Rezension: Punch Line – Vol. 3 (Blu-ray)

punch-line-vol-3-coverKehrtwende zur Halbzeit. Punch Line Volume 3 zeigt in drei neuen Episoden den großen Wandel der Serie.

Endlich hat Yuta seinen Körper wieder. Durch den seltsamen Möchtegern-Superheld Miyaken, der sich als niemand anderes als Yuta selbst herausgestellt hat, hat der körperlose das Nandala Gandala erhalten. Allerdings findet sich darin nur ein einziges Wort und während der Meteorit auf die Erde zurast, begreift Yuta, was seine Aufgabe ist. Mittels seiner Geisterkraft reist er in die Vergangenheit und schlüpft wieder in seinen Körper – mit dem Wissen, dass er nur zehn Tage Zeit hat, um den Weltuntergang zu verhindern und seine Nachbarinnen und Freundinnen zu retten. Doch die Geisterkatze Chiranosuke mischt sich wieder ein und erklärt Yuta, weshalb unbedingt alles bis zu einem bestimmten Punkt den gewohnten Gang nehmen muss und dass auch negative Ereignisse nicht verhindert werden dürfen, wenn der Einschlag des Meteoriten abgewendet werden soll. Aber es ist schwierig nicht einzugreifen, wenn man selbst weiß, was geschieht.

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U-Turn

Genau zur Hälfte macht Punch Line eine Kehrtwende und beginnt die Geschichte von vorne – allerdings aus einer anderen Erzählposition und mit dem vorher bekannten Wissen. Yuta reist dank der Hilfe seines anderen Ichs, das ihm den Körper gestohlen hatte, in eine alternative Vergangenheit und bemächtigt sich dort des Körpers seines alternativen Vergangenheits-Ichs. Die Geschehnisse der ersten sechs Episoden sind dem zufolge zwar passiert, aber nur noch Yuta selbst hat Kenntnis davon. Genau dieses Wissen ist es, das ihm große Probleme bereitet. Zwar muss er irgendwie verhindern, dass der Meteorit auf der Erde einschlägt, doch Chiranosuke warnt ihn zugleich davor, zu früh in den Geschichtsverlauf einzugreifen, da er sonst genauso wie zahlreiche frühere Varianten von ihm scheitert.

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Dieser Kniff sorgt dafür, dass die gesamte Serie noch einmal aus einem anderen Blickwinkel erzählt wird. Viele Ereignisse spielen sich erneut ab, nur dass sie diesmal nicht von Yuta als körperloses Wesen begleitet werden. Stattdessen mischt sich Yuta selbst ein, verändert dadurch Abläufe oder offenbart wie es zu manchen – teils nur winzig kleinen – Details gekommen ist. Auch die Identität von Miyaken macht dadurch Sinn, allerdings war diese bereits vorherzusehen. Dennoch überrascht Punch Line mit einigen Wendungen und leichten Abwandlungen, die große Auswirkungen haben. Hier zeigt sich, dass trotz Ecchi-Elementen und abgedrehtem Humor eine durchaus intelligente Geschichte erzählt werden kann.

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Logik

Doch auch mit der immer stärkeren Konzentration auf die Geschichte, weicht die Serie nicht zu sehr ab und bleibt dem bisherigen Stil treu. Allerdings nehmen gerade die Blicke auf die Unterwäsche der vier Protagonistinnen noch mehr ab als es bei Volume 2 der Fall war. Das kommt der Serie definitiv zu Gute, da der Humor trotzdem funktioniert und kein gänzlicher Verzicht auf Ecchi gegeben ist. Dieser Richtungswechsel ermöglicht es auch Anhängern komplexerer Handlungen, die mit leicht bekleideten Mädchen oder dem Ecchi-Genre wenig anfangen können, Punch Line zu genießen und sich an der logischen, teils faszinierenden Geschichte zu erfreuen.

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Allgemein bringen die drei Episoden von Volume 3 wieder interessante Wendungen, Andeutungen und Enthüllungen mit sich. Dabei werden manche Fragen beantwortet und zugleich neue aufgeworfen, so dass trotz mancher Verbindungen, die gezogen werden können, noch immer genügend Unklarheiten vorhanden bleiben, um die finalen drei Episoden herbeizusehnen. Es ist jedoch nicht immer ganz einfach allen Fakten sofort zu folgen und jede Verbindung sofort zu ziehen. Gelegentlich muss man sich erst an vorherige Ereignisse zurückerinnern oder eine Szene noch einmal anschauen. Das zeigt wie gut verknüpft die einzelnen Episoden miteinander sind.

Fazit

Spätestens mit dem Beginn der zweiten Hälfte macht Punch Line eine große Wende und nutzt das bereits früh erahnte Potenzial der Serie. Die Geschichte macht eine interessante Entwicklung mit und verändert den Blickwinkel auf die vorherigen Geschenisse. Wichtige Details wie die Frage nach dem Körperdieb oder weshalb zu hohe Erregung bei Yutas Seelendasein zum Einschlag des Meteoriten führt, werden wenigstens Ansatzweise enthüllt. Zugleich zeigt sich, dass die Vergangenheit einiger Protagonisten und Antagonisten eine wichtige Rolle für die Handlung spielt. Doch trotz einiger Enthüllungen bleiben viele Fragen offen und sowohl durch diese als auch das spannende Ende, wird das Interesse an den finalen drei Episoden hoch gehalten. Fans komplexerer Geschichten sollten Punch Line trotz des Ecchi-Stempels definitiv eine Chance geben, auch wenn die Handlung sicherlich nicht an so manch anspruchsvollere Serie heranreicht.

Kurzfazit: Überraschende Kehrtwende zum Auftakt der zweiten Serienhälfte, die Spannung und interessante Enthüllungen mit sich bringt und zugleich neugierig auf das Ende macht.

Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Punch Line – Vol. 3!

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Details
Titel: Punch Line – Vol. 3
Genre: Comedy
Regie: Yutaka Uemura
Studio: Mappa
Produktionsjahr: 2015
Laufzeit: ca. 75 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch (DTS HD MA 2.0)
Untertitel: Deutsch
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungstermin: 26. August 2016
Herstellerseite: Punch Line – Vol. 3 bei Kazé Anime

Bilder Copyright Mappa / Kazé Anime