Rezension: Ich bin ein mächtiger Behemoth und lebe als Kätzchen bei einer Elfe – Band 1 (Manga)

Abenteurerin Aria findet in Ich bin ein mächtiger Behemoth und lebe als Kätzchen bei einer Elfe Band 1 ein unerwartet starkes Haustier.

Täglich erkundet die hübsche Abenteurerin Aria den Dungeon unter Dungeon City. Für die Gilde erfüllt die noch relativ unerfahrene Elfe allerlei Aufträge, die meist mit dem Bekämpfen von Monstern zusammenhängen. Als sie eines Tages im Dungeon auf ein kleines verletztes Kätzchen stößt, rettet sie es. Aria ahnt nicht, dass es sich bei dem Kätzchen eigentlich um einen als junger Behemoth, ein S-Rang-Monster, wiedergeborenen Ritter handelt. Aus Dankbarkeit beschließt er, Aria fortan zu beschützen und sie als seine neue Herrin anzuerkennen. Die Elfe hingegen vermutet, in dem später Tama genannten kleinen Kätzchen ein ganz besonderes Wesen gefunden zu haben – und das perfekte Haustier.

Behemoth-Kätzchen und Elfen-Abenteurerin

Bereits der Titel von Ich bin ein mächtiger Behemoth und lebe als Kätzchen bei einer Elfe Band 1 gibt relativ gut wieder, um was es in der Manga-Adaption der Light-Novel-Reihe von Nozomi Ginyoku geht. Der Manga steigt mit einem kurzen Prolog-Kapitel, in dem der titelgebende Behemoth vorgestellt wird, ein. Hier wird bereits verraten, dass hinter dem wie ein Kätzchen aussehenden Jungtier der S-Klasse-Monsterart, ein wiedergeborener Ritter steckt. Anfangs verwirrt, findet er sich relativ bald in seinem neuen Körper und mit seinen neuen Fähigkeiten zurecht. Anders als in Isekai-Geschichte wie Ich bin eine Spinne, na und?, ist der Ritter in keine Fantasy-Welt versetzt worden, sondern stammt aus dieser. Ansonsten werden einige gängige Standards des Genres gesetzt. Hauptfigur Tama, diesen Namen erhält das vermeintliche Kätzchen von Aria, ist relativ mächtig, erinnert sich an sein altes Leben und findet sich dennoch fast sofort in seiner neuen Gestalt zurecht.

Ansonsten ist Ich bin ein mächtiger Behemoth und lebe als Kätzchen bei einer Elfe Band 1 eher ein klassischer Fantasy-Manga mit Abenteurern, Dungeon, Monstern und einer Elfe als Protagonistin. Neben dem Behemoth-Kätzchen, stechen die ziemlich präsenten Ecchi- beziehungsweise Erotik-Elemente hervor. Bereits auf dem Cover ist zu erkennen, dass Aria über enorm große Brüste verfügt. Dieser Umstand wird sogar von Tama gedanklich kommentiert und auch sonst scheint die Schönheit der Elfe viele Bewunderer anzuziehen. Dass Tama regelmäßig auf den Brüsten von Aria liegt oder sich sogar zwischen diesen einkuscheln kann, ist mit entsprechender Inszenierung versehen. Allgemein wird Arias Körper gerne erotisch in Szene gesetzt. Und sie ist damit nicht alleine. Auch Schmiedin Vulkan trägt recht freizügige Kleidung und kann Tama auf ihren Brüsten platzieren. Dazu kommt noch, dass Aria scheinbar recht ungewöhnliche Vorlieben hat. Zumindest äußert sich das in jenen Momenten, in denen sie erregt ist. Hier stellt sich die Frage, in welche Richtung letztlich die Beziehung zwischen Aria und Tama gehen soll. Eine Begründung, dass nicht nur die Herrin-Haustier-Möglichkeit besteht, wird bereits geliefert, lässt das Ganze aber noch seltsamer wirken.

Aber nicht falsch verstehen. Obwohl dieser Faktor recht präsent ist, wird es glücklicherweise nie zu viel. Mangaka Taro Sinonome findet meist die richtige Mischung aus Ecchi sowie normaler Fantasy. So werden nicht nur ein paar ordentliche Kämpfe gegen Monster im Dungeon, sondern auch zwielichtige Abenteurer, die Gilde oder Arias Besuche bei Schmiedin Vulkan thematisiert. Dabei findet sich aber so gut wie immer eine Gelegenheit Aria erotisch in Szene zu setzen oder Tamas Niedlichkeit zu präsentieren. Die genretypisch, aber schick gezeichnete Geschichte bleibt eher kurzweilig und dürfte nur Fantasy-Fans mit einem Hang zu Ecchi- beziehungsweise Erotik-Elementen wirklich überzeugen können. Immerhin deutet sich gegen Ende eine kleine Entwicklung, die für etwas Frische im nächsten Band sorgen könnte, an. Gleichzeitig wird hier aber auch eine mögliche Befürchtung, die aufgrund von Spoilern nicht näher beschrieben werden kann, genährt. Es bleibt also abzuwarten, wie sich Ich bin ein mächtiger Behemoth und lebe als Kätzchen bei einer Elfe entwickelt.

Fazit

Trotz des offensichtlich Ecchi-lastigen Charakterdesigns und der nicht weniger mit erotischen Elementen versehenen Geschichte, war ich neugierig auf Ich bin ein mächtiger Behemoth und lebe als Kätzchen bei einer Elfe. Das Grundkonzept klingt einfach schön abgedreht, so dass ich kurzweilige Fantasy-Comedy mit leichtem Ecchi-Einschlag erwartet habe. Leider fällt der Humor eher mäßig aus, dafür verströmt der Manga recht häufig eine durchaus angenehme Leichtgängigkeit. Allerdings sind auch die Ecchi-Elemente weitaus stärker vertreten, als ich erwartet habe. Besonders Arias Inszenierung samt riesiger Brüste wirkt manchmal nicht nur übertrieben, sondern fast unnatürlich. Dazu kommen Arias recht offen angedeutete Vorlieben, die meine Skepsis wecken. Doch trotz allem hat mich der Manga kurzweilig unterhalten können. Zu verdanken ist das den grundsätzlich sympathischen, wenn auch nicht sonderlich tiefgründigen Charakteren sowie der ordentlichen Fantasy-Kost. Eine klare Empfehlung kann ich zwar nicht aussprechen, Fantasy-Ecchi-Fans können aber ruhig einen Blick wagen.

Kurzfazit: Ecchi-lastiger Fantasy-Manga mit oft erotischer Inszenierung und sympathischen, wenn auch wenig tiefgründigen Charakteren der zumindest kurzweilige Genre-Kost bietet.

Vielen Dank an altraverse für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Ich bin ein mächtiger Behemoth und lebe als Kätzchen bei einer Elfe – Band 1!

Details
Titel: Ich bin ein mächtiger Behemoth und lebe als Kätzchen bei einer Elfe – Band 1
Originaltitel: S Rank Monster no Behemoth dakedo, Neko to Machigawarete Elf Musume no Pet to shite Kurashite Masu
Genre: Fantasy, Ecchi
Verlag: altraverse
Artwork: Taro Sinonome
Story: Nozomi Ginyoku
Character Design: Mitsuki Yano
Seiten: 160
Preis: 10,00 €
ISBN: 978-3-96358-881-5
Verlagsseite: Ich bin ein mächtiger Behemoth und lebe als Kätzchen bei einer Elfe – Band 1 bei altraverse
Erscheinungsdatum: 15. Oktober 2021

© Taro Sinonome / Nozomi Ginyoku / Mitsuki Yano (Micro Magazine) / Hakusensha Inc. / altraverse