Rezension: Punch Line – Vol. 1 (Blu-ray)

punch-line-vol-1-coverPunch Line Volume 1 ist der Auftakt einer neuen Comedy-Ecchi-Serie rund um Geister, Superkräfte und den Weltuntergang durch sexuelle Erregung.

Yuta Iridatsu ist mit dem Bus unterwegs, als dieser entführt wird. Als die Superheldin Strange Juice zu Hilfe eilt und aus einem Hinterhalt bedroht wird, greift Yuta beherzt ein. Der Blick auf das Höschen der freizügig gekleideten Heldin hat in ihm besondere Kräfte erwachen lassen. Gemeinsam mit dem Entführer stürzt Yuta durch die Frontscheibe des Busses in einen Fluss. Bei seinem Erwachen steht Strange Juice neben ihm – ausgerechnet so, dass er unter ihren Rock blicken kann. Erneut verliert er das Bewusstsein und auch gleich seinen Körper. Wie Yuta nach seinem nächsten Erwachen Chiranosuke erfährt, ist er nur noch eine Seele. Um seinen von einem körperlosen Wesen gestohlenen Körper wiederzubekommen muss Yuta das Buch Nandala Gandala finden. Dieses befindet sich in einem Zimmer des Apartmenthauses Koraikan, in dem Yuta gemeinsam mit seinen vier Nachbarinnen wohnt. Allerdings muss Yuta aufpassen, da übermäßige sexuelle Erregung ihn nicht nur in Ohnmacht fallen lässt, sondern auch einen Meteoriten auf die Erde stürzen lässt, wodurch die gesamte Menschheit ausgelöscht wird.

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Abgedreht

Der Punch-Line-Auftakt mit drei Episoden dient passend zur Geschichte erst einmal zur Einführung der fünf Protagonisten sowie der Schaffung und Erläuterung der grundlegenden Tatsachen. Die von Game Director Kotaro Uchikoshi geschriebene Geschichte weckt beim bloßen Lesen den Verdacht eines reinen Erotik-Klamauks mit viel nackter Haut und noch mehr Panty-Shots. Gänzlich falsch liegt man damit auch nicht. Besonders die ersten beiden Episoden nutzen so gut wie jede Gelegenheit Blicke auf die Unterwäsche der vier Mädchen des Koraikan zu liefern und Yuta damit in Bedrängnis zu bringen. Allerdings beinhaltet die Handlung von Anfang an auch weitere Elemente, die aufgrund der etwas sprunghaften Erzählweise weitgehend noch im Dunkeln bleiben.

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Trotzdem zeigt die Serie spätestens in der dritten Episode angesichts der grundlegenden Geschichte ungeahntes Potenzial sowie gelungene Ansätze mit unerwartete Wendungen, die Hoffnungen für die kommenden neun Folgen wecken. Bis dahin zeigt sich Punch Line als wunderbar abgedreht und mit einem gelungenen Humor sowie grundsolider Action. Letztere tritt trotz vorhandener Superhelden und besonderer Kräfte eher selten auf. Dafür entschädigen die skurrilen Charaktere. Die Bewohnerinnen des Koraikan haben alle ihre eigene Persönlichkeit und verfügen über interessante Eigenarten. So ist Rabura ein Medium, das nicht an Geister glaubt, während Mikatan nicht nur Mitglied der Idol-Gruppe Seas May, sondern auch die Superheldin Strange Juice ist.

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Sprunghaft

Obwohl Yuta der Protagonist von Punch Line ist, bleibt er von allen wichtigen Figuren am blassesten. Das liegt auch daran, dass er zwar fast immer anwesend ist und im Grunde als Augen und Ohren des Zuschauers dient, zugleich aber nur bedingt mit seinen Nachbarinnen agieren kann. Trotzdem basieren viele der Witze auf ihm und natürlich der Problematik mit dem Anblick der leicht bekleideten Frauen – inklusive klassischem, fontänengleichen Nasenbluten, wenn sein Erregungslevel das Maximum erreicht hat und der Meteorit einschlägt. Dann geht es mittels Geistkraft in die Vergangenheit. Diese Zeitsprünge haben durchaus Potenzial und könnten für die weitere Handlung noch wichtig sein, vorerst führen sie mehr dazu, dass sich das Datum unerwartet ändert und bestimmte Ereignisse – auch zu Yutas Verwunderung – übersprungen werden.

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Das größte Potenzial der Serie liegt allerdings in den bereits erwähnten Andeutungen und Wendungen. Bereits in Episode drei werden erste Weichen gestellt, die hoffentlich den weiteren Verlauf der Serie bestimmen. Die Ecchi-Elemente und Panty-Shots rücken etwas in den Hintergrund, dafür wird erstmals die Organisation Qmay-kai sowie deren fester Glaube an den Einschlag eines Meteoriten auf der Erde erwähnt. Schnell sind Verbindungen mit Yuta gezogen. Doch auch die Superkräfte des Protagonisten, über die auch Mikatan alias Strange Juice zu verfügen scheint, geben Rätsel auf. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Macher der Serie in den kommenden Episoden stärker hierauf konzentrieren, da das Potenzial einer unerwartet intelligenten und spannenden Geschichte vorhanden zu sein scheint.

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Technisch bewegt sich Punch Line auf einem hohen Animationsniveau, das lediglich bei den Actioneinlagen grundsolide bleibt. Allerdings ist nach dem Eröffnungskampf in Episode 1 relativ schnell klar, dass die Serie sich auf andere Elemente konzentriert. Der bunte Stil passt sehr gut zur Geschichte und den Charakteren, wobei das scharfe und kontrastreiche Bild der Blu-ray als gute Unterstützung dient. Gelungen ist ebenfalls die deutsche Synchronisation. Lediglich die Stimme von Chiranosuke ist anfangs etwas nervig. Das Bonusmaterial umfasst neben dem Clear Opening und Ending auf der Disc noch einen Schuber für die komplette Serie, zwei Artboards sowie – als amüsantes Gimmik – eine Packung Taschentücher.

Fazit

Punch Line Volume 1 stellt mit den ersten drei Episoden einen soliden Auftakt mit ersichtlichem Potenzial dar. Besonders der Rückgang der Ecchi-Elemente in der dritten Episoden gemeinsam mit dem Auftreten interessanter Andeutungen sowie ersten Wendungen lässt auf eine positive Entwicklung der Serie in den kommenden Episoden hoffen. Bis dahin unterhalten der abgedrehte Humor, die skurrilen Charaktere, die grundsolide Action sowie die sprunghaft erzählte, aber nicht uninteressante Geschichte. Die offenen Fragen und das gezeigte Potenzial wecken zudem die Neugier auf Volume 2.

Kurzfazit: Ordentlicher Auftakt, der mehr erhoffen lässt als eine einfache Ecchi-Klamauk und Interesse an der Serie weckt.

Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Punch Line – Vol. 1!

Details
Titel: Punch Line – Vol. 1
Genre: Comedy
Regie: Yutaka Uemura
Studio: Mappa
Produktionsjahr: 2015
Laufzeit: ca. 75 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch (DTS HD MA 2.0)
Untertitel: Deutsch
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 16
Erscheinungstermin: 03. Juni 2016
Herstellerseite: Punch Line – Vol. 1 bei Kazé Anime

Bilder Copyright Mappa / Kazé Anime