Rezension: Jormungand – Vol. 2 (Blu-ray)

jormungand-vol-2-coverGewohnt actionreich geht Jormungand in den sechs Episoden der zweiten Volume, die Staffel eins beendet, weiter.

Die junge Waffenhändlerin Koko Hekmatyar reist mit ihrem Leibwächter-Team quer durch Europa und Afrika. Sie liefert Waffen an die unterschiedlichsten Kunden und in gefährliche Krisen- und Kriegsgebiete, auch durch Umgehung internationaler und regionaler Bestimmungen. Der Aufenthalt in Südafrika hat sich für Koko und ihre Leibwächter als gefährlicher als erwartet herausgestellt. In den Bergen gerät das Team der Waffenhändler in einen Kampf mit Söldnern des Geschäftsmanns Guoming Chen. Der Kampfstil der Anführerin des Teams, erinnert Valmet an ihre Vergangenheit und lässt überstürzt handeln. Später führt Koko in London Verhandlungen und die Gruppe trifft in einem Krisengebiet auf einen gesuchten Kriegsverbrecher. Doch Valmet lassen die Erlebnisse in Südafrika nicht los.

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Spannende Action

Jormungand Volume zwei setzt genau am Ende der sechsten Episode an. Valmet stürzt sich auf ihre Gegnerin und beginnt einen schön anzusehenden Nahkampf gegen Guoming Chens Sekretärin Karen Lo. Doch trotz der zu erwartenden Bedrohung durch den Geschäftsmann, bleibt sich die Serie treu und beendet die Geschichte in Südafrika vorerst mit der siebten Folge. Damit steht auch weiterhin fest, dass es keinen richtigen roten Faden gibt, stattdessen umfassen die Geschichten nur je ein bis zwei Episoden. Die zweite Hälfte der ersten Staffel konzentriert sich allerdings noch etwas stärker auf Doppelfolgen, was den erzählten Ereignissen spürbar zu gute kommt. Lediglich Episode acht steht für sich und stellt inhaltlich eine Besonderheit dar. Es wird kaum Action geboten, dafür erfährt man mehr über Kokos Charakter und ihren Umgang mit möglichen Krisen. Es zeigt sich, dass die junge Waffenhändlerin überaus flexibel und gerissen ist und kein Problem damit hat Konkurrenten durch ihre Geschäfte zur Seite zu drängen.

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Allgemein gelingt es Volume zwei besser, dem Team von Koko etwas Tiefgang zu verleihen. Durch einfache Rückblenden und Dialoge wird mehr über Charaktere wie Valmet, Ugo, Lutz oder Mao verraten. Diese zwar recht kurzen Szenen sorgen dafür, dass eine Verbindung zu den Figuren entsteht und sie nicht mehr als blasse Statisten erscheinen. Dadurch fiebert man automatisch mehr mit, wenn das Team in eine scheinbar aussichtslose Situation gerät und die Befürchtung nahe liegt, dass jemand sterben könnte. Besonders die vier letzten Episoden sind in dieser Hinsicht gelungen und lassen die Spannungskurve insgesamt enorm steigen.

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Egal ob das Aufeinandertreffen mit einem lokalen Warlord und Kriegsverbrecher in der Doppelfolge Dragon Shooter oder Valmets eigenmächtiges Handeln in den beiden letzten Episoden, die Ereignisse fesseln an den Fernseher und sorgen jeweils auf ihre eigene Weise für eine beklemmende Atmosphäre. Gerade die Konfrontation mit dem Kriegsverbrecher Baldra ist packend und weckt den Wunsch, jemand würde ihn erschießen. Dabei nutzt Jormungand besser als zuvor die zugrundeliegende Thematik und baut etwas Kritik an der Situation in Krisengebieten und den Folgen daraus ein. Die Macht eines Warlords wird genauso dargestellt wie die Gefahr von gemeinnützigen Organisationen und Ärzten, die Flüchtlingen helfen wollen. Aber auch die Gier mancher Menschen spielt durch den CIA-Agent Scarecrow eine Rolle. Dennoch bleibt das zentrale Element von Jormungand die knallharte Action, die noch immer zulasten der Geschichte kompromisslos durchgezogen wird. Zugleich fügt sie sich häufiger in die Ereignisse der Episoden ein.

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Wie schon bei den ersten sechs Episoden von Jormungand, werden Nebencharaktere aufgebaut, die interessant sind, später aber keine Rolle mehr spielen dürften. Immerhin führt Volume zwei auch wiederkehrende neue Figuren wie Scarecrows neue Partnerin Schokolade ein. Die junge Agentin ist durch ihre lockere Art und Intelligenz ein interessanter, sympathischer Charakter, der mehr Tiefe erhält als manch andere Figur der Serie. Schade ist allerdings, dass ein potenziell gefährlicher Gegenspieler bereits getötet wird und somit in Staffel zwei keine Rolle mehr spielt. Dafür erhält die Geschichte um Valmet und Karen Lo eine spannende Entwicklung und wird hoffentlich in den verbleibenden zwölf Episoden von Jormungand erneut aufgegriffen. Entspannung bringen die gelegentlichen amüsanten Momente mit sich. Sei es eine sich wiederholende, etwas peinliche Verletzung bei Lutz oder ein Kommentar von Jonah. Immer wieder gibt es etwas zu Schmunzeln, ohne dass es jemals lächerlich, albern oder übertrieben wird. Eine Comedy-Serie wird Jormungand zu keiner Zeit.

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In Sachen Sound und Optik hat sich nichts verändert. Besonders die Action-Szenen sind mit knalligen Effekten und tollen Waffengeräuschen versehen, während die Musikuntermalung häufig, aber nicht immer, für die passende Atmosphäre sorgt. Bei den Animationen bleibt Jormungand im Mittelfeld, fällt allerdings durch seltene, unschöne Gesichtsdarstellungen negativ auf.

Fazit

Während Jormungand Volume zwei in Sachen Action den ersten sechs Episoden in nichts nachsteht, gelingt es den Doppelfolgen neun und zehn sowie elf und zwölf eine packende Spannung zu erzeugen, die der Serie sichtlich zu Gute kommt. Damit gehören diese vier Episoden zu den bisherigen Highlights von Jormungand. Lobenswert ist, dass neben Jonah, Lehm und Valmet auch andere Leibwächter von Koko etwas mehr Tiefe erhalten. Das führt dazu, dass man unweigerlich mehr mit den Figuren mitfiebert. Großes Potenzial birgt hier auch das Ende der zwölften Episode, die Staffel eins abschließt. Um so besser, dass Anime House die zweite Staffel direkt als Volume drei und vier nachfolgen lässt. Zumindest einige Zeichen sprechen dafür, dass die zweite Staffel Ereignisse wieder aufgreifen und eine etwas zentralere Geschichte mit sich bringen könnte.

Kurzfazit: Fortsetzung, die durch höhere Spannung, tolle Atmosphäre und unterhaltsame Action das bisherige Highlight der Serie darstellt.

Lesetipp: Rezension von Jormungand – Vol. 1 (Blu-ray)

Details
Titel: Jormungand – Vol. 2
Genre: Action
Regie: Keitaro Motonaga
Studio: White Fox
Produktionsjahr: 2012
Laufzeit: ca. 150 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch (DTS HD MA 2.0)
Untertitel: Deutsch
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 16
Erscheinungstermin: 28. August 2015
Herstellerseite: Anime House

Bilder Copyright White Fox / Anime House