Rezension: Highschool DxD – Vol. 1 (Blu-ray)
Angesichts der Veröffentlichung von Staffel 3 in diesem Jahr, lohnt sich ein Blick zurück auf die 1. Staffel von Highschool DxD. Den Anfang macht dabei Volume 1 mit den ersten drei Episoden.
Issei Hyodo wünscht sich nichts mehr, als endlich eine Freundin zu haben. Doch der Oberschüler hat kein Glück bei den Mädchen. Das mag auch an seinem Ruf als Perversling und Spanner liegen. Als er eines Tages aus heiterem Himmel von einem hübschen Mädchen um ein Date gebeten wird, kann Issei sein Glück nicht fassen. Doch die Verabredung geht anders aus als gedacht und er wird plötzlich von einem gefallenen Engel angegriffen und getötet. Da er am nächsten Morgen trotzdem in seinem Bett aufwacht, denkt er zunächst an einen Traum, muss aber schon bald herausfinden, dass er kein normaler Mensch mehr ist. Nach einem erneuten Angriff wacht er nackt neben der ebenfalls unbekleideten, beliebten Schulschönheit Rias Gremory auf. Sie offenbart ihm, dass er wirklich getötet wurde und fortan als Diener ihrem Dämonenklan angehört.
Plötzlich Dämon
Highschool DxD ist einer der vielleicht bekanntesten Vertreter des Ecchi-Genres und erfreut sich sowohl als Anime als auch als Manga einiger Beliebtheit. Dabei verknüpft die Serie die genretypische Erotik gut mit einer ordentlichen Portion Fanservice sowie einer actionreichen Mysterygeschichte rund um Dämonen, Engel und gefallene Engel. Die ersten drei Episoden dienen dazu die wichtigsten Charaktere grob vorzustellen und einen ersten Einblick in die Welt von Highschool DxD zu bieten. Im Vordergrund der Serie stehen der frisch als Dämon wiedergeborene Issei Hyodo und die hochrangige Dämonenfürstin Rias Gremory. Ergänzt werden die beiden Protagonisten durch die restlichen Mitglieder des als Tarnung für die Dämonen dienenden Forschungsklubs für Okkultismus. Diesem gehören ebenfalls noch die schöne Vize-Chefin Akeno Himejima, die sehr jung wirkende, schweigsame Koneko Tojo sowie der bei Mädchen überaus beliebte Yuto Kiba an.
Im Grunde ist Issei ein relativ normaler Oberschüler. Er interessiert sich für Mädchen und wünscht sich sehnlichst eine Freundin. Allerdings sind er und seine Freunde an der Schule als Spanner und Perverslinge bekannt. Besonders für große Brüste hat Issei eine Leidenschaft, aber im Laufe der drei Episoden wird klar, dass er eigentlich jedem hübschen Mädchen etwas abgewinnen kann. Trotz allem gelingt es der Serie Issei als sympathischen und liebenswürdigen Protagonisten aufzubauen. Denn er ist weit aus mehr als nur darauf aus endlich einem Mädchen nahezukommen. Issei ist leidenschaftlich und fleißig, wenn auch ein wenig voreilig und auf tollpatschige Art aufbrausend. Durch seine Situation als neugeborener Dämon und niederer Diener hat er Probleme seine Aufgaben für Rias Gremory zu erfüllen und gerät immer wieder in Schwierigkeiten. Schnell entwickelt man deshalb ein wenig Mitleid mit dem Oberschüler. Eine Besonderheit an ihm ist die Macht über die er verfügt. Issei ist Träger eines sogenannten Sacred Gears, das scheinbar für großen Respekt bei potenziellen Gegnern sorgt und noch eine wichtige Rolle in der Geschichte spielen dürfte. Lediglich Isseis Ziel, selbst zum Dämonenfürsten aufzusteigen, um sich ein Dienerharem aufzubauen mag ein wenig befremdlich wirken, wird aber eher auf amüsante Weise umgesetzt.
Anders verhält es sich mit der mysteriösen Rias Gremory. Die Schulschönheit mit dem blutroten Haar ist an der Schule beliebt, entwickelt aber recht schnell ein Faible für Issei, nachdem sie ihm das Leben gerettet und ihn in einen Dämon verwandelt hat. Wirkt sie anfangs etwas abgehoben und distanziert, stellt sich schnell heraus, dass sie weitaus liebevoller und sanfter ist. Besonders gegenüber Issei legt sie ein fast schon liebevoll-erzieherisches Verhalten an den Tag. Gleichzeitig kennt sie scheinbar keine Scham und agiert deshalb des öfteren nackt, sogar vor Issei.
Sexy Dämonen
Allgemein zeigt sich Highschool DxD als recht freizügig. Die Serie verzichtet auf Lichteffekte oder andere Spielereien, um die Nacktheit der Charaktere zumindest ein wenig zu verdecken. Besonders die entblößten Brüste der weiblichen Charaktere werden immer wieder zur Schau gestellt. Dennoch wirkt das alles nicht plump oder aufgesetzt, da immer ein Grund geliefert wird, weshalb es etwas freizügiger zugeht. Sei es Rias, die nackt neben Issei geschlafen hat, um ihn mit ihrer Magie zu heilen oder ein gut gezielter Schwertstreich, der die Kleidung zerschneidet. Natürlich schafft Highschool DxD diese Situationen auch, um erotische Szenen einzubauen, das geschieht aber auf wesentlich bessere Art als bei manch anderem Genrevertreter. Ähnliches gilt für den gelegentlichen Blick auf die Unterwäsche der Mädchen. Hierfür setzt die Serie zum Beispiel auf recht kurze Röcke oder das bloße Anziehen. Zugleich wird immer wieder dafür gesorgt, dass die Mädchen aus sexy Blickwinkeln in passenden Posen gezeigt werden, um ihre Vorzüge auch in bekleidetem Zustand präsentieren zu können.
Das alles würde alleine nicht funktionieren, doch Highschool DxD setzt zusätzlich auf eine bisher interessant wirkende Geschichte. Viele Details werden nur angedeutet, doch gerade deshalb wird die Motivation geweckt auch die weiteren Episoden der Serie anzusehen. Neben den Dämonen existieren noch Engel und gefallene Engel sowie Abtrünnige. Bereits in der ersten Episode trifft Issei auf einen solchen gefallenen Engel und auch später werden immer wieder mystische Wesen eingebaut. So treffen Issei, Rias und die Anderen auf eine Abtrünnige Dämonin. Der entsprechende Kampf dient im Grunde nur dazu die Fähigkeiten der Hauptfiguren vorzustellen und ihre Rolle entsprechend dem Evil Piece deutlich zu machen. Beim Evil Piece scheint es sich um einen an Schach orientierten wichtigen Faktor zu handeln. Eine genauere Erläuterung bleibt die Serie in den ersten drei Episoden allerdings noch schuldig. Interessant ist allerdings, dass alle Mitglieder des Clans einer Schachfigur entsprechen, über deren Fähigkeiten die jeweilige Person verfügt.
Unschuldige Nonne
Bereits das Intro deutet eine weitere wichtige Figur an, die schließlich in Episode drei eingeführt wird. Dabei handelt es sich um die junge Nonne Asia Argento, die sich frisch in der Stadt angekommen, verlaufen hat. Issei hilft ihr den Weg zur Kirche zu finden, wodurch sich anscheinend schnell eine tiefere Bindung zwischen den beiden entwickelt. Besonders Asia scheint von Issei recht angetan. Alleine die Art wie sie in die Serie eingeführt ist, zeigt, dass sie eine wiederkehrende Rolle einnimmt. Jedoch arbeitet sie für einen grausamen Exorzisten, weshalb sie eigentlich zu den Feinden der Dämonen gehört. Damit wird auch Freed Sellzen vorgestellt, der sich als großer Gegenspieler von Issei, Rias und den anderen herausstellen könnte. Die kurze Konfrontation mit ihm führt schließlich sogar zu einem spannenden offenen Ende, das neugierig auf die nächsten drei Episoden auf Volume zwei macht.
Die Animationen von Highschool DxD bewegen sich im guten Bereich. Es fallen keine wirklich negativen Macken auf und die Bewegungen der Figuren sind angenehm flüssig. Das hilft dann auch in den Action-Szenen, die mit schönen Effekten daherkommen, bisher aber noch etwas kurz und oberflächlich ausfallen. Dank eines gewissen Wiedererkennungswerts bleiben einem die Charaktere schnell im Gedächtnis haften und schon ein kurzer Blick genügt, um sie korrekt der Serie zuzuordnen. Nicht ganz so gut fällt leider die deutsche Synchronisation aus. Zwar leisten sich die Sprecher keine großen Patzer und vermitteln die Dialoge gut, doch nicht jede Stimme passt zum jeweiligen Charakter. Dennoch fällt das bereits nach kurzer Zeit nicht mehr negativ auf, da man sich schnell an die Vertonung gewöhnt. Erwähnt sein sollen auch Intro- und Ending, die nicht nur dank der Bilder im Gedächtnis haften bleiben, sondern auch dank der Lieder mit Ohrwurmcharakter und hohem Wiedererkennungswert auffallen. Als Bonus liegt Volume eins ein Booklet mit Zusatzinformationen bei. Diese liefern jedoch Hintergrundwissen zu den Charakteren, das teilweise über den Wissenstand der vorliegenden drei Episoden hinausgeht.
Fazit
Highschool DxD ist sicherlich keine der anspruchsvollsten oder tiefgründigsten Anime-Serien, schafft es aber als Action-Ecchi-Serie mit Mystery-Anleihen und interessanter Geschichte zu unterhalten. Dabei fällt auf, dass zwar viele Gelegenheiten genutzt werden, um die Charaktere in sexy Posen oder nackt zu zeigen, doch das wirkt zu keiner Zeit übermäßig aufgesetzt oder gar störend. Viel mehr ist die Erotik gut in die Serie eingebunden und trägt damit zu positiven Gesamtbild bei. Die Frage, ob die unbekleidete Darstellung und gelegentliche Fixierung auf die Brüste der weiblichen Charaktere sein müsste, kommt gar nicht erst auf, was nicht bei allen Genrevertretern der Fall ist. Zugleich liefern die ersten drei Episoden von Highschool DxD interessante und spannende Storyansätze, die der Serie weit mehr Tiefe verleihen, als man anfangs vielleicht erwartet hat. Isseis Weg als Dämon und der Kampf gegen die Engel, gefallenen Engel und Exorzisten bietet einiges an Potenzial. Trotzdem werden all jene, die mit Animes, bei denen Erotik ein zentrales Element ist, nichts anfangen können auch mit Highschool DxD eher nicht glücklich. Alle anderen sollten zumindest einen genaueren Blick wagen. Ich bin schon gespannt wie es weitergeht und freue mich auf noch neun weitere Episoden locker-leichte Ecchi-Action-Unterhaltung.
Kurzfazit: Unterhaltsame Ecchi-Serie, die mit einer interessanten Mystery-Geschichte, ansehnlicher Erotik, guter Action, sympathischen Charakteren und etwas Comedy überzeugt.
Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Highschool DxD – Vol. 1!
Details
Titel: Highschool DxD – Vol. 1
Genre: Action, Mystery, Comedy, Ecchi
Regie: Tetsuya Yanagisawa
Studio: TNK
Produktionsjahr: 2012
Laufzeit: ca. 75 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch (DTS-HD MA 2.0)
Untertitel: Deutsch
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 16
Erscheinungstermin: 01. August 2014 (Limited Edition) / 26. Juni 2015
Herstellerseite: Highschool DxD – Vol. 1 bei Kazé Anime
Bilder Copyright TNK / Kazé Anime
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