Rezension: Shadow of the Ninja Reborn (Switch)
Das Ninja-Duo Hayate und Kaede versucht in Shadow of the Ninja Reborn die Weltherrschaftsamibitionen des bösen Imperators Garuda zu vereiteln.
Erstmals 1990 in Japan und 1991 schließlich in Europa erschienen, gilt Shadow of the Ninja bis heute als eines der besten Action-Spiele für das Nintendo Entertainment System. Nach mehreren Neuveröffentlichungen als Virtual-Console-Titel für Nintendo Wii, Nintendo 3DS und Wii U sowie für Nintendo Switch, hat der Klassiker ein Remake spendiert bekommen. Dieses lässt das 8-Bit-Action-Spiel in schicker 16-Bit-Pixel-Optik neu erstrahlen und setzt auf das klassische Gameplay mit Verbesserungen und Neuerungen. Sogar ein komplett neues, sechstes Level hat Shadow of the Ninja Reborn spendiert bekommen.
Weltrettende Ninjas
An der Geschichte hat das Team von Tengo Project und Natsume nichts geändert. Wie Anfang der 1990er-Jahre versuchen der Shinobi Hayate und die Kunoichi Kaede vom Iga-Klan im Jahr 2029 den bösen Imperator Garuda, der die Macht in den USA ergriffen hat, aufzuhalten und seine Weltherrschaftspläne zu verhindern. Schon das Intro weckt nostalgische Gefühle und sofort wird deutlich, aus welcher Zeit Shadow of the Ninja ursprünglich stammt. Das ist aber keineswegs negativ, da das Action-Spiel auch im Remake keine komplexere Geschichte braucht, egal wie klischeebehaftet und trashig die Handlung sein mag.
Zumal sowieso das actionreiche Gameplay im Mittelpunkt steht. Wahlweise als Hayate oder Kaede oder im Zwei-Spieler-Co-Op-Modus gemeinsam, gilt es, die abwechslungsreichen Level zu bewältigen, Gegner auszuschalten und Bosse zu besiegen. Dafür springe, renne, klettere und hangel ich mich durch die Umgebungen einer dystopischen Zukunftsstadt und stelle mich zahlreichen Hindernissen und Fallen. Neben einer Nahkampf-Attacke mit einem Katana verfügen Hayate und Kaede auch noch über einen Fernkampfangriff. Neu sind zudem die sogenannten Ninja-Gears. Dabei handelt es sich um Waffen und Ausrüstung, die überall in den Leveln zu finden sind und sich als überaus hilfreich herausstellen. Besonders bei den Bossen sind bestimmte Gegenstände besonders effektiv. Welche das sind, muss ich allerdings selbst herausfinden.
Herausfordernde Weltrettung
Allgemein verlangt Shadow of the Ninja Reborn von mir, alles selbstständig zu erlernen. Auf ein Tutorial wird verzichtet und abseits der Controller-Belegung gibt es auch keine anderen Hilfen, wie sich das Action-Spiel steuert. Das ist klassisch, kann aber gerade bei den ersten Versuchen aufgrund der komplexen Steuerung zu unnötigen Bildschirmtoden führen. Allerdings bedeutet das nicht, dass Shadow of the Ninja Reborn leicht wird, sobald die Steuerung erlernt ist. Das Action-Spiel ist trotz allem enorm schwer und verlangt nicht nur Können am Controller, sondern auch die Bereitschaft zum Lernen. Besonders die toll gestalteten Bosse stellen eine enorme Herausforderung dar. Leider übertreibt es der Action-Titel immer mal wieder mit Schwierigkeits-Spitzen, die Frust mit sich bringen. Zumal sämtliche gesammelte Ninja-Gear nach einem Tod verloren gehen. Da helfen auch unendlich Continues wenig. Wer sich allerdings gerne in ein Spiel verbeißt und klassische Action-Titel der 1980er- und frühen 1990er-Jahre mag, wird hier begeistert sein.
Abseits des klassischen Arcade-Modus bietet Shadow of the Ninja Reborn für bereits geschaffte Level auch einen Time-Attack-Modus an. Hieran werden besonders Speedrun-Fans ihre Freude haben. Ansonsten bietet das Action-Spiel jedoch kaum Boni. Das ist jedoch nicht unbedingt negativ, da das Remake den angestaubten 8-Bit-Klassiker in wunderschöner 16-Bit-Pixel-Grafik neu umsetzt. Die Optik setzt auf große Charakter- und Gegner-Sprites sowie detailreiche Umgebungen und Hintergründe. Es ist ein wahrer Augenschmaus sich die Level und das effektreiche Geschehen genau anzusehen und zu genießen. Ähnliches gilt für den herausragenden Soundtrack. Damit ist Shadow of the Ninja Reborn ein sehr gutes Remake, das sich aber vor allem an Fans bockschwerer Action-Spiele richtet.
Fazit
Shadow of the Ninja ist einer der wahrscheinlich unbekannteren NES-Klassiker, gehört aber zu den bestbewerteten Spielen für die Nintendo-Konsole. Ein Remake des Action-Spiels ist entsprechend mehr als willkommen und die schicke 16-Bit-Pixel-Grafik von Shadow of the Ninja Reborn hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Dazu gesellt sich der herausragende Soundtrack und das komplexe, aber sehr stimmige Gameplay. Allerdings ist Shadow of the Ninja Reborn auch enorm schwer. Manchmal sogar zu schwer, was durchaus frustrieren kann. Nur wer bereit ist, sich auf zahlreiche Tode einzulassen und selbst enorm knackige Abschnitte sowie Bosse zu erlernen, wird auf Dauer Spaß mit Shadow of the Ninja Reborn haben. Hier wäre ein optionaler, leichterer Schwierigkeitsgrad wünschenswert gewesen. Doch auch ohne diesen ist das Action-Spiel ein Geheimtipp für alle Genre-Fans, die sich gerne in ein Spiel verbeißen und sich der Herausforderung stellen wollen.
Kurzfazit: Wunderschönes Remake eines Action-Spiel-Klassikers, das trotz sehr hohem Schwierigkeitsgrad und Frustpotenzial mit packendem Gameplay motiviert.
Vielen Dank an ININ Games & NatsumeAtari für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Shadow of the Ninja Reborn!
Details
Titel: Shadow of the Ninja Reborn
Genre: Action
Publisher: ININ Games, NatsumeAtari
Entwickler: Tengo Project, Natsume
Spieler: 1-2
Syteme: Switch (getestet), PlayStation 5, PlayStation 4, Xbox Series X|S, PC
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungsdatum: 29. August 2024
©1990-2024 NatsumeAtari Inc. Published by United Games Entertainment GmbH illustration ©2023 Mikio Tachibana/Dynamic Production