Rezension: Hyouka – Vol. 4 (Blu-ray)

Hōtarō, Eru, Mayaka und Satoshi widmen sich in Hyouka Volume 4 verschiedenen Rätseln und ihrem Alltag.

Das Schulfest ist vorbei und im Klub für klassische Literatur ist etwas Ruhe eingekehrt. Als Hōtarō, Eru, Mayaka und Satoshi beim Zusammensitzen im Klubraum über einen vorbeifliegenden Hubschrauber reden, fällt Hōtarō ein Lehrer aus Mittelschulzeiten ein. Dabei offenbaren sich unerwartete Widersprüche und es ist ausgerechnet Hōtarō, der mehr darüber erfahren will. Außerdem stellen sich Hōtarō und Eru einem Gedankenspiel, der Schreinbesuch zu Neujahr steht an und ausgerechnet am Valentinstag taucht ein Schokoladendieb auf. Hōtarōs Überzeugung, möglichst energiesparend zu leben, bricht immer mehr in sich zusammen.

Alltägliche Geheimnisse

Statt nach dem Ende der langen Schulfest-Geschichte einen neuen Handlungsbogen zu Beginn, widmet sich Hyouka Volume 4 in den letzten fünf Episoden der Mystery-Slice-of-Life-Serie episodischen Ereignissen rund um Hōtarō, Eru, Mayaka und Satoshi. Entsprechend bleiben allzu große Rätsel und Geheimnisse aus und stattdessen rücken vermeintlich alltägliche Ereignisse sowie die Beziehungen der vier Hauptfiguren zueinander in den Mittelpunkt. Dadurch wirkt Hyouka Volume 4 zeitweise deutlich stärker wie eine Coming-of-Age- und Romantik-Serie, ohne dass die ruhige Stimmung und Erzählweise verloren gehen würde. Schon zum Auftakt des finalen Volumes, zeigt sich, dass die zu lüftenden Mysterien zum Abschluss der Serie weitaus kleiner ausfallen als noch zuvor, ohne an Bodenständigkeit zu verlieren.

Sei es die Erinnerung an einen Lehrer, der Hubschrauber mag, ein Gedankenspiel im Klubraum, Pech beim Neujahrs-Schreinbesuch, ein Schokoladendieb am Valentinstag oder einfach nur eine Bitte von Eru, Hōtarō bleibt in Hyouka Volume 4 schwer beschäftigt. Dabei zeigt sich immer häufiger, dass es zwischen ihm und Eru gewaltig knistert. Regelmäßig kommen sie sich unbedacht näher und reagieren peinlich berührt darauf. Hier zeigt sich deutlich, dass sich die Beziehung der beiden seit der ersten Folge deutlich verändert hat. Doch auch Mayaka und Satoshi erhalten viel Aufmerksamkeit, so dass sich die vier Hauptfiguren noch einmal mit ihren Stärken und Entwicklungen präsentieren dürfen. Allerdings zeichnet sich bald ab, dass mehr als Momentaufnahmen nicht geboten werden. Dafür liegt der Fokus doch zu stark auf den zu lösenden Rätseln und Problemen, die sich Hōtarō, Eru, Mayaka und Satoshi stellen.

Dank der weiterhin sehr ruhigen Stimmung, wirkt Hyouka Volume 4 immer realistisch und nachvollziehbar. Keine Episode wirkt übertrieben und selbst die Lösungen und Ansätze der Freunde sind immer glaubwürdig. Auf diese Weise gelingt es den finalen fünf Episoden, trotz eines ausbleibenden großen Geheimnisses erneut zu fesseln und zu unterhalten. Es macht einfach Spaß Hōtarō, Eru, Mayaka und Satoshi in ihrem Alltag zu begleiten, sich gemeinsam mit ihnen verschiedenen kniffligen Aufgaben zu stellen und zu erleben, wie sie mittlerweile zueinander stehen. Dabei setzt Kyoto Animation einmal mehr auf atemberaubend schöne Bilder, die der Serie von Anfang an etwas Faszinierendes verliehen haben. Lediglich das gelungene und runde Ende fühlt sich nicht als vollständiger Abschluss an. Da die Light-Novel-Vorlage noch nicht beendet ist, überrascht das aber nicht. Ein gelungenes Finale bietet Hyouka Volume 4 aber definitiv.

Fazit

Zum Abschluss von Hyouka habe ich einen letzten, großen Handlungsbogen mit herausforderndem Geheimnis erwartet. Stattdessen erzählt Hyouka Volume 4 in den fünf Episoden kleine, aber unterhaltsame Geschichten rund um den Alltag und die sich darin präsentierenden Rätsel und Probleme der Hauptfiguren. Es macht Spaß Hōtarō, Eru, Mayaka und Satoshi zu begleiten und Hyouka hat auch zum Finale der Serie nichts von der ruhigen, angenehmen Stimmung verloren. Bodenständig, nachvollziehbar und realistisch wird von verschiedenen Herausforderungen und Erlebnissen der Hauptfiguren erzählt. Dabei ist nicht nur Hōtarōs Verstand und Kombinationsgabe erneut gefragt, sondern auch der Zusammenhalt, die Beziehungen und die Freundschaft der vier Mitglieder des Klubs für klassische Literatur wird auf die Probe gestellt. Auf großes Drama wird verzichtet, stattdessen setzt Hyouka Volume 4 auf eine gelungene Mischung aus Mystery, Slice of Life, Coming of Age und Romantik. Gerade das trägt viel dazu bei, dass das Serienfinale so unterhaltsam ist. Das gilt auch für das runde, gelungene Ende, das trotz allem nicht wie ein vollständiger Abschluss wirkt. Gerne würde ich eine weitere Staffel sehen. Allerdings ist das unwahrscheinlich, schließlich ist Hyouka bereits zehn Jahre alt. Vielleicht bekommt die Light-Novel-Vorlage irgendwann eine deutsche Veröffentlichung spendiert. Unabhängig davon, sollte sich kein Genre-Fan Hyouka Volume 4 entgehen lassen. Das gilt natürlich auch für alle, die bereits die Vorgänger mochten.

Kurzfazit: Episodisches, ruhiges Serienfinale, das mit abwechslungsreichen Geschichten und hervorragender Figurennutzung unterhält.

Serienfazit: In zweinundzwanzig Episoden erzählt Hyouka vom Alltag des Klubs für klassische Literatur, die sich den unterschiedlichsten Geheimnissen und Rätseln in ihrem Umfeld widmen. Dabei folgt Hōtarō eigentlich dem Prinzip des Energiesparens. Jegliche Anstrengung versucht er zu vermeiden und stets will er sich nur dem widmen, was unvermeidlich ist. Die Begegnung mit Eru ändert sein ruhiges, gemächliches Leben jedoch. Mit voller Überzeugung und erweichendem Blick, überzeugt sie Hōtarō immer wieder davon, sich unerklärlichen Ereignissen zu stellen. Gemeinsam mit Hōtarōs Freunden Satoshi und Mayaka versuchen die vier Freunde und Mitglieder des Klubs für klassische Literatur, Diebe zu schnappen, Geister zu finden oder Mysterien ihrer Schule zu lösen. Hyouka bleibt dabei stets realistisch und nachvollziehbar, wodurch die Serie eine ruhige, bodenständige Stimmung erhält. Angereichert mit Coming-of-Age-, Slice-of-Life- und Romantik-Elementen erzählt Hyouka mehrere kleine und größere Geschichten, die gerade aufgrund der sich bietenden Rätsel und der sympathischen, vielschichtigen Charakteren unterhalten. Fans von mysteriösen Geschichten, kniffligen Rätseln und realitätsnahen Figuren sollten sich genauso wie Genre-Anhänger Hyouka nicht entgehen lassen.

Vielen Dank an KSM Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Hyouka – Vol. 4!

Details
Titel: Hyouka – Vol. 4
Originaltitel: Hyōka
Genre: Krimi, Mystery, Romantik, Comedy
Regie: Yasuhiro Takemoto
Studio: Kyoto Animation Co., Ltd.
Produktionsjahr: 2012
Laufzeit: ca. 132 Minuten (Blu-ray), ca. 126 Minuten (DVD)
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Booklet, Artcards, Opening- & Ending-Song (textless), Bildergalerie, Trailer
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungstermin: 11. August 2022
Herstellershop: Hyouka bei Anime Planet

© Honobu Yonezawa / Kadokawa Shoten Co., Ltd. / Kyoto Animation Co., Ltd. / KSM Anime

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