Rezension: Virgin Road: Die Henkerin und ihre Art zu leben – Band 1 (Manga)

Als kirchliche Auftragsmörderin ist es in Virgin Road: Die Henkerin und ihre Art zu leben Band 1 Menous Aufgabe, Fremdweltler mit Kräften zu töten.

Menou ist eine Henkerin und beseitigt im Auftrag der Kirche sogenannte Verlorene. Dabei handelt es sich um Menschen aus anderen Welten, die übermenschliche Kräfte erhalten haben. Bevor sie zu einer Gefahr werden können, werden sie dem Glauben der Kirche entsprechend beseitigt. Allerdings scheint Menous aktuelles Ziel ein Problem darzustellen. Die süße Akari fasst schnell Vertrauen zu der Priesterin. Sie zu töten ist alles andere als leicht, da Akari scheinbar unsterblich ist.

Isekai-Henkerin

Basierend auf der gleichnamigen Light-Novel-Reihe von Mato Sato, die ebenfalls bei altraverse erscheinen wird, folgt Virgin Road: Die Henkerin und ihre Art zu leben Band 1 der kirchlichen Auftragsmörderin Menou. Der Auftaktmanga fängt jedoch nicht mit ihr an, sondern wirkt auf den ersten Blick wie eine typische Isekai-Fantasy-Geschichte. Ein Oberschüler findet sich urplötzlich in einem Beschwörungsraum eines Schlosses wieder. Statt aber von König und Magierin warm empfangen zu werden, wird er als nutzlos eingestuft und auf die Straße geworfen. Mittel- und obdachlos trifft er in seiner verzweifelten Lage die freundliche Priesterin Menou, die ihm Hilfe anbietet. Aufgrund der Handlung des Mangas, ist bereits zu erahnen, dass der Oberschüler die Begegnung mit der Protagonistin nicht lange überlebt. Anfängliches Mitleid schwenkt im Laufe des ersten Kapitels aber relativ schnell um und es ist zu erahnen, dass statt dem Oberschüler eine andere Beschworene neben Menou als Hauptfigur fungieren könnte.

Das Auftaktkapitel bietet dafür aber einen guten Einblick in Menous Aufgabe und die Gefahr, die von Fremdweltlern mit übernatürlichen Kräften ausgeht. Ein wenig offen bleibt noch, ob wirklich jeder Verlorene getötet wird oder ob jene, ohne große Macht, ein neues Leben in der Fantasy-Welt beginnen dürfen. Zahlreiche Hinweise auf Erfindungen aus anderen Welten deuten jedoch an, dass dies so ist. Hier bleibt Virgin Road Band 1 noch etwas vage. Schlimm ist das nicht, da sich die Geschichte stattdessen auf Menou und ihren Auftrag konzentriert. Dieser ist mit dem Tod des Oberschülers nicht beendet, schließlich wurde auch noch ein Mädchen beschworen. Dass es mit ihr mehr auf sich hat, verrät ebenfalls die offizielle Handlungsbeschreibung. Entsprechend inzeniert ist ihr erster Auftritt. Vorgestellt wird Akari als fröhliche, offene Schülerin, die jedoch etwas aus ihrer Vergangenheit zu verbergen scheint. Allgemein entsteht der Eindruck, dass die Beschworenen nicht wirklich daran interessiert sind, in ihr altes Leben zurückzukehren. Das könnte noch spannende Ansätze bieten.

Eine Beschreibung, die auf den ganzen Manga zu trifft. Virgin Road Band 1 ist kurzweilig, stellt durchaus sympathische Charaktere vor und zeigt das Potenzial einer spannenden Geschichte. Vorerst bleibt es aber eher bei Andeutungen. Obwohl sich die Ereignisse in der zweiten Hälfte zuspitzen, es immer wieder kleine Action-Szenen gibt und reichlich Informationen gestreut werden, bleibt vieles noch im Dunkeln. Das weckt zwar Neugier, lässt aber auch die wahre Richtung, die die Reihe einschlagen wird, schwererahnen. Als Auftakt funktioniert der erste Band aber sehr gut, versteht es zu unterhalten, überzeugt mit detailreichen und schönen Zeichnungen und weckt das Interesse an der Fortsetzung. Zu verdanken ist letzteres auch dem spannenden Cliffhanger.

Fazit

Virgin Road: Die Henkerin und ihre Art zu leben Band 1 nutzt die Isekai-Thematik, um zu zeigen, was Fremdweltler für eine Gefahr bedeuten könnten. Obwohl die Geschichte in einigen Punkten noch unklar und auch die Richtung der Reihe nicht zu erahnen ist, hat mich der Auftaktmanga gut unterhalten. Menou und die anderen wichtigen Figuren sind sympathisch und zeigen bereits unterschiedliche Facetten, was ihnen im weiteren Verlauf der Handlung mehr Tiefe verleihen könnte. Außerdem ist bereits vorhersehbar, dass die Geschichte anders verlaufen wird, als es sich bisher andeutet. Genau das weckt, gemeinsam mit dem Cliffhanger, meine Neugier bezüglich des nächsten Bandes. Ich will einfach wissen, wie es Menou und Akari weiter ergeht. Damit erfüllt der erste Manga eine der wichtigsten Aufgaben und schafft es zugleich, vielversprechendes Potenzial zu zeigen. Genre-Fans können sich Virgin Road Band 1 ruhig näher anschauen.

Kurzfazit: Kurzweiliger Isekai-Fantasy-Manga der das Grundgenre interessant nutzt und mit gezeigtem Potenzial sowie sympathischen Figuren unterhält und Interesse weckt.

Vielen Dank an altraverse für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Virgin Road: Die Henkerin und ihre Art zu leben – Band 1!

Details
Titel: Virgin Road: Die Henkerin und ihre Art zu leben – Band 1
Originaltitel: Shokeishōjo no Virgin Road
Genre: Fantasy, Abenteuer
Verlag: altraverse
Story: Mato Sato
Artwork: Ryo Mitsuya
Character Design: nilitsu
Seiten: 188
Preis: 7,00 €
ISBN: 978-3-7539-0256-2
Verlagsseite: Virgin Road: Die Henkerin und ihre Art zu leben – Band 1 bei altraverse
Erscheinungsdatum: 24. Januar 2022

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