt wie gut die Serie ist. Spannende und actionreiche Kämpfe stehen in gelungenem Einklang mit beklemmenden und ernsten Drama-Elementen sowie ruhigen, sanften, bewegenden und packenden Story-Momenten. Genau diese Mischung sorgt dafür, dass Accel World nie langweilig wird und die sechs Episoden wie im Flug vergehen. Die kleineren Logiklücken, Verwendung von Klischees und die zeitweise vielleicht etwas zu bedrückende Atmosphäre schaden dem positiven Gesamteindruck nicht. Auch weil das Ende gut zur Serie passt und sowohl zufriedenstellt, als auch den Wunsch nach einer Fortsetzung weckt. Diese bietet zwar der 2016er-Film Accel World: Infinite Burst, doch eine zweite Staffel wäre wünschenswert.

Kurzfazit: Spannendes Serien-Finale, das die Mischung aus actionreichen Kämpfen, beklemmendem Drama und spannender Geschichte samt glaubhafter Charakterentwicklung hervorragend nutzt und ein gelungenes Ende bietet.

Serienfazit: Accel World ist eine spannende Science-Fiction-Action-Serie mit beklemmenden, ernsten und gut eingesetzten Drama-Elementen, gut inszenierten Kämpfen, einer fesselnden Geschichte und gelungener Charakterentwicklung, die nicht nur Fans von Sword Art Online und ähnlichen Serien gefallen dürfte.

Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Accel World – Vol. 4!

Details
Titel: Accel World – Vol. 4
Originaltitel: Accel World
Genre: Science-Fiction, Action
Regie: Masakazu Obara
Studio: Sunrise
Produktionsjahr: 2012
Laufzeit: ca. 150 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch (DTS-HD MA 2.0)
Untertitel: Deutsch
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungstermin: 26. Januar 2018
Herstellerseite: Accel World – Vol. 3 bei Kazé Anime

© REKI KAWAHARA/ ASCII MEDIA WORKS/ AW Project

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