Rezension: Citrus – Vol. 2 (Blu-ray)

Neue Probleme und Störenfriede belasten die sich langsam verbessernde Beziehung von Yuzu und Mei in Citrus Volume 2.

Endlich scheinen sich Mei und Yuzu besser zu verstehen, doch Himeko Momokino, Vizepräsidentin des Schülerrats, versucht die beiden wieder auseinanderzutreiben. Die langjährige Freundin von Mei zeigt sich eifersüchtig auf Yuzu und deren Gefühle für Mei. Dabei ist sich Yuzu selbst nicht sicher, wie sie mit den Empfindungen für ihre Stiefschwester umgehen soll. Schließlich bricht Mei, die einige Aufgaben ihres Großvaters übernommen hat, auch noch zusammen. Als wäre das nicht genug, taucht kurz darauf Sho Aihara auf. Mei weiß nicht, wie sie mit ihrem Vater, den sie seit fünf Jahren nicht gesehen hat, umgehen soll und zieht sich in sich zurück. Um ihrer geliebten Stiefschwester zu helfen, versucht Yuzu zwischen den beiden zu vermitteln. Schließlich sorgt auch noch Yuzus Kindheitsfreundin, die Mittelschülerin Matsuri, für allerlei Trubel.

Belastete Gefühle

Es knistert weiterhin gewaltig zwischen den Stiefschwestern Yuzu und Mei. Citrus Volume 2 erzählt die Girls-Love-Romantik-Drama-Geschichte weiter und bringt für die beiden Protagonistinnen einige neue Probleme. So mischt sich weiterhin Himeko in die Beziehung von Yuzu und Mei ein. Als Kindheitsfreundin von Mei, glaubt Himeko zu wissen, was das beste für die Schülerratspräsidentin ist, stößt aber auch bei dieser mit ihrem Verhalten auf Unverständnis. Yuzu hingegen muss sich nicht nur mit Himeko, sondern auch mit ihren Gefühlen für Mei auseinandersetzen. Längst ist ihr klar, dass sie sich in ihre Stiefschwester verliebt hat, aber wie soll sie damit umgehen? Natürlich wird die Geschichte in den vier Episoden regelmäßig mit neuen Schwierigkeiten angereichert. So taucht nicht nur Meis Vater Sho plötzlich auch, sondern auch Yuzus Kindheitsfreundin Matsuri sorgt für reichlich Ärger.

Dabei fällt auf, dass die Serie relativ klaren Strukturen folgt. Ist ein größeres Problem überwunden, folgt das nächste und bringt reichlich Drama und Konflikt mit sich. Natürlich belasten die Ereignisse stets die Beziehung von Yuzu und Mei, die sich immer offensichtlicher zueinander hingezogen fühlen. Sogar die eigentlich kühle Mei taut mit der Zeit etwas auf, ohne ihren eher kühlen Charakter zu verlieren. Das sorgt für einige schöne Situationen mit Yuzu, die nicht immer auf romantische Gefühle oder die weiterhin eingestreuten leicht erotisch angehauchten Szenen abzielen. Auffällig ist außerdem, dass viele Wendungen ein wenig konstruiert wirken. Die plötzliche Rückkehr von Sho, Meis Zusammenbruch und auch Matsuris Auftauchen scheinen stets dann zu passieren, wenn sich Yuzu und Mei an einem wichtigen Punkt in ihrer Beziehung zueinander befinden. Es ist ziemlich offensichtlich, was mit den geschaffenen Problemen erreicht werden soll: Drama und Hindernisse für die beiden Protagonistinnen.

Glücklicherweise funktioniert Citrus trotzdem ziemlich gut. Gerade die Entwicklung von Yuzu und Mei sowie der Beziehung der beiden versteht es, viel zur Serie beizutragen und selbst über die konstruierten Wendungen und Schwierigkeiten hinwegzusehen. Hier fällt auf, wie wichtig die beiden Hauptfiguren wirklich für Citrus sind. Doch auch die Nebenfiguren nehmen wichtige Rollen ein und ohne die aufgebauten Hindernisse, würden Yuzu und Mei wahrscheinlich ewig auf der Stelle treten. Das liegt auch ein wenig an den unterschiedlichen Persönlichkeiten der beiden. Citrus braucht die konstruierten Handlungselemente genauso wie Yuzu und Mei, um voranzuschreiten. Ob das nun gut oder schlecht ist, ist Geschmackssache. Sicher ist aber, dass Citrus Volume 2 in den vier Episoden kurzweilige, gelungene Girls-Love-Romantik-Drama-Unterhaltung bietet.

Fazit

Citrus Volume 2 offenbart noch stärker als der Vorgänger die Probleme der Serie. Konstruiert wirkende Handlungsabschnitte und Probleme trüben ein wenig die erzählte Geschichte über die sich langsam entwickelnde Liebe zwischen Yuzu und Mei. Allerdings sind es gerade die beiden Hauptfiguren, ihre Entwicklung und der Aufbau ihrer Beziehung, die über die Storyprobleme wegsehen lassen. Schließlich erfüllen alle Stolpersteine und Störfaktoren auf dem Weg von Yuzu und Mei ihren Zweck und tragen zur Geschichte bei. Gerade deshalb habe ich der Serie jedes herbeigearbeitete Problem verziehen. Schließlich verstehen es Yuzu, Mei, Himeko, Harumi und die anderen Charaktere ihre Rollen gut zu erfüllen, zeigen ausreichend Tiefe und lassen sogar auf noch einige interessante Wendungen hoffen. Lediglich das offene Ende von Volume zwei steuert auf eine zu offensichtliche Auflösung hinaus, die wiederum unnötig herbeigeführtes Drama beinhaltet. Aber manchmal ist das im Genre nicht zu verhindern. Wer bereits Volume eins mochte, kann auch bei Citrus Volume 2 zugreifen und sich auf gelungene, kurzweilige Girls-Love-Romantik-Drama-Unterhaltung freuen.

Kurzfazit: Trotz konstruierter Handlungselemente, versteht es die Girls-Love-Romantik-Drama mit liebenswerten Protagonistinnen und einem gelungenen Geschichts- sowie Beizheungsaufbau zu überzeugen.

Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Citrus – Vol. 2!

Details
Titel: Citrus – Vol. 2
Originaltitel: Citrus
Genre: Romantik, Drama, Girls Love
Regie: Takeo Takahashi
Studio: Passione Co., Ltd.
Produktionsjahr: 2018
Laufzeit: ca. 100 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Extras: 8-seitiges Booklet, 2 Artboards
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungstermin: 05. November 2020
Herstellerseite: Citrus – Vol. 2 bei Kazé Anime

©SABUROUTA/ICHIJINSHA/citrus Project

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