Rezension: Kakegurui Midari – Band 2 (Manga)

Ayame und Midari erwartet in Kakegurui Midari Band 2 ein nervenaufreibender Auftrag für das Verschönerungskomitee.

Seit Ayame die Aufmerksamkeit der durchgeknallten Verschönerungsbeauftragen Midari erlangt hat, hat sich ihr Leben deutlich verändert. Statt Schulden, besitzt Ayame plötzlich dreihundert Millionen Yen. Aus Unsicherheit wie sie damit umgehen soll, möchte sie das gewonnene Geld ans Verschönerungskomitee zurückgeben. Allerdings erwarten sie Midari und Naoe mit einer Willkommensfeier und kurzerhand wird Ayame Mitglied des Komitees. Eine der Aufgaben ist das Eintreiben von Geld, das Schuldner nicht zahlen wollen. Unter ihnen befindet sich auch Kurimu Terasumi, die mit ihren Freunden andere einschüchtert und für reichlich Ärger sorgt. Um die Schuldenfrage zu klären, schlägt diese ein gefährliches Spiel vor: Russisches Roulette.

Riskantes Spiel

Dass Kakegurui Midari Band 2 wieder reichlich verrückt und durchgeknallt wird, zeigen bereits die ersten Seiten des Mangas. Ayame hält sich aus nicht näher bekannten Gründen einen Revolver an den Kopf. Danach springt die Geschichte einige Stunden in die Vergangenheit und knüpft an den Vorgänger an. Ayame hat bei dem Spiel gegen Naoe, die Vizepräsidentin des Verschönerungskomitees, dreihundert Millionen Yen gewonnen und ist deshalb überaus nervös. Aus Angst jemand könnte von dem Geld erfahren, schleppt sie es in einem großen Koffer mit sich herum. Bereits hier ist zu erahnen, dass die dreihundert Millionen noch eine Rolle in der Handlung spielen werden. Allerdings fokussiert sich der Manga zuvor auf Ayames Aufnahme ins Verschönerungskomitee. Wirklich überraschend ist das angesichts der Ereignisse des Vorgängers nicht. Zumal Naoe noch einen weiteren Grund liefert, weshalb Ayame gebraucht wird.

Dabei handelt es sich aber nur um den Auftakt, um die Bindung zwischen Ayame und Midari zu festigen und zugleich die Grundlagen für die weitere Geschichte des Bandes und darüber hinaus zu legen. Schließlich muss Ayame als Teil des Verschönerungskomitees auch dessen Aufgaben nachgehen. Und an einer von Glücksspiel, Geld und Einfluss so stark bestimmten Schule wie der Hyakkaou-Akademie, ist es sogar irgendwie logisch, dass dazu auch Geldeintreiben zählt. Schließlich muss die Schule von den Schandflecken der Schuldner gesäubert werden. Dass nicht jeder bereitwillig zahlt, ist genauso wenig überraschend wie die bedrohliche und mit Erpressungen, Drohungen und anderen Missetaten auffallende Gruppe um Kurimu Terasumi. Aber nicht falsch verstehen, das heißt nicht, dass die Gegenspielerin von Ayame und Midari stereotypisch oder gar langweilig wäre. Im Gegenteil stellt sich Kurimu als perfekte Antagonistin heraus, um den Wahnsinn der beiden Protagonistinnen hervorzuheben.

Besonders in der zweiten Hälfte steht ein für Kakegurui Midari gewohnt riskantes Spiel an. Dabei dürfen sowohl Midari als auch Ayame sich wieder von ihren durchgeknalltesten und besten Seiten zeigen. Der Manga brilliert mit detailreichen Zeichnungen, die besonderen Fokus auf die grandiose Mimik und Darstellung der Gesichter sowie Augen legt. Midaris Wahnsinn ist ihr regelrecht anzusehen. Andere Figuren wiederum zeigen deutlich Wut, Angst oder Kaltblütigkeit. Wie von Kakegurui gewohnt, liegt hier eine der größten Stärken, die sowohl den Charakteren als auch der spannend erzählten Geschichte zu Gute kommt. Gemeinsam mit den eigenwilligen und hervorragend geschrieben Protagonistinnen, wird auf diese Weise ein unterhaltsamer Lesefluss geboten, der bis zum Ende nicht mehr loslässt und zugleich Lust auf mehr verrückte Geschichten mit Midari und Ayame weckt.

Fazit

Nach dem Auftaktmanga war mir zwar bewusst, in welche Richtung sich Kakegurui Midari bewegt, doch der zweite Band hat mich trotzdem immer wieder aufs Neue überrascht. Midari und Ayame sind eigenwillige, sich perfekt ergänzende und irgendwie auch sympathische Hauptfiguren, die jeweils auf ihre eigene Weise durchgeknallt und verrückt sind. Es macht viel Spaß sie zu begleiten, mit ihnen ein gefährliches Spiel zu erleben und immer tiefer in den Wahnsinn von Kakegurui Midari Band 2 einzutauchen. Dabei brilliert der Manga neben den detailreichen Zeichnungen auch mit einer gelungenen Antagonistin, die vielleicht nicht so viel Tiefe zeigt wie Midari oder Ayame, aber als Gegenspielerin wunderbar funktioniert. Wer bereits den Vorgänger mochte, sollte, genauso wie Fans der anderen beiden Kakegurui-Reihen, unbedingt zugreifen.

Kurzfazit: Nervenaufreibender Psychodrama-Manga der mit dem dynamisch-konstrastreichen und verrückten Hauptfiguren-Duo sowie einer spannenden Geschichte und detailreichen Zeichnungen fesselt.

Vielen Dank an altraverse für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Kakegurui Midari – Band 2!

Details
Titel: Kakegurui Midari – Band 2
Originaltitel: Kakegurui Midari
Genre: Drama, Mystery
Verlag: altraverse
Story: Homura Kawamoto
Artwork: Yuichi Hiiragi
Seiten: 164
Preis: 7,00 €
ISBN: 978-3-7539-0253-1
Verlagsseite: Kakegurui Midari – Band 2 bei altraverse
Erscheinungsdatum: 18. Juli 2022

© Homura Kawamoto / Yuichi Hiiragi / Square Enix Co., Ltd. / altraverse

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