Rezension: Somali und der Gott des Waldes – Band 2 (Manga)

Auf der Suche nach Hinweisen auf die letzten Menschen, erreichen der Golem und Somali in Somali und der Gott des Waldes Band 2 eine riesige Bibliothek.

Somali und der Golem sind im Dorf der Hexe angekommen. Dort hoffen sie, in der riesigen Bibliothek, einen Hinweis auf die letzten verbliebenen Menschen zu finden. Allerdings wird ein Buch, das eine Spur auf ihr Ziel enthalten könnte, zerstört. Einzig die Direktorin der Bibliothek, die aufgrund ihres hohen Alters abgeschottet in ihren Gemächern lebt, könnte noch den Inhalt des Buches kennen. Kann die Geschichte einer jungen Hexe, die vor vielen Jahrhunderten Menschen getroffen hat Somali und dem Golem wirklich bei ihrer Suche helfen?

Erzählte Vergangenheit

Ihre Reise hat Somali und den Golem bereits am Ende des Vorgängers ins Dorf der Hexe geführt. Deren Aufgabe ist es sämtliche Bücher der Welt in ihrer Bibliothek zusammenzutragen. Ausgerechnet das Buch, das Hinweise auf den Verbleib der Menschen liefern könnte, wird aber bei dem Angriff seltsamer, bücherfressender Fischmonster zerstört. Daran knüpft Somali und der Golem direkt an. Statt erneut mehrere kleinere Episoden aus dem Reisealltag der beiden Hauptfiguren zu erzählen, konzentriert sich Somali und der Gott des Waldes Band 2 auf einen längeren Handlungsstrang. Um doch noch die Informationen aus dem Buch zu erhalten, müssen sich der Golem und das Menschenkind zur alten und kranken Bibliotheksdirektorin schleichen. Hier setzt Mangaka Yako Gureishi auf kurze, aber spannende Gefahren, die ein wenig Abwechslung mit sich bringen.

Etwa die Hälfte des Mangas befasst sich allerdings nicht mit Somali und dem Golem, sondern mit der jungen Hexe Feodora, die vor vielen Jahren Menschen und ihrem Beschützer Paraíso begegnet ist. Die Erzählung des Menschen zeigt, wie leicht Angst vor etwas das anders ist, in Panik und Gewalt umschlagen kann. Hier wählt Somali und der Gott des Waldes Band 2 einen tiefgründigeren, ernsteren und teils düsteren Weg, der ein hartes, aber durchaus realistisches Bild der Menschheit schafft. Gleichzeitig wird aber auch gezeigt, wie freundlich eine Gemeinschaft sein kann, die für sich lebt, die sich sicher wägt und sich nichts Unbekanntem stellen muss. Außerdem wird die Wirkung von Freundschaft aufgezeigt. Damit fällt der zweite Manga der Fantasy-Reihe etwas tiefgründiger und ernster aus als der Vorgänger. Tatsächlich kann der Band sogar ein wenig zum Nachdenken anregen.

Dennoch erhält sich Somali und der Gott des Waldes Band 2 den angenehmen Lesefluss des Vorgängers und schafft es, die gefahrvolle, aber märchenhaft-interessante Welt weiter auszubauen. Neue Details zum Konflikt zwischen Anderwesen und Menschen und Einblicke in abweichende Lebensweisen erzeugen ein noch glaubhafteres Bild einer lebendigen, bedrohlichen, aber auch schönen Welt, die von meist glaubhaften Charakteren bewohnt wird. Zum Ende baut Mangaka Yako Gureishi zudem den Beginn eines weiteren Handlungsbogens, der für Somali und den Golem neue Gefahren bergen könnte, ein. Dadurch bleibt die Fantasy-Reihe nicht nur interessant, sondern weckt auch dank der Spannung den Wunsch weiterzulesen und zu erfahren, wie die Reise der beiden Hauptfiguren weitergeht.

Fazit

Somali und der Gott des Waldes Band 2 bleibt dem angenehmen Lesefluss und der sanften Atmosphäre des Vorgängers treu, verknüpft diese aber mit einem gleichermaßen spannenden, schönen und informativen Handlungsbogen. Genau damit hat mich der Manga schnell gefesselt. Besonders die Geschichte der jungen Hexe Feodora ist interessant erzählt und gewährt neue Einblicke in die gut gestaltete Fantasy-Welt und das Leben der Menschen. Hier nutzt Mangaka Yako Gureishi beide Seiten des menschlichen Daseins und verknüpft liebevolle, sanfte Lebewesen mit einer tiefsitzenden Furcht, die zu irrationalem, gewalttätigem Verhalten führt. Ein Aspekt, der zum Nachdenken anregt und zusätzliche Tiefe in die Geschichte bringt. Gleichzeitig wird mehr über den Konflikt zwischen Anderwesen und Menschen verraten. Band zwei zeigt erneut, dass Somali und der Gott des Waldes dank märchenhafter Atmosphäre, spannender Geschichte, liebenswerten und glaubhaften Charakteren und einer interessanten Welt zu faszinieren weiß. Wer bereits den Vorgänger mochte, kann bedenkenlos zugreifen.

Kurzfazit: Nachdenklich stimmender, angenehm erzählter Fantasy-Manga, der trotz etwas ernster und düsterer Geschichte mit sanfter Atmosphäre und glaubhaften, liebenswerten Charakteren überzeugt.

Vielen Dank an Manga Cult für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Somali und der Gott des Waldes – Band 2!

Details
Titel: Somali und der Gott des Waldes – Band 2
Originaltitel: Somali to Mori no Kamisama
Genre: Fantasy, Abenteuer, Drama, Slice of Life
Verlag: Manga Cult
Mangaka: Yako Gureishi
Seiten: 176
Preis: 10,00 €
ISBN: 978-3-964332-44-8
Verlagsseite: Somali und der Gott des Waldes – Band 2 bei Manga Cult
Erscheinungsdatum: 16. Januar 2020

© Yako Gureishi / NSP / Manga Cult

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